Kapitel 10

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MAYA

Endlich habe ich Schluss. In Kunst wurde ich die ganze Zeit von Jolina ausgefragt. Sie wollte einfach nicht locker lassen und bombadierte mich mit unzähligen Fragen. Es fiel mir so schwer, sie anzulügen. Aber es darf keiner erfahren. Das habe ich Dean versprochen. Schließlich habe ich gesagt, dass ich mich mit meiner Mutter gestritten habe. Es fällt Jo einfach auf, wenn ich so verwirrt aussehe. Sie hat mich gezwungen ein Sandwich zu verdrücken, welches ich jedoch nur zur Hälfte gegessen habe.

Als ich nach dem Treffen mit Dean zurück zum Bioraum kam, haben sich alle gewundert wo ich so lange gesteckt habe, mir fiel nichts besseres ein, als Frau Genz zu erzählen, dass mir übel wurde und ich brechen musste.  Marco der "Klassenclown" hat so dämlich, wie er ist, daraufhin in den Raum gerufen: "Bist du etwa schwanger?" Dieser Idiot. Zum Glück hat es keinen sonderlich interessiert. Wir sind es auch nichts anders von ihm gewohnt. Mir geht es immer noch nicht wirklich besser. Diese Aufregung tut meinem Körper nicht gut.

Ich muss Kiana schreiben, dass es mir nicht gut geht und wir unser Treffen verschieben müssen...

Hey Kiki, habe den ganzen Tag Kopfschmerzen und meine Tage, können wir das Treffen verschieben? Sorry❤️?

Sie schreibt überraschenderweise gleich zurück. Ich würde sie ja anrufen aber sie ist auf Arbeit. Bestimmt hat sie gerade Pause.

Kein Problem Süße, ja das machen wir. Gute Besserung! Mach dir eine Wärmflasche!?¬ンᄂ️

Schreibt sie. Ich vermisse sie. Wie würde sie reagieren, wenn ich ihr das mit Dean erzählen würde?

Oh man, endlich zu Hause angekommen, gehe ich auf die Toilette, schminke mich ab, ziehe mir meine Jogginghose an und lege mich auf die Couch. Die Pizza ist schon im Ofen. Wie sehr ich es liebe nach Hause zu kommen und festzustellen, dass keiner da ist. So hat man mal seine  Ruhe, diese Ruhe könnte ich heute gut gebrauchen. Im Fernsehen läuft nur Müll, deshalb gucke ich auch sehr selten TV.

Also entscheide ich mich für eine Serie Vampire Diaries. Leider kann ich mich aber nicht auf Damon und Elena konzentrieren. Sondern nur auf Dean. Dieser Mann hat sich in mein Gehirn eingenistet. Warum hat er mir seine Nummer gegeben? "...dann können wir das in Ruhe klären" Erwartet er von mir, dass ich ihm schreibe? Ich meine, eigentlich sollte ich das nicht tun. Es ist falsch, verboten und unvernünftig. Doch was meint er mit "klären" hier gibt es nichts weiter zu klären, weil es keinen Sinn macht. 

Vollgestopft mit Pizza und zwei Episoden später, lässt mich der Gedanke ihm zu schreiben immer noch nicht los. Vielleicht sollte ich ihn anrufen und fragen, was er mit mit besprechen möchte. Er muss sich wohl Sorgen machen, dass ich unser Geheimnis ausplaudere, was man ihm auch nicht verübeln kann, weil wir uns fast garnicht kennen und ich ein ganzes Stück jünger bin als er.  Womöglich denkt er, ich sei so ein naives Schulmädchen, dass es sofort in den Schule herumerzählt.  

Das nervtötende Klingeln meines Handys reißt mich aus meinen endlosen Gedanken.

Ich schaue vorsichtig auf den Display. Das grelle Licht tut mir in den Augen weh. Es ist eine unbekannte Nummer. Sofort spüre ich ein ziehen im Bauch. Was wenn er das ist. Aber woher sollte er meine Nummer haben? Ehe es noch zu spät ist, gehe ich hastig ran 

" Hallo?" Mein Hals ist sandtrocken.

"Lamaya? Ich bin es Dean." Ungläubig reiße ich die Augen auf. Seine Stimme klingt unglaublich sexy am Telefon. Mein Herz rast wie wild.

"Hi Mr. Winchester" Ich spreche viel zu leise, hoffe aber trotzdem, dass er mich verstehen kann. Was zu Hölle spielt sich gerade ab? Er hat mich allen ernstes angerufen. 

"Wie gehts dir?"

"Mir gehts gut. Ihr Anruf überrascht mich", gebe ich zu. Es ist mir peinlich aber ich musste es einfach sagen. Er lächelt ins Telefon und es hört sich, wie Musik in meinen Ohren an. Er macht es mir nicht gerade leicht ihn zu vergessen. 

"Und wie gehts Ihnen", frage ich schließlich, wobei mir auffällt, dass ich ihn automatisch sieze. Was man bei seinem Englischlehrer auch tun sollte. In unserem Fall, könnte man bei dieser Höflichkeit ein Auge zudrücken. 

"Ganz gut eigentlich...Maya, wollen wir uns treffen?"

"Wie? jetzt?" ich spiele nervös mit meinen Haaren. Der macht mich gefühlstechnisch wirklich fertig. 

"Am liebsten gleich jetzt aber wenn du keine Zeit ist, ist das natürlich kein Problem." Er wirkt so entspannt und lässt sich nichts anmerken. Als wäre es das normalste der Welt. 

Als ich lange nichts sage, ergreift Dean erneut das Wort. "Kann ich dich abholen?"

"Naja... Eigentlich schon. Ich bin alleine zu Hause. Aber sie müssen mich nicht abholen. Ich kann mit dem Bus oder mit der U-Bahn fahren." Abholen? Warum bietet er mir sowas an? Wenn meine Eltern zu Hause wären, würde ich dem Treffen auf keinen Fall zusagen. Es wäre mit einem viel zu großem Risiko verbunden. 

"Nein, dann hole ich dich in circa einer Stunde ab." Im Hintergrund höre ich, dass er unterwegs ist. 

"Und wohin bringst du mich dann?" Ich schlucke und versuche die Ruhe zu bewahren. 

"Ich lasse mir etwas einfallen. Schick mir deine Adresse. Bis gleich, Lamaya." Er legt auf und ich starre wie eine Verrückte auf mein Handy, bevor ich ihm die Adresse schicke. Der Gedanke, dass er bald vor meiner Haustür stehen wird, ist so befremdlich. Gestern war er nur mein Englischlehrer, für den ich seit Wochen aus der Ferne aus, geschwärmt habe, doch seit heute hat sich alles schlagartig verändert. Schließlich schicke ich die Nachricht ab und frage mich, was noch alles passieren wird. 



Love Lesson Band 1 (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt