17. Kapitel - Hermine P.o.V

2.4K 186 86
                                    


Ich konnte es nicht glauben.
Malfoy. Der Draco Malfoy.
Der ehemalige Todesser und Muggelhasser schlechthin, sollte Blaise eine Muggelkamera geschenkt haben?

"Du warst in Europa? Welche Ländern hast du besucht?", wollte ich neugierig von ihm wissen.

Ich war selbst, als Kind und in Begleitung meiner Eltern, in vielen fernen Ländern. Ausserdem besuchten Luna und ich während unserer kleinen Weltreise, welche wir nach meiner Trennung von Ron als eine kleine Auszeit unseres öden Alltags machten, viele verschiedene Städte und bekannte Orte. Zu Beginn reisten wir quer durch Europa. Von dem bildschönen Schottland nach Russland, wo wir richtig feiern lernten. Was dort passiert war, bleibt für immer dort. Von Moskau flogen wir nach Wien, wo wir uns einen kurzen Abstecher zum Prater gönnten. In Bern angekommen, verstanden wir kein Wort. Diese Schweizer. Aber die Schokolade war himmlisch. Wir hatten wohl noch nie so viele Kleider zusammen gekauft wie in Mailand und Paris. Von dieser hektischen Zeit brauchten wir dringend eine kleine Auszeit, welche wir uns dann auch in Mosambik gewährten. Zwei Wochen pure Entspannung. Danach zwei Wochen Abenteuer in Bali. Und zu guter Letzt Besuchten wir noch Amerika. Die schönste Zeit meines Lebens und das Beste am letzten Jahr.

Doch immer schwangen die Erinnerungen an meine Eltern und die Erlebnisse, welche ich mit ihnen in vielen der besuchten Ländern erlebt hatte, mit. Meine Eltern. Die Eltern, welche nichts über die Existenz Ihrer bald zwanzig Jahre alten Tochter wussten. Es hatte keinen Sinn. Ich schob den Gedanken traurig beiseite.

"Wir besuchten Frankreich, Italien, Griechenland und zu guter Letzt noch Schottland. Auf einem Markt in der Nähe Roms sah ich diese aussergewöhnliche Kamera."

Er hob sie hoch, als ob sie ein kostbarer Schatz ist. Zerbrechlich und wertvoll.

"Dieser ältere Muggel, welchem der Stand gehörte, erklärte mir alles über dieses Gerät. Wie die Kamera funktioniert. Ich stellte lauter dumme Fragen, weshalb er mir auch erklärte für was man sie überhaupt gebrauchen kann, und dass sie sehr praktisch sei da die Fotos gleich rauskommen. Ich war fasziniert. Seht ein solch magisches Gerät.

Nach dem ich sie gekauft hatte, wurde die ganze Reise durch überall Fotos gemacht. Ich brauchte neue Erinnerungen. Gute Erinnerungen. Ich hatte damals den Entschluss gefasst, mein altes Leben hinter mir zu lassen. Und da war es unglaublich schön, diese erste Veränderung, die Zeit mit meiner Mutter auch mit Bildern festhalten zu können. Ich fotografierte viele schöne Momente mit ihr.

Die Fotos hatte ich alle aufgehoben. Als wir dann Ende Herbst von der Reise zurückkehrten, kaufte ich mir ein Album und klebte die Fotografien ein. Das fertige Album schenkte ich meiner Mutter später zu Weihnachten.

Sie hatte sich unglaublich gefreut. Nie hatte eines meiner anderen Geschenke, bei ihr so viel ehrliche Freude hervorgerufen. An diesem Abend wurde mir bewusst, dass es auch das erste Geschenk an sie war, welches wirklich von Herzen kam.

So hab ich mir auch lange darüber Gedanken gemacht, was wohl Blaise eine Freude machen könnte. Irgendwann kam ich dann auf die Idee, ihm die Kamera zu schenken.
Und so kam sie zu Blaise.", erzählte er. Während seiner Erzählung war sein Blick in die Ferne gerichtet und ein glückliches Lächeln zierte seine Lippen.

Als ich ihm zuhörte, fiel auch mir auf, was mir Ginny seit Wochen beizubringen versuchte. Er hatte sich irgendwie verändert. Ich wusste nicht recht was es war. Es war jedoch etwas da, was die ganzen vergangenen Jahre nicht existiert hatte.

Ich sah in diesem Moment ein kleines Stück seines wahren Ich's. Durfte hinter seine früher so gut beschützte Fassade blicken. Und was ich sah, gefiel mir.

Er sah glücklich und ausgeglichen aus als er von der Reise mit seiner Mutter erzählte. Ausgeglichen, ein Wort welches ich nie zuvor mit ihm in Verbindung gebracht hatte.

Blaise klopfte ihm freundschaflich auf die rechte Schulter. "Und dafür bin ich dir dankbar, es ist ein tolles Geschenk. Auch wenn ich deine Erklärungen über ihre Funktion und ihr Können noch immer nicht wirklich verstehe, ist diese Kamera doch sehr praktisch."

Mit diesen Worten nahm er das Gerät wieder in die Hände und fing an weitere Fotos zu knipsen.

Es entstanden Aufnahmen von Harry und Ginny. Welche von Ron und Harry. Und zu guter Letzt fotografierte er noch uns sechs zusammen.

Als ich mich wieder zurück auf das rote Sofa gleiten lassen wollte, hielt Blaise mich mit seiner dunkeln Hand an meinem Unterarm fest und bat mich, mich für ein letztes Foto kurz neben Malfoy zu setzen.

Ich tat wie er wünschte und setzte mich widerwillig neben den blondhaarigen Slytherin auf das grüne, weich gepolsterte Sofa.

Sofort konnte ich die Wärme, welche von seinem Körper aus ausging, fühlen. Eine wohlige Wärme. Sein Bein berührte leicht Meines und von dieser Stelle aus breitete sich ein angenehmes Kribbeln in meinem müden Körper aus. Ich erschrak leicht als er einen Arm um meine Schultern legte, ich war ihm noch nie zuvor so nah gewesen. Automatisch suchte mein Blick den Seinen. Wunderschöne sturmgraue Augen zogen mich in ihren Bann.
Er lächelte mich verschmitzt an. Und ich, ich konnte nicht anders tun, als sein Lächeln zu erwidern.

Klick.

Erschrocken fuhr ich herum und errötete.

Was war in mich gefahren?!

Blaise wedelte das Bild, welches aus der alten Kamera kam, hin und her. Als es endlich Farb annahm, erschien ein breites Grinsen in seinem Gesicht.

"Perfekt! Vielleicht sollte ich später Fotograf werden."

Heii

Heutige Frage:

War schon jemand von euch im Harry Potter Studio in England?

❤️

Narben (Dramione) (wird überarbeitet - überarbeitete Kapitel sind markiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt