Ankunft

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Wir war nie bewusst das Jonas arm gewesen war. Er hatte Recht. Ich wusste nichts über mein Volk. Über die Menschen die mir zu jubelten. Und natürlich wollte ich ihre Lebensumstände ändern, aber ich wusste nicht wie. Meine Macht hielt sich in Grenzen immerhin war ich nur eine Frau.
Aber ich wusste womit ich diesen Menschen helfen konnte. Auch sie verdienten all diese modernen Sachen. Mit ihnen würde es ihnen viel besser gehen. Aber wie sollte ich Yong davon überzeugen. Er wollte die Macht. Aber war so jemand ein guter zukünftiger Kaiser? Wollte ich so jemanden als Vater meiner Kinder?

Wir bogen auf einen kleinen Weg ab. Ich kannte diesen Weg. Hier hatte ich früher mit meinen Brüdern die Händler, die zum Schloss wollten erschreckt. Langsam richtete ich mich auf. Wir waren lange unterwegs. Und nun würde ich endlich meine Familie wiedersehen.
Endlich hielt die Kutsche vor dem Schloss. Wir stiegen aus. Plötzlich stürmte aus den Palast meine Mutter, gefolgt von Wilhelm.
Sie schloss mich vorsichtig in ihre Arme. Mittlerweile konnte man meinen Bauch schon deutlich erkennen. Auch Wilhelm nahm mich in den Arm. Die Beiden wussten eigentlich nichts von meiner Schwangerschaft. Aber sie konnten es ja sehen.

Wilhelm fasste vorsichtig an meinen Bauch und sagte:" Ich fasse es nicht. Ich werde Onkel." Ich lächelte. Auch meine Mutter strich vorsichtig über meine kleine Kugel. Diener waren bereits damit beschäftigt mein Gepäck rein zu tragen. "Wir müssen es deinem Vater sagen. Er wird sich freuen. Aber Louise...es gibt etwas das wir dir sagen müssen. Deinem Vater geht es nicht so gut. Er liegt im Sterben."

Ich starrte meine Mutter an. Dann lief ich an ihr vorbei in den den Palast. Ich lief zum Schlafzimmer meines Vaters. Ich riss die Tür auf. Der ganze Hofstaat war um das Bett meines Vaters versammelt. Alle meine Brüder saßen um das Bett. Er sah blass aus. Fast tot. Seine grauen Haare wirkten matt.
"Louise." Krächste er. Ich trat an ihn heran und ergriff seine Hand. "Du hast mir von allen meinen Kindern den größten Gefallen getan. Du hast dich für unser Königreich geopfert. Germania ist dir auf ewig zum Dank verpflichtet.
Sogar ein Kind schenkst du deinem neuen Königreich. Ich hätte es gerne lebenden gesehen. Du hast deinen Part im Leben mehr als erfüllt. "

Ich merke wie mir warme Tränen die Wangen herunterlaufen. Langsam erhebt sich mein Vater und streichelt sanft über meinen Bauch. Inzwischen traten Wilhelm und meine Mutter ein. Mein Vater blickt mir tief in die Augen, dann sackt er zurück in sein Bett. Langsam schließt er die Augen. Sein Körper hört auf zu beben. Stille tritt ein.

2 Stunden später

" Prinzessin Louise, Friedrich möchte sie sprechen." Ein Diener überreicht mir einen Zettel. Ich bedanke mich und beginne den Zettel zu lesen.

Liebe Louise,

Wir müssen dringend reden! Komm sofort in mein Büro.

Friedrich.

Ich machte mich auf den Weg. Nachdem mein Vater seine Augen für immer geschlossen hatte, wurde sein Testament verlesen. Danach hatten wir uns alle in unsere Zimmer verzogen. Wilhelm war zu mir gekommen. Wir hatten lange geredet. Auch über die Sache mit der Moderne. Er war vollkommen fasziniert.
Und nun wollte mich Friedrich sprechen. Vielleicht wollte er über die Beerdigung und seine Krönung reden. Oder über seine Verlobte. Wilhelm hatte erzählt, dass sich Friedrich mit einer Fürsten Tochter Namens Elisabeth verlobt hatte. Ich hatte sie laut Wilhelm sogar schon gesehen. Sie stand auch um das Bett nur etwas abseits. Er meinte ihre Familie sei sehr einflussreich.
Ich klopfe an die Tür zu Friedrichs Büro. "Herein." Langsam öffne ich die Tür und trete ein. "Setzt dich bitte!" Sagt Friedrich und deutet auf einen Stuhl auf der anderen Seite von seinem Schreibtisch.

Ich setzte mich. "Louise, ich werde dir nun etwas erzählen und ich bitte dich mich bis zum Ende nicht zu unterbrechen. Yong hat mich darüber informiert, dass du etwas erfahren hast was du eigentlich nicht wissen solltest. Ich weiß worum es geht, denn auch wir besitzen solche Sachen. Jetzt wo Vater tot ist kann ich mit ihnen endlich das einzig richtige tun. Ich werde sie der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Ich weiß, dass dies den Untergang der Monarchie in Germania bedeuten kann, aber das nehme ich in Kauf. Außerdem wird dieser Vorgang Krieg mit China bedeuten. Aber nicht mit Schwertern, sonder mit viel schlimmeren Waffen. Modernen Waffen. Ich werde versuchen dich dort rauszuholen. Aber das kann ich nur wenn ich den Krieg gewinne, aber dafür brauche ich Insiderinformationen. Und die bekomme ich von dir. Das hoffe ich jedenfalls. Ich habe einen Spion am Chinesischen Königshaus. Jonas. Du erzählst ihm ihre Pläne und sie werden bei mir ankommen. Es wird nicht einfach für dich werden. Weil sie dich nach Informationen über Germania fragen werden. Und dich bitten uns auszuhorchen. Tu das, ich werde falsch antworten. Du wirst uns wenn du abreist lange nicht sehen. Ich weiß, dass das im Bezug auf Wilhelm für dich hart sein muss. Aber ich Bitte dich hilf mir."

Aus dem Tagebuch einer PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt