Mittlerweile bin ich im 5. Monat schwanger. Heute muss ich wieder zum Arzt. Yong möchte unbedingt wissen, was es wird. Er träumt davon endlich einen Jungen zubekommen. Genau wie bei meiner ersten Schwangerschaft lässt er mich von Jonas bewachen. Obwohl er immernoch Angst hat, dass ich Jonas mir mehr bedeutet als er. Langsam steige ich die Treppen runter. Von den ganzen Schwangerschaften bin ich ganz schön pumelig geworden. Meine alten Kleider passen mir nicht mehr. Ich hoffe einfach, dass es diesmal ein Junge wird, damit ich endlich meine Pflicht erfüllt habe und ich danach eine Pause habe, in der ich mich ein bisschen mehr um mich selber kümmern kann. Im Flur erwartet mich Yong schon. "Bist du breit?" Ich nicke und hacke mich bei ihm ein. Gemeinsam gehe wir durch eine Geheimtür in den Keller. Der Arzt wartet schon auf uns. Er ist nicht so nett wie Andrè, aber ich komme gut mit ihm klar.
Ich lege mich auf die Liege und der Arzt cremt mir meinen mittlerweile entblößten Bauch ein. Dann setzt er das Gerät auf meinen Bauch und fährt langsam auf meinem Bauch entlang. Nach einiger Zeit deutet er auf etwas und sagt:"Sehen Sie das. Ich würde sagen sie bekommen ein zweites Mädchen." "Sind sie sicher?" Fragt Yong. "Nun ja. Das muss nicht unbedingt richtig sein. Solche Prognosen sind sehr oft schwammig, aber für mich sieht es ganz nach einem Mädchen aus." Yong kratzt sich verzweifelt an Nacken. "Dann mach es weg." Ich starre ihn entgeistert an. "Bist du wahnsinnig?" Frage ich ganz ruhig und hoffe einfach, dass er nur einen sehr unpassenden Witz gemacht hat. Aber er sagt nur:"Louise, Wir haben Krieg. Es kann alles passieren, deshalb möchte ich einfach einen männlichen Thronfolger, der mein Reich nach mir regieren kann. Und wir haben keine Zeit um noch ein Mädchen zu bekommen. Das verstehst du doch sicherlich." "Nein" schreie ich. "Nein. Ich verstehe nicht, wie du so herzlos sein kannst und unser Kind umbringen willst." "Louise, du bist eine Frau und verstehst nichts von Politik. Und gerade deshalb diskutiere ich jetzt nicht mehr mit dir. Machen Sie es weg. Das ist ein Befehl."
Der Arzt schaut mich mitleidig an. Und holt dann seine Geräte. Ich versuche wegzulaufen, doch zwei Wachen halten mich fest und binden mich an die Liege fest. Ich schlisse meine Augen und beginne einfach nur zu weinen. Ich weiß, dass mir meine Tränen mein Kind nicht zurückgeben, aber wenigstens lindert es meinen Schmerz und besänftigt meine Wut. Wie betäubt bekomme ich ich mit, wie mir mein Kind genommen wurde. Nicht fähig mich zu wehren. Die Hilflosigkeit ist das Schlimmste. Als der Arzt fertig ist werde ich in mein Zimmer getragen.
Ich werde ins Bett gelegt. Ich schließe einfach die Augen und hoffe darauf, dass ich in einen tiefen endlosen Schlaf sinken würde.Als ich auf wache sitz Jonas in meinem Sessel. Als ich ihn fragend an starre meine er:"Yong hat mich beauftragt auf dich aufzupassen. Er hat Angst du würdest weglaufen." "Weißt du was er getan hat." "Ja. Natürlich weiß ich was er getan hat. Und es tut mir sehr leid." Er kommt zu mir rüber und setzt sich an die Bettkante. Sachte streicht er über meinem Kopf. Langsam laufen die ersten Tränen über meine Wangen. Sanft zieht er mich zu sich ran und nimmt mich in den Arm. Er streicht mir über den Rücken. Seid Monaten fühlte ich mich endlich wiedereinmal geborgen. "Weißt du noch, was du mir versprochen hast?" "Das wir abhauen, wenn du es nicht mehr aushält?" "Ja. Ich möchte weg." "Louise, bist du dir ganz sicher?" "Nein. Aber ich empfinde für Yong nur noch Hass." "Ich weiß, aber wenn du unbedingt weg willst, dann organisiere ich das. Allerdings kann ich nicht weg. Noch nicht. Aber ich werde nachkommen sobald es geht." "Solange du nicht mitkommst gehe ich nirgendwo hin." "Louise jetzt mach sowas nicht von mir abhängig." "Doch das tue ich. Wenn du hier bleibst, bleibe ich auch hier." Jonas drückt mich nocheinmal an sich, dann lässt er los und steht auf. Ein Lächeln liegt auf seinem Gesicht, bevor er die Tür öffnet und rausgeht.
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Aus dem Tagebuch einer Prinzessin
Science Fiction"Du denkst immer deine Macht wäre total eingeschränkt, weil du eine Frau bist, aber das stimmt nicht. Deine Macht ist die Manipulation." Jeder von uns glaubt doch an eine moderne Zukunft. Wir stellen uns vor, dass es irgendwann Alltag ist, einen Rob...