Kapitel 28

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MAYA

"Oh Maya, das war echt lecker!"

Mit zufriedener Miene schiebt Dean den leeren Teller etwas nach vorne. Er war die gesamte Zeit sehr gesprächig. Wir unterhielten uns über meine Familie, die Schule und über Haustiere. Dean mag keine Hunde, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann...

"Das freut mich, aber würdest du mir jetzt endlich mal erzählen, was passiert ist Dean?"

Langsam werde ich wirklich wütend, nur weil er älter ist als ich und ich meine VIEL älter, heißt das nicht, dass ich mich so leicht abwimmeln lasse.

Sofort verschwindet sein unbekümmertes Lächeln, wir sitzen uns gegenüber und ich höre ein leises plätschern. Regnet es etwa?
Oh ja, es regnet. Die Fensterscheiben sind von Regentropfen übersäht. Die Atmosphäre passt schon mal. Was wird mir Dean erzählen? Werde ich es verkraften?

Er geht zum Fenster rüber, um es zu schließen. Sein Haar ist noch leicht feucht. Wenn ich ihn ansehe, steigt immer wieder dieses Verlangen nach ihm. Am liebsten würde ich ihn immerwährend berühren und küssen.

Mit einem kräftigem Stoß schließt er das Fenster, seine Miene ist undurchschaubar, wie eigentlich immer...

"Ich habe mich geprügelt..."

Sagt er zögernd mit monotoner Stimme, während er zurück an seinen Platz kommt. Ja Wow! So weit war ich auch schon Dean. Muss man ihm wirklich jedes Wort aus der Nase ziehen?

"Und weiter? Mit wem? Warum? Wann?" Meine Stimme wird immer lauter, ich sollte mich beruhigen und ihn nicht so drängen.

Seine vertraute Falte bildet sich wieder auf seinem Gesicht, diese blöde Falte ist mein Feind.

"Mit meinem Bruder. Heute so gegen zehn."

Er fährt sich durch die Haare, dies tut er in unangenehmen Situationen, ich bemerke wie seine Fäuste sich ballen... Was ist nur los mit ihm? Mit seinem Bruder Sam. Aber WARUM? die wichtigsten Frage hat er mir natürlich nicht beantwortet.

Sanft versuche ich seine geballte Faust zu berühren, ich umschließe sie mit meiner und langsam entspannt sich seine rechte Hand...

"Dean. Du kannst mir vertrauen Okay?"

Egal was es ist, ich stehe hinter ihm, dieser Mensch hat mich nun mal verzaubert.

"Es ist nicht so einfach Maya, Bitte. Belassen wir es dabei, ich weiß das echt zu schätzen, dass du dich so um mich sorgst... aber... ich meine ich kann dir versichern es ist besser wenn du es nicht erfährst. Außerdem wirst du... ich meine Bitte Baby. Können wir die gemeinsame Zeit nicht einfach genießen, heute ist mein Geburtstag. Dein hübsches Köpfchen sollte sich nicht mit meinen Problemen beschäftigen, die werde ich selber regeln. Du musst dich auf die Schule konzentrieren, das mit uns ist schon kompliziert genug..."

Ich schaue enttäuscht weg. Oh man. Es wäre auch zu schön um wahr zu sein, wenn er mich jetzt bis aufs kleinste Detail aufklären würde... Was ist es nur? Er soll mir sein Geheimnis doch einfach erzählen, ich würde ihm beistehen, ihm helfen... Leider vertraut er mir nicht, das tut weh, verdammt weh... Dieser Mann hat mich dermaßen unter Kontrolle, dass ich schon wieder bereit bin nachzugeben, nur um nicht wieder streiten zu müssen. Ich armseliges, erbärmliches Stückchen Elend bin ihm verfallen. Die Ratlosigkeit in meinem Innerem steigt immer höher.

"Hey Baby" Er zieht sanft mein Kinn zu sich, so das wir uns in die Augen sehen, trotzdem schaue ich nach unten.

"Schau mich an !"

Warnt er mich streng. Seine jadegrünen Augen ziehen mich erneut in ihren Bann. Noch nie haben wir uns solange in die Augen geschaut, so versuche ich, in seinen Augen zu lesen, was in seiner Seele für Unruhe sorgt, vielleicht erzählen sie mir ja etwas...

"Ich möchte dich vor meiner Vergangenheit beschützen Maya."

Dieser Satz verleiht mir Gänsehaut. Langsam bekomme ich wahrhaftige Angst vor Dean. Was ist nur passiert? Diese unerträgliche Ungewissheit wird mich innerlich noch auffressen.

In meinem Kopf schwirren diverse Fragen umher, jedoch bekomme ich sie nicht ausgesprochen. Er hat mich manipuliert...

Irgendwann werde ich es erfahren Dean Winchester.

Nachdem wir gemeinsam abgeräumt, und mehr oder weniger oberflächliche Unterhaltungen geführt haben, sitze ich auf dem Bett und schaue mir Bilder auf Instagram an. Nichts besonderes.

Dean dagegen führt ein Telefonat mit einem Mann namens Cas. Komischer Name... Dean klingt sehr aufbrausend. Leider kann ich nicht gut genug hören, über was sie sich unterhalten.

Hat es einen Sinn ihn zu fragen? Ach, ne der wird mir doch sowieso nichts erzählen, wozu die Mühe. Mir ist wirklich langweilig seit einer Weile schon ist Dean mit dem telefonieren beschäftigt.

Also werde ich aufräumen. Das tue ich immer, wenn mir langweilig ist. Meine Zeit sinnvoll nutzen. Auch wenn ich manchmal bei Jo zu Hause bin und warten muss, räume ich auf und tue Jo damit einen Gefallen. Naja meistens... Deans Kleidung falte ich ordentlich zusammen und staple sie auf das Bett. Sie riecht so gut nach ihm. Oh, einfach himmlisch.

Als ich an sein Schreibtisch gelange, um da mein Handy abzulegen, entdecke ich ein Buch, Wow mein Lieblingsbuch! "Der Alchimist" von Paolo Coelho. Dieses tolle Buch habe ich bestimmt schon zehn Mal gelesen. Als ich im Buch blättere, um mein Lieblingszitat darin zu finden, fällt unerwartet ein kleines Polaroidbild aus dem Buch auf den Boden. Ich hebe es auf und betrachte es. Darauf ist ein kleiner Junge, von ungefähr fünf Jahren zu erkennen. Mit grünen Augen und dunkelblondem Haar. Das muss mein wunderschöner Dean sein. Der kleine Dean wir von einer sehr schönen jungen Fau in den Arm genommen. Sie sehen so unglaublich glücklich aus. Das muss seine Mutter sein...

Mein Körper zittert, ich habe Sorge, dass Dean auftaucht und mich erwischt, dabei tue ich objektiv gesehen überhaupt nichts schlimmes. Denn ich schnüffle ja nicht an seinem Handy rum, so wie er es bei mir getan hat. Sorgfältig packe ich das Buch mit dem Bild an den vorherigen Ort.

"Baby? Was machst du denn da?"

Er schmiegt sich zart von hinten an mich und umfasst meine Taille, dabei haucht er mir zauberhafte Küsse in den Nacken, dies löst dieses quälende ziehen in meine Unterleib aus.

"Ich habe etwas aufgeräumt, siehst du? " Mit einer Handbewegung zeige ich auf den Stapel ordentlich gefalteter Kleidung.

Er dreht mich zu sich.

"Danke Miss Zwangsneurose."

Er beist mir ins Ohrläppchen. Gott wie sehr ich das liebe, sofort will ich mehr! Jedoch entgeht mir die Ironie in seiner Aussage nicht.

Es ist spät. Dean legt sein Handy auf den Nachtisch und zieht mich an sich, sofort bekomme ich wieder diese Schmetterlinge im Bauch, seine Umarmung fühlt sich einfach so vertraut an.

"Du bist Jungfrau oder?"

"Was? Hahaha, glaubst du das wirklich Baby?"

Er lacht laut auf. Dieser Trottel, ich meine natürlich vom Sternzeichen.

"Nein, das glaub ich nicht Dean. Ich meinte dein Sternzeichen. Ich fasse mir mit der Handfläche an die Stirn.

"Ja genau! Wann hast du eigentlich Geburtstag?"

Fragt er mich mit schuldbewusster Miene, krass wir machen hier wild rum, ich denke, dass ich in ihn verliebt bin, und dabei wissen wir fast gar nichts voneinander... irgendwie traurig.

"Am 20. Dezember, ich bin Schütze..."

"Also gar nicht mehr solange hin."

"Naja drei Monate noch."

Irgendwie ist es merkwürdig mit ihm über die Zukunft zu reden aber ich will es wissen...

"Dean, magst du Kinder?" Scheiße...

Er zögert mit seiner Antwort, was mich schlagartig nervös macht. "Ehm, ja eigentlich schon" Erleichtert über seine Antwort, gebe ich ihm einen Kuss.

" Gute Nacht Dean." Meine Augenlider werden schwer... ich döse ein. Wunderschöne Kinder mit grünen Augen und dunkelbraunen Haaren bereichern meine Träume.

Love Lesson Band 1 (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt