10. Draco P.o.V

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Alles drehte sich immer und immer schneller. Es fühlte sich an als würde ich durch einen farbigen Strudel gezogen. Plötzlich stand ich in einem langen Flur. In jede Richtung, in welche ich blickte, nur Dunkelheit. Die Dunkelheit erdrückte mich. Mein Herzschlag raste.

Bumbum -Bumbum - Bumbum.

Ein Schrei zerriss die Stille. Alles war wieder mucksmäuschen still. Dann wieder ein herzzerreissender Schrei.

Ich rannte los, stolperete über meine eigenen Beine und fiel hin. Ich spührte den kühlen Marmorboden unter meinen Handflächen. Das Gefühl der Kälte wanderte von meinen Fingerspitzen immer wie weiter meinen Körper hinauf. Ich fühlte mich gelähmt. Und doch wusste ich, ich muss weiter gehen.

Wieder aufgestanden rannte ich weiter den endlosen Flur entlang. Links und rechts nur Türen, überall Türen. Wo musste ich nur hin.

Ich bekam keine Luft mehr, ein Rauschen in den Ohren, welches meine Gedanken vernebelte. Ein dunkles Gefühl welches sich in mein Herz schlich. Angst.

Ich rannte, so schnell mich meine Beine trugen. Wieder ein lauter Schrei. Diesmal jedoch ganz nah. Und da, vor meinen Augen, sah ich das Ende des Flurs. Direkt vor mir. Eine letzte Tür.

Ich tratt hervor, atmete tief ein und liess die Luft zurück in meine Lungen dringen. Der brennende Schmerz in meiner Brust liess nach. Das Rauschen wurde allmählich weniger und auch mein Herz schlug wieder in normalem Rythmus.

Bum - bum - bum.

Einen letzten Schritt. Die Hand auf der Türklinke. Ein letzter Atemzug. Mit all meiner Kraft drückte ich die Tür auf.

Der Anblick raubte mir den Atem, mein Herz liess einen Schlag aus.

Dort lag in der Mitte des Raumes Hermine, über ihr gebeugt sass Bellatrix. Als ob sie meine Anwesenheit gespürt hatte, drehte sich Bellatrix zu mir um.

Ihr irres Lachen erfüllte den Raum.

Ein letzter flehender Blick. Hermine blickte in meine Richtung, ihr Blick ruhte auf mir. Bella wandte sich ihr wieder zu. Den Zauberstab auf die junge Frau am Boden gerichtet.

Ein geschrienes "Avada Kedavra"
gefolgt von einem grünen Lichtstrahl, welcher das Zimmer erhellte.
Ein lebloser Körper am Boden.

Es herrschte einen kurzen Moment lang absolute Stille. Welche jedoch jäh von Bella's irren Lachen durchrissen wurde.

Schweissgebadet sass ich kerzengerade in meinem Bett. Das Lachen meiner verrückten Tante echote noch immer in meinem Kopf. Mir war speiübel und ich zitterte am ganzen Körper.

"Es war nur ein Traum. Hermine ist nicht tot. Es ist nur ein Traum."

Immer wieder sprach ich diese Worte laut aus. Langsam beruhigte ich mich.

Dann sah ich mich in unserem Zimmer um, zwei der insgesamt fünf Betten waren bereits frisch gemacht. Es musste wohl schon Morgen sein. Ich hörte gerade noch wie das Wasser in der Dusche nebenan zugedreht wurde.

Ein paar Minuten später trat auch schon ein strahlender Theo aus dem Badezimmer heraus und wünschte mir grinsend einen Guten Morgen.
Ich murmelte ein erschöpftes 'Dir auch..', packte hastig meine Kleidung zusammen und machte mich auf den Weg in unser kleines Bad.

Als das kalte Wasser auf meinen Kopf und weiter meinen Körper hinunter floss. Konnte ich fühlen, wie die Anspannung aus meinen Muskeln wich. Wie langsam das dunkle Gefühl der Panik und Angst mein Herz verliess. Langsam erwachte ich aus meiner Trance. Mit jedem weiteren Tropfen Wasser wurde auch der Albtraum den Abfluss hinunter gespühlt. Wie jeden Morgen.

Wie jeden verdammten Morgen, der letzten 365 Tage.

Und wie die letzten 365 Tage konnte auch jetzt ein neuer Tag beginnen.

Heii❤️

Die heutige Frage:

Welches ist euer Lebensmoto oder Lieblingszitat?

Narben (Dramione) (wird überarbeitet - überarbeitete Kapitel sind markiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt