Yong schloss mich in seine Arme. Das tat er jetzt bestimmt schon zum hunderten Mal, weil er soooo große Angst um mich hatte. Erst die Anschläge, bei denen "nur" ein paar Soldaten gestorben waren und dann eine 15 stündige Geburt. Es hätte ja soviel passieren können. Jonas trug unsere Tochter herbei und zum ersten Mal sah Yong sein Kind. "Darf ich vorstellen Prinzessin Liu Maria Christine von China." Behutsam nahm er sie auf seinen Arm. Dann strich er mit einem Finger über ihre Wange. Sofort schloss sie ihre winzigen Fingerchen um seinen Finger.
"Sie ist wunderschön." "Natürlich. Sie ist schließlich unsere Tochter." Wir begannen zu lachen. Immernoch starrte Liu ihren Vater mit großen Augen an. "Sie hat dieselben Augen wie du." Bemerkte er. Ja auch Liu hatte diese Türkis farbenen Augen. Wilhelm, der dieselbe Augenfarbe hatte, hatte mal gemeint das man durch unsere Augen ins Meer blicken könnte und jetzt wusste was er meinte. Allerdings sah mir Liu ansonsten kein bisschen ähnlich. Sie hatte dieselbe perfekte Nase wie Yong und das eher ründliche Gesicht mit den Apfelbäckchen.
"Ich habe das Kinderzimmer einrichten lassen. Du hattest ja schon angefangen und ich habe es vollendet. Ich habe aber noch eine kleine Überraschung eingebaut." Ich lächelte ihn überrascht an. Dann nahm er mich an die Hand und zog mich hinter sich her, während er Liu in der anderen Hand hielt. Lius Kinderzimmer war genau gegenüber von meinem und Yongs Zimmern. Er führte mich rein und was ich sah, ließ mich aufkreischen. Er hatte eine kleine Spielzeug Kutsche für Liu bauen lassen. Das war so süß. "Weißt du, anfangs hatte ich echt Angst, als du meintest du hättest lieber einen Jungen, aber jetzt. Du bist so ein süßer Vater. Ich wollte nicht alleine mit dem Kind da stehen, umso mehr freut es mich, dass du nun auch bereit bist Verantwortung zu übernehmen."
Yong schloss von Hinten seine Arme um meine Taille und flüsterte mir ins Ohr:"Ich würde alles für dich und unsere Tochter tun." Dann gab er mir einen Kuss auf die Wange und sprach weiter:"Ich brauchte nur etwas Zeit um das zu erkennen. Aber jetzt werden wir eine glückliche kleine Familie." Ich dachte daran was Friedrich vor hatte und was Jonas und ich Yong antaten. Inzwischen hatte ich ihn richtig lieb gewonnen. Liebe war das zwar nicht, aber ich mochte ihn.
Vorsichtig legte Yong Liu in ihr Bett. Dann nahm er mich wieder an die Hand. Louise ich würde mich gerne mit dir unterhalten. Er führte mich zu einem Sofa. Wir setzten uns. Dann packte er auch meine andere Hand. "Ich weiß es war eine sehr große Belastung für dich, aber ich würde mir nunmal einen männlichen Erben wünschen und deshalb denke ich sollten wir das so schnell wie möglich in Angriff nehmen. Bitte versteh mich nicht falsch, aber ich denke wir Beide hätten es einfach entspannter, wenn wir unsere Pflichten erfüllt haben." "Yong ich habe gerade eine Tochter zur Welt gebracht. und sie ist ein Baby, dass viel Aufmerksamkeit und Zeit braucht. Denkst du nicht ein zweites Baby würde alles noch anstregender machen? Mal ganz davon abgesehen das es für mich schwer wird ein Kind groß zuziehen, wenn ich einen Babybauch habe.""Wir könnten ein Kindermädchen einstellen. Ich werde dich auch so gut es geht unterstützen. Noch bin ich nicht Kaiser. Noch kann ich dir helfen, aber wenn ich Kaiser bin wird alles für uns Beide noch anstregender, deshalb möchte ich das ganze vorher geschafft haben." "Es tut mir Leid Yong. Du hast Recht. Noch kannst du mich unterstützen, aber ich möchte trotzdem kein Kindermädchen. Ich möchte meine Kinder selbst großziehen." "Nun gut. Ich freue mich, dass wir uns so einig sind. Aber solltest du doch Hilfe brauchen, dann zögere nicht doch noch ein Kindermädchen einzustellen."
Ich war gerade mit dem Stillen fertig, als Jonas hereinkam:"Yong möchte dich sprechen." Ich nickte nur und folgte ihm zu Yongs Arbeitszimmer. Er öffnete mir die Tür und ließ mich eintreten. Ich setzte mich gegenüber von Yong. Er blickte mir traurig in die Augen. "Was ist los?" Fragte ich ihn. "Erklär es mir!" "Was denn Yong." "Das was in Germania passiert." Darauf wurde ich vorbereitet. Ich sollte so tun, als wüsste ich nichts. "Yong, was passiert in Germania?" "Louise, willst du mir wirklich was vorspielen?" Ja das wollte ich. "Yong. Ist etwas mit meinen Brüder?" Rief ich panisch. Das schien ihn zu verwundern. Ich tat das was mein eigentlich immer von mir verlangt hatte, dass dümmliche, naive Mädchen zu spielen.
"Du weißt es wirklich nicht oder?" "Nein, ich weiß es nicht." "Auch Germania verfügt über einen riesigen Fundus an Modernen Sachen und Informationen. Ich schätze sogar, dass sie über viel mehr Wissen verfügen als wir. Und nun haben sie es dem Volk offenbart. Es tut mir Leid dir das sagen zu müssen, aber wir müssen Germania den Krieg erklären bevor sie größeren Schaden anrichten."
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Aus dem Tagebuch einer Prinzessin
Science Fiction"Du denkst immer deine Macht wäre total eingeschränkt, weil du eine Frau bist, aber das stimmt nicht. Deine Macht ist die Manipulation." Jeder von uns glaubt doch an eine moderne Zukunft. Wir stellen uns vor, dass es irgendwann Alltag ist, einen Rob...