Kapitel 7

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MAYA

drei Wochen später

Heute fahre ich alleine mit dem Bus, Jolina hat nämlich bei David übernachtet. Manchmal finde ich das auch sehr angenehm, denn ich kann ungestört Musik hören, die mich inspiriert und die Menschen im Bus beobachten. Doch seit Wochen ist etwas anders. Wenn ich meine Augen nur schließe, erscheint Mr. Winchesters makelloses Gesicht. Langsam werde ich panisch, er geht mich einfach nicht aus dem Kopf. Warum hätte unser Englischlehrer nicht einfach alt, fett und glatzköpfig sein können?

"Hey Maya!", ruft mir David zu, während er und Jo auf mich zu laufen. Die Beiden sind einfach so ein schönes Paar.

"Na ihr zwei!", erwidere ich gähnend. Dabei massiere ich mir auch noch die Schläfen. Ich bin so verdammt müde. Vielleicht sollte ich mir einen Kaffee kaufen. Eigentlich trinke ich kein Kaffee aber heute spiele ich ernsthaft mit dem Gedanken. 

"Was ist denn mit dir passiert? Hattest du etwa wegen Mesut eine schlaflose Nacht?" Sie schneidet eine Grimasse. Mesut ist momentan mein kleinstes Problem.

"  Haha, sehr witzig ,Jo. Ich habe bloß schlecht geschlafen. Das kommt vor.", antworte ich mit  genervten Ton. Sie zuckt mit ihren Schultern. "Okay"

" Maya kommst du eigentlich am Samstag zu dem Fußballturnier? Ich hätte dich echt gerne dabei, glaub mir es wird spannend." Glücklicherweise wechselt David das Thema, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Ihm kann man echt nichts abschlagen. Er ist verrückt nach Fußball das ist seine große Leidenschaft, wegen der sich Jo und er öfter streiten. Sie behauptet er hätte zu wenig Zeit für sie, weil er so viel trainiert.

"Ja klar gerne . Das lass ich mir doch nicht entgehen." Ich schlage spielerisch gegen Davids Schulter.

 Ich bin so verdammt aufgeregt, weil wir gleich Englisch haben. Nach der Coffeintablette, die mir Benny der Streber unseres Jahrgangs gegeben hat, bin ich etwas aufgedrehter. Ich fühle mich einfach komisch. Hinzu kommt ja auch noch, dass ich meine Tage habe.

Ich erblicke ihn. Meinen Prinzen. Was nein, Maya er ist dein Lehrer - nicht dein verdammter Prinz! Er trägt ein schwarzes einfaches T-Shirt dazu eine Jeans und Nike-Sportschuhe. Mein Bauch kribbelt, mein Herz schlägt schneller und ich bekomme eine Gänsehaut. Wie kann man nur so gut aussehen? Ich muss ruhig bleiben und einfach durchatmen. Diese Wirkung, die er auf mich hat ist übernatürlich. Erst jetzt fällt mir auf, dass Tanya überhaupt nicht erschienen ist. Dabei könnte ich sie jetzt echt gut gebrauchen. Einfach nur zur Ablenkung. Wahrscheinlich bilde ich mir das nur eine aber ich habe wirklich das Gefühl, dass er mich manchmal regelrecht anstarrt. Außerdem ist mir sogar aufgefallen, dass er mich oft auffordert etwas aus dem Englischbuch vorzulesen oder die Arbeitsblätter auszuteilen. Letzte Woche ist mir vor Aufregung der gesamte Stapel runtergefallen. Und natürlich hat mir Mr. Winchester bei aufsammeln geholfen. Der heutige Unterricht verlief ganz normal. 

Nur noch zehn  Minuten, dann kann ich endlich gehen, denn ich glaube ich muss kotzen. Diese Kopfschmerzen sind unerträglich. Manchmal wenn ich meine Tage habe ich Übelkeit aber es war noch nie so schlimm. Im Unterricht konnte mich einfach nicht überwinden, mitzuarbeiten, konzentrieren schon gar nicht. Ununterbrochen starrte ich ihn an. Ich könnt schwören, dass er es sogar bemerkt hat. Bestimmt hält er mich für eine verrückte  Stalkerin, die ihn permanent anschmachtet.

" So Leute, ihr habt heute echt super mitgearbeitet. Hausaufgaben gibt es keine. Ich wünsche euch einen schönen Tag." Er beendet den Unterricht. Dann fährt er sich lässig durch die kastanienbraunen Haare. Meine Mitschüler sind genau so begeistert von ihm wie ich. Die zwei Mädchen am Nebentisch haben die ganze Zeit nur getuschelt und dabei wie kleine Schulmädchen gekichert. Er ist einfach zu heiß für einen Lehrer.

Allmählich stürmen alle Schüler aus dem Raum und ich versuche auch schnell das Weite zu suchen. Verdammt, was zum Teufel ist denn los mit mir? Alles dreht sich. Deshalb lasse ich mich zur Sicherheit nochmal auf meinen Stuhl sinken. Schon wieder sind  wir Beide die letzten im Klassenraum. Genau wie beim ersten Schultag.  Ich erkenne, dass er mich beobachtet. Jetzt oder nie! Als ich viel zu hastig aufstehe, wird mir plötzlich schwarz vor Augen zu dem fühlen meine Beine sich wie Pudding an. Was passiert hier? Ich sinke auf die Knie und versuche mich an dem Tisch festzuhalten. Vergeblich...


Love Lesson Band 1 (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt