Nervös laufe ich auf und ab. Ich bin bereits komplett fertig angezogen. Ich trage mein Hochzeitskleid und bin geschminkt und frisiert. Yong ist bereits zur Kirche gefahren. Ein Diener bringt mir meinen Blumenstrauß.
Im ganzen Haus wimmelt es, wie in einem Ameisenhaufen. Alle sind mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt.
Langsam wird mir bewusst, dass mein Leben heute endet. Ich bin 16. Heute Nacht werde ich mit Yong meine Hochzeitsnacht verbringen und er wird sich einen Thronfolger wünschen. Und dann noch mehr Kinder.Und dann werde ich mein Leben, damit verbringen, Kinder großzuziehen. Ich werde immer die glückliche Kaiserin spielen müssen. Dieses Leben, so toll es auch klingen mag, ist nur eins - einfältig. Und ich hasse es schon jetzt.
"Entschuldigung Prinzessin. Wir müssten dann los..." meine Zofe deutet panisch aus dem Fenster, auf die wartetende Kutsche. Ich nicke nur und gehe runter zur Kutsche. Und mir wird bewusst, dass ich nun mit jedem Schritt meiner langweiligen Zukunft ein Stück näher komme.Ein paar Diener helfen mir, mein unendlich langes Kleid in die Kutsche zu bekommen. Jonas nimmt gegenüber von mir Platz. Endlich sind die ganzen Tüllmassen in der Kutsche verstaut und die Fahrt geht los.
Nach einigen Minuten des Schweigens, sagt Jonas:"Nicht schlecht, sie heiraten Heute mal eben den nächsten Kaiser von China und können so eine der einflussreichsten Frauen, der Welt werden und sie zögern." "Ich Bitte sie...ich zögere doch nicht."
"Natürlich tun sie das. Schon seit Tagen wirken sie unsicher. Aber wissen sie was...sie haben Angst vor der Nacht Heute und vor ihrer Pflicht. Kinder kriegen und erziehen. Aber das wäre mir egal. In ihrer Stellung können sie etwas bewegen. Sie können die Welt verändern. Und wenn sie es nicht tun, dann tun es halt ihre Kinder, durch ihre Erziehung."
"Seit ich sie kenne haben sie kaum etwas gesagt und jetzt hauen sie auf einmal etwas total philosophisches raus. Das hat ihnen Yong gesagt oder?"Er beginnt zu lachen:"Tja, ich habe ihm gesagt es wird auffliegen, aber er meinte ich solle ihnen noch etwas Mut vor der Trauung zusprechen."
"Interessant. Wieso macht er sich solche Sorgen. Wenn ich ihn nicht heirate, dann tut es halt jemand anders. Da gibt es doch sicherlich genug Mädchen, die ihn auf der Stelle nehmen würden."
"Er möchte halt nur sie!" Ich blicke ihn mistrauisch an. "Na gut. Aber sie müssen mir versprechen nie mit Yong darüber zu reden." Ich nicke. "Im Testament des Kaisers steht, dass Yong nur Kaiser werden darf, wenn er sie heiratet und ein Kind von ihnen hat. Ist das nicht bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr gegeben, wird einer seiner Cousins das Kaiserreich bekommen.""Wieso ausrechnet ich?" "Weil sie Prinzessin von Germania sind. Der Kaiser fürchtet ihren Bruder sehr. Er ist der Ansicht, dass Friedrich noch einige Länder erobern wird und Germania so groß wie China werden kann. Mit der Hochzeit allerdings ist der Frieden gesichert."
Ich nicke. Wieder macht sich Stille breit. Plötzlich höre ich Rufe. Und Glocken. Früher hatte China einen eignen Glauben. Heute sind alle Menschen Christen. Denn das Christentum ist die einzige Religion von der, nach dem 3. Weltkrieg, noch etwas übrig geblieben ist. An die anderen Religionen erinnert sich keiner mehr.Jetzt sehe ich die Menschen und die Kirche. Hier stehen vollkommen andere Menschen als beim "Balkondisaster". Diese Menschen sind ordentlich und gut gekleidet. Ich winke ihnen zu. Vor der Kirche hält der Wagen. Ein Diener öffnet mir die Tür. Ich trete aus.
Sofort erklingt Jubel. Ich winke noch einmal und gehe schließlich in die Kirche rein. In der Vorhalle wartet bereits mein Vater und der Pastor. Ich hake mich bei meinem Vater ein. Die Blumenmädchen und die Messdiener stelle sich vor uns auf. Die Türen werden geöffnet. Sofort erklingt Musik. Der Hochzeitsmarsch. Es war mein Wunsch, dass dieses Lied zum Einmarsch gespielt wird. In Germania ist es Tradition, dass dieses Lied gespielt wird und ich wollte am Tag meiner Hochzeit, etwas von meiner Heimat haben.Alle Leute erheben sich. Langsam schreiten wir in Richtung Altar. Ich ziehe meine 10 Meter lange Schleppe hinter mir her. Und ganz vorne steht er. Yong. Schon vom Weitem erkenne ich, dass er mir zu lächelt.
Auch ich strahle. Allerdings nicht, weil ich mich wirklich freue, sondern weil ich gelernt habe immer in der Öffentlichkeit zu lachen und zu strahlen. Mein Vater tätschelt meine Hand. Alle Blicke liegen auf mir.
Endlich erreichen wir Yong. Mein Vater legt meine Hand in Yongs Hand und flüstert:" Pass gut auf meine Tochter auf! Möge eure Ehe eine lange Freundschaft von China und Germania begründen."
Yong nickt und wendet sich dann zu mir. Lächelten sagt er:" Du siehst wunderschön aus." Ich lächele ihn dankbar an. Gemeinsam treten wir vor den Altar. Der Pastor deutet an, dass sich die Gemeinde nun setzten kann. Auch wir setzten uns auf unsere Stühle. Dabei hält Yong meine Hand die ganze Zeit fest.Der Pastor beginnt mit seiner Rede:" Wir sind Heute zusammen gekommen, weil diese Beiden Liebenden vor Gottes Angesicht in den Bund der Ehe treten möchten. Eine Ehe bedeutet Unendlichkeit und wenn sich zwei Menschen gefunden haben, die bereit sind diese Unendlichkeit miteinander zu teilen, dann kommen sie zu Gott um sich über diese Unendlichkeit bewusst zu werden. Diese Beiden sind sich darüber stehts bewusste diese Unendlichkeit zu teilen. Und so freue ich mich Heute diese zwei Liebenden zu trauen und gleichzeitig auch noch zwei Königreiche vereinen zu können. Ich wünsche den Beiden eine erfüllte Liebe und ich bin mir sicher, dass alle hier Anwesenden ihnen das auch wünschen. Ich Bitte sie nun sich zu erheben."
Alle erhoben sich und der Pastor legte seine Hände auf unsere Köpfe und begann mit der Trauung:" Ich frage sie nun Prinz Yong Ju Chi von China möchten sie die hier anwesende Prinzessin Louise Caroline Theresa Amalia von Germania zu ihrer Frau zu nehmen, sie zu lieben und zu Ehren bis der Tod euch scheidet so antworten Sie bitte mit 'Ja ich will'."
"Ja ich will" sagte Yong mit lauter Stimme. "Und nun frage ich sie Prinzessin Louise Caroline Theresa Amalia von Germania möchten sie den hieranwesenden Yong Ju Chi von China zu ihrem Mann nehmen, ihn lieben und Ehren bis der Tod euch scheidet, so antworten Sie bitte mit 'Ja ich will'."
Ich war entschlossen das ganze hier durch zuziehen. Ich war bereit mein Leben zu opfern."Ja ich will." Ich hörte wie Yong neben mir aufatmete. "Nun frage ich hat einer gegen diese Ehe etwas einzuwenden, sonst rede er jetzt oder er möge für immer schweigen."
Die Wachen zuckten schon. Sollte sich jemand gegen uns stellen würde er erstmal abgestochen. Doch es meldete sich niemand. "Damit erkläre ich euch Beide zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut nun küssen."
Yong und ich bewegten uns auf einander zu. Langsam bewegten sich unsere Lippen auf uns zu. Sachte berührten sich unsere Lippen. Und...
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Aus dem Tagebuch einer Prinzessin
Ciencia Ficción"Du denkst immer deine Macht wäre total eingeschränkt, weil du eine Frau bist, aber das stimmt nicht. Deine Macht ist die Manipulation." Jeder von uns glaubt doch an eine moderne Zukunft. Wir stellen uns vor, dass es irgendwann Alltag ist, einen Rob...