27. Kapitel - Hermine P.o.V

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Endlich, nach geschlagenen drei Stunden in diesem mit hunderten von Kleidern vollgestopften Raum, hatten wir das perfekte Kleid für Luna gefunden.

Es sah fantastisch aus!

Auch ich hatte einige Abendkleider anprobiert. Dummerweise hatte ich mich glatt in eines verliebt. Da ich jedoch mein Ballkleid, während meiner Europareise, in einer Pariser Boutique gekauft hatte, wäre es Geldverschwendung noch eines zu kaufen. Denn mein bereits gekauftes war keinesfalls preiswert gewesen. Wenn ich mich nicht täusche, war es vollkommen Hand gearbeitet.

Es ging ein kühler Wind, und ich zog automatisch meinen Schall noch einwenig weiter rauf, damit er mir nur kleines Stück mehr Wärme spendete. Trottend machten wir uns auf den Weg zu den drei Besen. Luna erzählte mir schon eine Weile von irgendwelchen Wesen, welchen Existenz man nicht kannte. Ich hörte ihr gespannt zu. Ihre Theorien klangen annähernd logisch. Ausserdem ist sie eine meiner besten Freundinnen, da war es meine Aufgabe ihr zuzuhören. Auch wenn ich persönlich noch nicht wirklich daran glaubte.

Als wir die Eingangstüre auf stiessen und in das Pub eintraten, kam uns eine Wand gebildet aus aufgestauter Wärme entgegen. Was nicht gerade angenehm war. Sofort zog ich meinen Schall aus, um wieder normal Luft holen zu können. Suchend liesen wir unsere Blicke über die Menge schweifen. Irgendwo musste es ja schliesslich noch ein Sitzgelegenheit für uns geben.

Mein Blick blieb nach einiger Zeit an einem Rotschopf hangen. Ron.

Ich zog eine noch immer vor sich hin plappernde Luna hinter mir nach und bannte uns so gut es ging einen Weg durch das Getümmel. Bei Ron angekommen, zog ich schokiert die Luft ein.

Ron sass mit Theodore Nott an der Bar und trank ein Butterbier.

"Ron?", erstaunt drehte er sich zu mir.

"Was machst du mit hier mit Nott?", fragte ich leicht irritiert.

"Ich.. Also wir.. Wir.. Ehm.."

"Ich und Ron haben uns vorhin zufällig hier getroffen. Wie du siehst, ist hier heute eine Menge los. Da hatte ich natürlich die Chance gepackt, als ich sah, dass neben ihm noch frei ist. Schnell kamen wir ins Gespräch. Ich meine wer mag Quidditch nicht, ein Gesprächsthema, welches immer geht."
Ich mag Quidditch nicht...

"Du und Ron?", fragte ich neugierig.

"Ja ,Ron. Granger, warum soll ich ihn beim Nachnamen nennen wenn er zu meinen Freunden gehört."

"Zu deinen Freunden?"

"Bist du heute schwer von Begriff? Er ist doch ein Freund von Draco und Blaise, da ist es keines Falls abwegig, mich auch mit ihm zu anzufreunden!"

Ich gab mich geschlagen. Er hatte natürlich recht. Luna und ich liesen uns auf den letzten beiden freien Plätzen nieder und bestellten uns ein Butterbier.

"Was habt ihr heute so gemacht?", fragte mich Ron interessiert.

Doch bevor ich antworten konnte, erzählte Luna den beiden Jungs schon voller Enthusiasmus von unserem tollen Shoppingtag. Zu meinem Erstaunen hörten ihr die Jungs interessiert zu.

Ron P.o.V

Zum Glück hatte sich Theo eine gute Antwort zurecht gelegt. Wir wären mit meinem Gestotter sowas von aufgeschmissen gewesen. Hermine kennt mich so gut, sie weiss haargenau, wann ich sie anlüge.

Luna schob mir gerade unauffällig einen kleinen Zettel zu, welchen ich hastig in meiner Hosentasche verschwinden liess. Theo hatte es beobachtet und nickte mit dem Kopf zur Tür und schaute mich mit einem fragenden Blick an.

Ich betrachte kurz die in Gedanken versunkene Hermine neben mir und legte ihr eine Hand auf die Schulter, worauf sie erschrocken aufsah.

"Theo und ich gehen noch weiter. Habt noch einen schönen Naxhmittag."

Die zwei Mädchen verabschiedeten sich von uns und bestellten sich eine weitere Runde Butterbier.

In der kühlen Herbstluft angekommen, nahm ich das Stück Papier aus meiner Tasche und entfaltete es. Eine Quittung. Die Adresse verriet uns, das sie von einer Kleiderboutique am Ende der Strasse war.

Ich wusste beim besten Willen nicht, was uns das jetzt sagen sollte.

"Komm, gehen wir das Kleid holen" sagte Theo.

Ach ja das Kleid für die Party. Das hatte ich vor lauter Einladungen ganz vergessen.

Beim betreten des kleinen überfüllt wirkenden Ladens wurden wir herzlich von einer älteren Hexe begrüsst. Ich gab ihr den Zettel.

"Ein verträumt wirkendes Mädchen mit langen blonden Haaren war vorhin in Begleitung eines anderen Mädchens mit braunen Locken hier bei ihnen im Laden. Können sie sich erinnern?"

"Ach genau. Wie sollte ich die beiden vergessen, sie waren geschlagene drei Stunden am Kleider probieren. Und haben schlussendlich nur zwei gekauft. Eine Frechheit. Wie ich aufgeschnappt habe, gibt es dieses Jahr einen Ball in der Schule? Seit ihr die Begleiter der jungen Damen?", wollte die Hexe neugierig von uns wissen.

"Nein, sind wir nicht. Haben die Mädchen eines der Kleider mitgenommen?", fragte Theo.

"Dieses Blondhaarige Mädchen hatte beide bezahlt. Jedoch wollte sie nur eines mitnehmen. Sehr speziell."

"Gut, wir kommen um das zweite Kleid zu holen." Nachdem sie mehrmals ohne Erfolg versuchte mit uns ein Gespräch zu beginnen, gab sie uns dann endlich Hermines Kleid.

Gut gelaunt gingen wir zurück zum Schloss. Wir hatten schliesslich alle unsere Aufgaben erledigt. Das hiess, jetzt war endlich essen angesagt. Ich bin am verhungern!

Narben (Dramione) (wird überarbeitet - überarbeitete Kapitel sind markiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt