Wir fuhren eine ganze Weile, bis wir an einem dreckigem, gelbem Haus ankamen.
"Das sieht ja nicht gerade wie ein Polizeirevier aus", stellte Eduard fest.
"Aufstehen!" Sagte dieser Victor. Er hatte seine Pistole auf uns gerichtet und ich fragte mich, was wohl passieren würde, wenn er versehentlich schießen würde. Hätte er Schuldgefühle, wenn einer von uns dabei sterben würde?
Sie führten uns zum Eingang des Hauses und klingelten. Wollten sie jetzt etwa noch jemandem einen Besuch abstatten?
Kurze Zeit später öffnete jemand die Tür. Es war eine Frau, die um die 30 Jahre alt sein musste. Sie hatte braunes Haar und grüne Augen. Einen Moment später erkannte ich sie. Sie hatte auch einmal für unser Unternehmen gearbeitet, als sie jedoch die Chance hatte bei einem anderem Savant-Unternehmen zu arbeiten, hatte sie gekündigt. Es war fast ein bisschen lustig, denn dieses Savant-Unternehmen versuchte solche Unternehmen, wie das unsere, zu zerstören. In vielen Städten waren Leute positioniert, die die Stadt vor solchen Unternehmen schützen sollten, nur tat diese Frau genau das Gegenteil. Sie deckte unser Unternehmen. Antje- Elisabeth van der Linden war ihr Name. Eigentlich war ich ja ziemlich schlecht im Namen merken, besonders wenn der Name so lang war, doch ihren hatte ich mir ganz genau eingeprägt. Ich mochte sie, weil sie die gleiche Einstellung zu Männern und Seelenspiegeln hatte wie ich (Beide waren völlig überflüssig; Männer arrogant und sich immer für stärker und besser haltend und Seelenspiegel genau das selbe, weil sie ja für uns auch männlich waren). Was ich an ihr noch mochte war die Tatsache, dass sie dazu stand, was sie von Männern und Seelenspiegeln hielt, denn sie hatte eine feste Freundin. Nicht Freund. Nicht, dass ich auch auf Frauen stand, aber trotzdem.
Sie erkannte mich offenbar auch, denn ich sah, wie ihre Mundwinkel sich etwas hoben. Von außen hin war sie meistens genauso emotionslos wie ich.
"Hallo Mrs. van der Linden", sagte, der dessen Namen ich noch nicht wusste.
"Hallo Mr. Benedict. Was verschafft mir das Vergnügen Ihre Gesellschaft genießen zu dürfen?" Wenn sie nicht so monoton gesprochen hätte, hätte das vielleicht sogar nett geklungen.
"Wir konnten ein paar Kriminelle Savants festnehmen, die wir bei einem Einbruch erwischt haben. Bei mindestens einer davon wissen wir, dass sie im dem Hotel arbeitet, wo ich sie schon drauf aufmerksam gemacht habe. Jedoch wundert es mich, dass eine Frau unter ihnen ist. Möglicherweise wurde sie dazu gezwungen", antwortete er ihr.
"Kommen Sie doch erst einmal herein", sagte sie. Ihre Stimme klang nun nicht mehr nur monoton sondern kalt. Mich machte der letzte Satz genauso wütend wie sie.
Wir wurden herein geschleppt und betraten eine große Küche. Am Rand standen Tresen und in der Mitte war ein großer Esstisch. Der Boden war wohl einmal weiß gewesen, sah jetzt aber grau vom ganzem Schmutz aus.
"Ich würde die drei jetzt erst einmal verhören, wenn das okay für Sie wäre?" Fragte Victor.
"Natürlich", sagte Antje mit einem fragendem Blick auf uns.
"Ich würde mit der Frau anfangen. Uriel, du kannst so lange hier bleiben und auf die anderen aufpassen. Sag sofort Bescheid, wenn sie etwas anstellen", sagte Victor.
Ist das okay für dich? Fragte mich Antje per Telepathie. Da sie die Leute offenbar kannte, entschloss ich, dass es sicher war, mich mit ihr per Telepathie zu unterhalten.
Ja, ich komme nur nicht an meine Tablette an, antwortete ich ihr.
Sie kam auf mich zu und sagte dann seufzend: "So ein hübsches, kleines Mädchen sollte doch lieber etwas mit seinem Leben anfangen, als so etwas zu machen." Dabei tätschelte sie mir die Wangen und schob mir eine Tablette in den Mund.
"Na ja, schlechte Erziehung würde ich sagen", sagte dieser Uriel und ich hätte fast losgelacht, weil er glatt drauf reingefallen war.
"Wo ist der Verhörungsraum?" Fragte Victor und Antje deutete auf eine Tür auf der anderen Seite des Raumes.
Victor öffnete die Tür und ich blickte in einen kleinen Raum mit einem Tisch und zwei Stühlen. Ich wurde auf einen der Stühle gezerrt und Victor setze sich mir gegenüber auf den Stuhl. Will und der andere holten sich auch noch Stühle aus der Küche und setzen sich dann neben Victor.
"Ich stelle dir gleich ein paar Fragen. Wenn du mir gleich ganz ehrlich antwortetest, wird es gar nicht schlimm. Wenn ich jedoch merken sollte, dass du lügst, wird es allerdings schlimm werden. Es sollte dir also klar sein, dass wir die Antwort so oder so bekommen werden. Entweder auf die sanfte oder auf die harte Tour", sagte Victor und ich fragte mich, ob er damit wohl meinte, dass sie mir wehtun würden. Im nächsten Moment viel mir dann aber wieder Victors Gabe ein, gegen die ich, dank dieser Tablette, nun geschützt war.
Ich nickte
"Gut, dann können wir ja anfangen", sagte er und stellte ein Aufnahmegerät auf den Tisch und genau in diesem Moment setzen meine Kopfschmerzen ein. Von anderen hatte ich manchmal gehört, wie schlimm sie seien, hatte aber immer geglaubt, dass sie ein bisschen übertrieben. So war es aber nicht. Mein Kopf schmerzte höllisch und dazu wurde mir noch schwindelig, so wie gestern Abend, nur war es diesmal tausend mal schlimmer.
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Forgetting Donny
FanfictionDonny Willems arbeitet in einem illegalem Savant-Unternehmen, welches sich an kriminellen Menschen rächt. Als ein paar andere Savants ihnen auf die Schliche kommen, sieht es schlecht für sie und das Unternehmen aus. Aber es kommt gleich noch schlimm...