Die Krönung

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Ich stand vor einem riesigen Spiegel. Meine Zofe versuchte mir ganz vorsichtig das Kleid anzuziehen. In letzter Zeit war ich bei soetwas überempfindlich geworden. Ich trug ein auslandendes blaues Kleid.
Die Hochzeit würde zusammen mit der Krönung stattfinden. Ich war schon sehr gespannt. Mittlerweile wusste ich das Friedrich perfekt für diese Aufgabe ist. Allerdings war mir auch bewusst, dass ich nach der Krönung wieder zurück nach China musste. Ich hatte Yong versucht zu überzeugen in Germania zu bleiben. Doch er meinte, dass es überhaupt nicht in Frage käme, dass seine Tochter nicht in China zur Welt käme.

Er schien sich inzwischen richtig auf unsere Tochter zu freuen. Auch ich war schon sehr gespannt auf meine kleine Prinzessin. Allerdings hatte Yong seine Aufgabe damit erfüllt. Er hatte mich geheiratet und ein Kind von mir bekommen. Er sollte es bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr schaffen und mit nicht mal 19 Jahren hatte er es schon geschafft.
Yong wird kurz nach dem voraussichtlichen Geburtstermin neunzehn. Und ich etwa einen Monat später siebzehn. Vor einem Jahr hatte ich noch nicht geahnt, dass ich mit 16 als verheiratete und schwanger Frau rum laufe würde.

Endlich hat die Zofe ihr Werk vollbracht und ich trat aus dem Ankleidezimmer in unser Schlafzimmer. Yong wartet schon ungeduldig:"Na endlich. Dann können wir ja." Er ergriff meine Hand und zog mich sachte aus dem Zimmer. Plötzlich begann mein Bauch zu ziehen. Ich blieb stehen und fasste meinen Bauch an. Noch nie hatte ich solche Schmerzen gespürt. Seid einem Monaten konnte ich zwar spüren, wie die kleine gegen meinen Bauch trat, aber ich hatte noch nie ein Ziehen gespürt.

Ich stöhne, doch kurz darauf hörten die Schmerzen wieder auf und ich stellte mich wieder aufrecht hin. "Alles okay? Brauchst du einen Arzt?" "Nein, es ist alles okay. Es ist bestimmt nur wegen der ganzen Aufregung. Die bekommt mir nicht so gut. Das war alles in letzter Zeit etwas stressig. Aber es geht schon. Es ist auch schon wieder alles okay."

Yong guckte zwar noch misstrauisch, folgte mir aber, als ich weiter nach Unten ging. Wir würden in einer Kutsche zur Kirche gefahren. Als wir vor der Kirche hielten. Begannen Menschenmassen zu jubeln. Vorsichtig stieg ich aus. Bei dem Anblick meines Bauches begannen die Leute noch lauter zu schreien. Meine Schwangerschaft wurde nie offiziell bekannt gegeben. Schnell traten wir in die Kirche ein.
Ein Diener führte uns zu unserem Platz. Wir saßen in der ersten Reihe direkt neben meiner Mutter. Sie weinte. In letzter Zeit waren ihre Gefühlsausbrüche stärker geworden. Immer häufiger begann sie aus nicht ganz verständlichen Gründen zu weinen.
Obwohl auch sie mit meinem Vater zwangsverheiratet wurde, schien sie ihn doch auf eine abstruse Weise zu lieben.
Plötzlich ertönte Musik. Wir erhoben uns von den Plätzen und blickten zum Eingang der Kirche. Mein Bruder kam mit seiner Verlobte den Gang entlang geschritten.

Die Beiden sahen nett aus. Elisabeth trug ein wunderschönes Kleid. Als die Beiden am Altar ankamen bat der Priester darum Platz zunehmen. Dann begann er zu reden doch ich schaltete komplett ab. Mir war schwindelig geworden. Vage bekam ich mit, wie Friedrich und Elisabeth sich das Ja-Wort gaben. Dann begann der Priester mit der Krönung.

"Ich, Friedrich Luis Karl von Germania bin Heute vor Sie getreten um von ihnen als König vereidigt zu werden. Ich schwöre, dass ich die Freiheit meines Volkes beschützen werde. Ich schwöre, dass ich die Grenzen unseren Landes verteidigen werden. Ich schwöre, dass ich die Rechte unseres Landes achten werde. So wahr mir Gott der allmächtige helfe."

Alle erhoben sich und riefen:" Hoch lebe der König." Dann kam ein paar Soldaten und setzten Friedrich die Krone auf. Dann legten sie ihm das Zepter und den Reichsapfel in die Hand. Zum Schluss legte man Friedrich den Krönungsumhang um. Langsam erhob sich Friedrich. Applaus brandete auf. Dann setze sich Friedrich wieder. Alle Insignien wurden ihm wieder abgenommen. Daraufhin verließ er gemeinsam mit seiner Frau die Kirche. Langsam folgten ihnen die Gäste.

Von Draußen hörte man Jubelschreie. Yong hielt meine Hand und starrte mich prüfend an. Seid dem ich eben diesen Schmerz verspürt hatte, guckte mich Yong die ganze Zeit so an. Er schien bemerkt zuhaben, dass es mir nicht gut ging. Wahrscheinlich befürchtete er, dass ich gleich zusammenbrechen würde.
Als wir Draußen ankamen wurden wir direkt in ein Kutsche verfrachtet. Zusammen mit Wilhelm. Weil ich mich neben Wilhelm setzte, musste sich Yong zwanghaft gegenüber von uns setzten. Nach ein paar Minuten, in denen wir nur geschwiegen hatten und den Menschen, die am Rand standen, gewunken hatten flüsterte Wilhelm mir zu:"Ich habe von deinen Schmerzen gehört. Friedrich hat einen Plan, tu gleich, wenn wir ankommen so, als würdest du ohnmächtig werden." Verwirrt schaute ich ihn an. "Mach einfach."

Ich nickte. Auch wenn ich keinen Schimmer hatte wofür es gut sein sollte, beschloss ich den Beiden einfach zu vertrauen. Endlich hielt die Kutsche. Als ich auf stand hielt ich mir den Kopf. Yong schaute mich misstrauisch an. "Ist alles okay?" "Ja ja. Geht schon."
Unsicher stieg ich aus der Kutsche. Dann ging ich ein paar Schritte Wilhelm ging hinter mir, was laut dem Protokoll eine Schande war. Schnell ließ ich mich nach hinten fallen und schloss meine Augen.

Aus dem Tagebuch einer PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt