Kapitel 25

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DEAN

Ich schmecke das Blut, auch meine Lippe muss aufgeplatzt sein, die Wut in mir hat nicht nachgelassen, sie wurde nur noch größer. Ich sollte schnell verschwinden, bevor ich noch etwas tue, was ich bereuen werde. 

Ich versuche mich mit Gewalt von Cas zu lösen, Sam dagegen sitzt wieder auf seinem Platz. Er blutet ebenfalls, Kim versucht ihn zu beruhigen. Die anderen Gäste der Bar glotzen unser Spektakel an. Fuck man wieso musste das passieren? Jack, der Barbesitzer, der übrigens ein Kumpel von mir ist, kommt zu uns rüber. Er hat eine ziemlich kräftige Statur und seine Haut ist fast ganz tätowiert. Er geht zu Sam und fragt ihn, ob alles in Ordnung ist. Auch er ist verdammt sauer.

"Lass mich los Cas! ", versuche ich möglichst ruhig zu sagen, aber es gelingt mir nicht.

"Nur wenn du jetzt sofort verschwindest!", zischt er mir warnend zu.

Ich nicke. Er lässt mich los. Als ich zu Sam und Kim herüberschaue ernte ich verurteilende Blicke. Kims Wimperntusche ist verschmiert und Sam versucht sich sein Blut mit einer Serviette wegzuwischen. Keiner sagt mehr etwas. Ich hole einen fünfziger Schein aus meiner Brieftasche, klatsche ihn auf den Tisch und verschwinde. Im Auto angekommen schlage ich mit voller Wucht aufs Lenkrad! Es schmerzt.

MAYA

"Mama, Bitte! Ich muss jetzt für Jolina da sein!" Meine Mutter ist so stur! Das hasse ich so sehr, wieso kann sie nicht so locker wie Jo's Mutter sein? Ich muss mich wirklich beherrschen sonst werfe ich den Teller, den ich gerade aus der Spülmaschine raushole auf den Boden.

" Maya, ihr seht euch doch morgen sowieso in der Schule, sie wird es bis dahin schon aushalten.", sagt sie mit gelassener Stimme, während sie sich Wasser für ihren Tee aufsetzt.

" Bitte Mama! Sie braucht mich, ich muss sie trösten. Es tut mir leid mit gestern, aber ich kann Jolina jetzt nicht alleine lassen..." Ich hoffe, dass meine verzweifelte Stimme sie nachgeben lässt. In den vergangenen Wochen, habe ich mehr gelogen als je zuvor. Die Gewissensbisse muss ich jetzt verdrängen aber tief im Innerem tut es weh, so egoistisch zu sein, dennoch tue ich es, und zwar nur für Dean.

"Ist ja gut Maya! Aber melde dich einfach ab und zu. Mehr verlange ich gar nicht und geh verdammt noch mal an dein Handy. Dafür hast du es schließlich ja auch." Ihr Kopfschütteln nehme ich hin und umarme sie.

"Danke Mama, du bist die Beste!" Ich liebe sie so sehr, wenn sie nur wüsste, dass ich sie anlüge, um mit meinem Englischlehrer rumzumachen...Schnell verdrängen, Maya!

"Ja, Ja. Grüß Jolina und Christina von uns." Sie lächelt mir zu.

"Was ist mit Papa?" Ich knabbere aufgeregt an meiner Lippe herum. 

"Ich kümmere mich drum mein Schatz, sei für deine Freundin da und nimm die hier mit." Sie reicht mir eine Schokobons-Packung. 

"Danke Mama! Hab dich lieb, Tschüss!" Zum Abschied gebe ich ihr einen Kuss auf die Wange.

Im Flur betrachte ich mich nochmal prüfend im Spiegel, ich will doch für Dean gut aussehen.

Meine Haare trage ich offen, diesmal mit einem Seitenscheitel, sie sind wie immer lockig nach dem Duschen. Leider fehlte mir die Zeit, um sie zu glätten. Es ist warm, also Trage ich Jeans-Shorts und ein lockeres, graues T-Shirt. Jetzt muss ich nur noch Dean schreiben...

Hm, Zuletzt online um 20.54

22:40 Ich: Du kannst jetzt losfahren! Wir treffen uns an der Tankstelle.

Die Tankstelle ist nicht weit von uns nur drei Minuten zu Fuß.

Nach zehn Minuten immer noch keine Antwort. Meine Mutter hat schon so misstrauisch gefragt, warum ich noch nicht losgegangen bin, zu Jo brauche ich nur fünf Minuten zu Fuß, deshalb habe ich auch immer angst, wenn Dean mir anbietet, mich von zu Hause abzuholen! Hier in der Nachbarschaft kennen mich fast alle, es ist ein Risiko... Ich sagte ihr, dass ich was vergessen hatte und nochmal zurück gelaufen bin. Sie verdrehte nur die Augen und ging wieder ins Wohnzimmer. Ich muss jetzt verschwinden! Sonst überlegen es sich meine Eltern anders. Wieso antwortet er denn nicht ?

Also beschließe ich jetzt loszugehen, wohin, weiß ich nicht genau!

Schnell ziehe ich mir eine Strickjacke über und schließlich auch meine Sandalen an.

"Maya? Soll ich dich vielleicht begleiten?"

Fragt mich Dad. Oh man ey, ich bin so angespannt diese Situation stinkt! Und zwar gewaltig!

"Nein, nein Paps, ich geh schnell alleine. Ich bin schon fast achtzehn, keine Sorge!"

"Aber sag Bescheid, wenn du ankommst! Du wirst für immer meine kleine Mayalein bleiben!" Ich umarme ihn und gehe schließlich.

22:54, Ich: ANTWORTE!!! WAS IST DENN PLÖTZLICH LOS?

Nach drei versuchen in anzurufen, entschließe ich mich, zu ihm zu fahren. Es ist kälter als ich dachte. Okay, Ja, es ist spät aber mir wird schon nichts passieren ich bin schon fast erwachsen. Mit Kopfhörern in den Ohren sitze ich in der fast leeren S-Bahn. Jedoch sehen alle ziemlich ungefährlich aus. Mit der S-Bahn geht es schneller als mit dem Bus. Wütend tippe ich eine weitere Nachricht.

23:23 Ich: So, Mr. ARSCHLOCH ich sitze jetzt um fast halb zwölf alleine in der S-Bahn auf dem Weg zu Ihnen. Antworte mir oder geh ran verdammt! Ich hoffe, dass du zu Hause bist, sonst muss ich auf der Straße schlafen!!!

Entsetzt über meinen Leichtsinn schüttle ich den Kopf. Fuck was tue ich hier? Vielleicht ist er gerade mit Freunden unterwegs, sich betrinken oder schlimmer, mit einer anderen Frau zusammen. Ich bin so blöd echt! Meine Gehirnzellen sterben nach und nach ab. Die Ursache: DEAN ARSCHLOCH WINCHESTER!

Nein Maya, das würde er nicht tun! Oder doch? OH FUCK! Vielleicht ist ihm was zugestoßen? Der Gedanke schmerzt wie ein Messerstich. Mir wird sofort übel.

MEIN HANDY KLINGELT! BITTE BITTE BITTE DEAN! Oder meine Mama? Nein ich habe ihr doch geschrieben, dass ich "angekommen bin".

Ja, Gott sei Dank! Diana erscheint auf dem Display! Mit gemischten Gefühlen gehe ich ran.

Love Lesson Band 1 (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt