Unsicherheit

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DEAN

"Wann hattest du dein Erstes Mal, Dean?", fragt mich Maya mit leisem Ton, ich werfe ihr einen irritierten Blick zu, sie dagegen kaut nervös an ihrer Unterlippe herum. Wie kommt sie jetzt auf diese Frage? Manchmal ist auch meine kleine Maya einfach unberechenbar, bei dem Gedanken muss ich grinsen.

Mit gerunzelter Stirn versuche ich mich daran zu erinnern. "Ich glaube mit sechzehn...Ja genau.", antworte ich und überhole auf der Autobahn einen Lkw. "Dean, kannst du bitte nicht so schnell fahren?" Maya's Miene wirkt beängstigt. Sofort vermindere ich meine Geschwindigkeit. "Tut mir Leid Prinzessin." Sie lächelt flüchtig und guckt Gedankenverloren aus dem Fenster.

Was geht in ihrem Kopf nur vor? Es war doch heute eigentlich alles in Ordnung, sie kam zu mir und anschließend sind wir los gefahren. Habe ich mal wieder etwas falsch gemacht? Vielleicht kann ich sie mit ein Wenig Musik aufmuntern. Ich schalte das Radio an, was sehr untypisch für mich ist. "Was machst du da?" Überrascht reißt sie ihre Schokoladenbraunen Kulleraugen auf. "Hier such dir einen Radiosender aus, du meckerst ja immer darüber, dass wir jedes mal die selben Alben hören. Jetzt kannst du aussuchen", erwidere ich knapp und greife nach meiner Ray- ban Sonnenbrille, weil die verdammte Sonne mich blendet.

"Du bist ja lieb heute.", bemerkt sie mit funkelnden Augen und sieht mir dabei zu, wie ich mir die Brille aufsetzte. "Steht dir." Das sie lächelt, beruhigt mich. Denn ich ertrage es einfach nicht, wenn sie traurig ist. Heute soll alles anders laufen, das letzte Treffen mit meiner verkorksten Familie war ein Desaster, welches Maya kaum ausgehalten hat. "Ich weiß.", antworte ich arrogant und greife nach ihrer Hand, unsere Finger verschränken sich ineinander.

"So Madame, was ist los mit dir? Was bedrückt dich?", frage ich sie mit ermutigender Stimme. Ich durchschaue sie und das weiß sie auch, also soll sie mir lieber gefälligst antworten, denn sie weiß nämlich auch, dass ich keine Ruhe geben werde, bis sie mir dir Wahrheit sagt. Lamaya atmet erschöpft aus und schließt folglich ihre Augen, das macht sie immer, wenn sie Angst hat. "Maya! Spuck es aus. Hat es was mit deiner Frage, wann ich das erste Mal Sex hatte zu tun?" Ich versuche so entspannt wie möglich zu bleiben. Sie antwortet mir nicht. Es ist still im Auto, abgesehen von dem nervigen Popsong, der aus meinen gigantischen Boxen drönt. Mit größter Mühe probiere ich es Geduld aufzubringen.

Plötzlich schaltet Maya das Radio aus und ich bin ihr mehr als dankbar dafür. Demzufolge setzt sie sich dynamisch auf und starrt in meine Richtung. "Ja, hat es...Ich habe mich nur gefragt, ob ich dir denn überhaupt ausreiche...Denn du bist ein erwachsener Mann mit Bedürfnissen. Ich weiß doch, wie wichtig Sex in einer Beziehung ist. Ich...Ich bin aber noch nicht Bereit dazu...Und habe große Angst, dass dir das nicht genügt...", enthüllt sie mir ihre Sorgen und zittert dabei am ganzen Leib. Also damit hätte ich jetzt echt niemals gerechnet, ich fühle mich in irgendeiner Art und Weise schuldig, weil ich ihr das verdammte Gefühl gegeben habe, sie würde mir nicht ausreichen. Das ist jedoch der reinste Bullshit! Bei Lamaya ist das etwas ganz anderes, warum sieht sie das denn nicht?! Na klar, ich liebe Sex aber für Maya bin ich gewillt, darauf zu verzichten. Verständnislos und völlig perplex schaue ich sie an. "Lamaya...Du machst mich echt fertig. Warum zum Teufel denkst du das? Ich weiß, dass du noch nicht Bereit dazu bist und habe vollstes Verständnis dafür ich würde dich doch niemals dazu drängen! Ich will dir nur eins Bewusst machen. Du bist etwas ganz besonderes für mich. Ich respektiere, bewundere und ich meine es Ernst, vergöttere dich. Ich gebe dir so viel Zeit wie du brauchst. Versprich mir bitte, dass du diese blöden Gedanken aus deinem hübschen Köpfchen verbannst!" Mit sicherer Stimme versuche ich ihr all diese Aspekte bewusst zu machen.

Fassungslos blickt sie mich mit ihren großen und gleichzeitig reinen Augen an. "Ver-Versprochen.", sagt sie nur. "Wenn ich derjenige sein sollte, wäre es eines der wertvollsten Geschenke, welches du mir machen könntest und ich wäre der glücklichste Mann auf  dieser Welt.", sage ich klar und deutlich, den Blick auf meine schöne Prinzessin gerichtet. Maya's Lippen formen ein traumhaftes Lächeln, dann umschließt sie meinen rechten Arm und kuschelt ihren Kopf an meine Schulter.

"Lass uns auch noch lieber darauf warten bis du achtzehn bist, du willst doch nicht, dass wir uns auf monatliche Besuche im Gefängnis beschränken müssen!", scherze ich und verlasse die Autobahn an der nächsten Ausfahrt. Wir nähern uns dem Haus meiner Tante, ich hoffe so sehr, dass dieser Abend reibungslos verlaufen wird.

Maya zieht eine kümmerliche Grimasse. "Nein, bitte keine Gefängnisbesuche!", ruft sie albern und wir fangen an, loszuprusten.


MAYA

Ich liebe ihn. Ja, das tue ich und zwar so sehr! Er hat mir klar gemacht, dass er warten kann, wird und mich damit unheimlich glücklich gemacht. Dean's konzentriertes Gesicht wenn er dabei ist einzuparken ist einfach Goldwert. Das Hemd, welches er trägt habe ich für ihn ausgesucht. Es ist hellblau und sitzt einfach atemberaubend auf seinem Traumkörper.

"Bereit?", fragt er mich und zieht dabei die Handbremse an. "Bereit!", antworte ich Kopf nickend. Er steigt ernst aus dem Auto und öffnet mir, wie immer die Autotür. Seine Nervosität ist kaum zu übersehen, am liebsten würde ich ihm das ganze ersparen aber andererseits freue ich mich auch auf den heutigen Abend. Wir werden sehen, was das Schicksal heute so schönes für uns Bereit hält.

"Du siehst sehr sexy aus Maya, ich hoffe für dich, dass du in Zukunft so etwas nur in meiner Gegenwart tragen wirst.", verkündet er befehlshaberisch und zieht mich an sich, dann drückt er mir einen Kuss auf den Kopf, um mich zu beschwichtigen, denn es ist ih klar, dass mir seine Aussage nicht gefallen hat.

"Du bist ein Freak!", schimpfe ich und verdrehe dabei meine Augen. Der Typ übertreibt einfach in jeder Hinsicht. Manchmal frage ich mich, ob er es überhaupt Ernst meint, oder, ob er mich nur auf die Palme bringen möchte. Denn ich trage heute eine schwarze Röhrenjeans mit einer schicken weißen Bluse, dann habe ich, um dem  Outfit noch einen Hauch Farbe zu verleihen, einen roten Blazer drübergezogen. Ich fühle mich wohl und erwachsen. Meine Haare trage ich zu Beachy-Waves und bin rundum zufrieden.


Nun stehen wir beide vor der Haustür, Dean spielt hektisch an seinen Autoschlüsseln herum, um ihn zu beruhigen, greife ich nach seiner linken Hand. Daraufhin schenkt er mir ein dankbares Lächeln. Schließlich drückt er auf die Klingel, während ich den lieben Gott darum bete, uns einen schönen und problemlosen Abend zu bescheren...

Love Lesson Band 1 (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt