Verlobung

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Ich blickte zu dem Fenster an dem immernoch mein Vater stand. Ich sah im die Anspannung gerade zu an. Während Friedrich fast einen Ausraster bekam. Panisch deutete er auf den immernoch vor mir knienden Yong.

Ich richtete meinen Blick wieder auf ihn. "Louise...mir macht das auch keinen Spaß. Aber es gibt schlimmere Männer und außerde.." "ja" "Wie Ja?"

"Ich möchtet dich heiraten Yong"

Er atmete erleichtert auf. Und steckte mir behutsam den Ring an den Finger. "Super dann sollten wir jetzt unsere Verlobungsfeier vorbereiten." Er hielt mir seinen Arm hin und ich hakte mich ein. Jetzt durfte ich das. Aber auch nicht mehr. Eine Umarmung, ein Kuss oder sogar mehr war strengstens untersagt.
Als ich nach Oben blickte sah ich wie mein Vater mich anstrahlte. Soetwas hatte er noch nie gemacht. Er hat noch nie Freude über etwas das ich getan hatte gezeigt.
"Wir sollten es unseren Vätern erzählen." Sagte Yong. Ich nickte, obwohl ich wusste, dass sie es längst wussten.

Als wir Oben ankamen, saßen bereits alle beim Essen. Mein Vater und Kaiser Ching lächelten uns an. Auch Friedrich guckte einigermaßen freundlich. Wir setzten uns.
"Vater...ich freue mich verkünden zu dürfen, dass Louise und ich heiraten werden." Ching nickt:"Wenigstens etwas erfreuliches an diesem doch eher trüben Tag" "Was ist passiert?" fragt Yong sofort allamiert.

"Ach die Krieger des Orients greifen von Westen an. Unsere Armee konnte zwar China erfolgreich verteidigen, aber es gibt Gerüchte, dass sich immer mehr Länder dieser Allianz anschließen. Ich hätte sie nicht unterschätzen dürfen."
Die Krieger des Orients war eine Allianz von Ländern die gegen China kämpfen. In den letzten Monaten ist sie erheblich gewachsen. Sie wollen unabhängig vom Chinesischen Kaisern sein. Aber selbst mein Reich ist das eigentlich nicht. Wir müssen uns mit dem Kaiser gut halten. Er freut sich wenn er sich nicht um alle Länder kümmern muss. Eigentlich ist mein Vater nur sein Angestellter.

"Wir werden sie natürlich im Ernstfall unterstützen." Sagt mein Vater um dem Kaiser nocheinmal die Loyalität Germanias zuverdeutlichen. Ching nickte und sagte zu Yong:" Ich habe veranlasst, dass Louise in die Prinzessinnen Gemächer neben Yongs Zimmer umzieht. Yong vielleicht führst du deine Verlobte dorthin. Louise ist sicherlich schrecklich müde."
Ich nickte langsam und folgte Yong zu den Gemächern. Sie waren größer, schöner und ich hatte eine eigene Bibliothek, ein kleines Wohnzimmer und ein Arbeitszimmer.

"Wenn irgendwas sein sollte ich bin direkt nebenan und helfe dir gerne. Allerdings muss ich jetzt leider weg ich habe noch einiges zutun. Vater ist sehr alt und überträgt mir mittlerweile fast alle seiner Aufgaben." Sagt Yong und ich lächelte ihn Verständnis voll an.

Inzwischen sind zwei Wochen vergangen. Ich bin total im Vorbereitungsstress für die Verlobungsfeier. Zusammen mit der Kaiserin habe ich alles geplant und organisiert. Kaiserin Lesley kommt aus einem kleinen Staat im Westen. Ihr Staat ist nicht einflussreich, aber sie ist eine wunderschöne Frau. Der Staat wollte sich damals mit China verbünden. Als Zeichen gab der König dem Kaiser seine einzige Tochter zur Frau.

Lesley wird ihn den letzten Jahren nicht mehr von ihrem Mann wargenommen. Lesley und Ching haben keine Kinder mehr bekommen. Ching macht Lesley dafür verantwortlich. Er meint, sie habe ihre einzige Pflicht nicht erfüllt. Denn sie habe nur einen Jungen zur Welt gebracht. Er verlange aber mehr.
Lesley jedenfalls freut sich, dass sie helfen kann und sie freut sich über mich. Sie hat sich schon immer eine Tochter gewünscht. Und mich sieht sie als sowas in der Art Ersatz an.
Wir Beide haben viel Spaß. Yong allerdings sehe ich selten. Ab und zu beim Essen aber ansonsten arbeitet er den ganzen Tag. Friedrich und Vater sind nach Germania zurück gefahren, sie werden aber in den nächsten Tagen zurückkehren bevor die Feier beginnt und alle Gäste kommen.

Mit jedem Tag wird mir schmerzlich bewusst, dass ich meine Freiheit immer mehr und mehr verliere. Eigentlich war ich nie frei. Mein Vater kontrollierte mich schon mein Leben lang. Ich würde von Regeln und Vorschriften erdrückt und man versuchte mich in eine Form zu pressen, in die ich nicht reinpasste. Doch ich war nicht stark genug mich zu wehren. Und genau das machte mich verrückt. Ich verkaufte meinen Körper und mich selbst an einen Mann und an ein Reich, zu dem ich keine Verbindung spürte.

Aus dem Tagebuch einer PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt