Kapitel 1

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Vor zwei Jahren lag ich noch auf meinem Bett und dachte über mein Leben nach. Ich hätte niemals auch nur geahnt, dass sich alles verändern würde. Es begann alles mit dem Gerücht, dass meine Freundin Jasmin und ich auf der Schulparty Alkohol in den Punsch gekippt hätten. Der Direktor hat uns zu einer Woche Nachsitzen verdonnert. Wir müssen jeden Tag um 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr in der Schule rumsitzen. Kein reden, kein schlafen, kein zeichnen, rein gar nichts. Beim Nachsitzen sind immer die selben Leute da, wieThomas und seine Schläger, die Dauer-Kaugummi-kauende Debby und Alex. Er ist 17, blond und hat blaue Augen, blondes wuschliges Haar und ist der beliebteste Typ der ganzen Schule. Um ehrlich zu sein glaube ich dass ich in ihn verliebt bin, aber sicher bin ich nicht, da ich ja noch nie verliebt war. Immer in der Pause sehe ich ihn, wie er mit seinen Freunden redet. Ich habe noch nie mit ihm geredet oder sowas, aber ich kann nicht aufhören an ihn zu denken. Vielleicht ist das auch einfach nur mein hormongesteuertes Gehirn, das sich unbedingt verlieben will.
Noch zehn Minuten dann ist es endlich vorbei und wir können nach Hause gehen. Ich sehe zu Jasmin, die zwei Reihen vor mir sitzt. Sie scheint es gar nicht mehr abwarten zu können. Wir mussten beide Lächeln als sich unsere Blicke treffen. Jasmin und ich sind jetzt schon seit der dritten Klasse befreundet. Sie kam mitten im Schuljahr zu uns, da sie frisch aus Florida her gezogen ist. Wir wurden sofort beste Freunde und das hat sich bis heute nicht geändert. Das Einzige was sich geändert hat, ist ihr Aussehen damals war sie ein bisschen dicker und hatte kurze Haare. Jetzt ist sie groß, dünn, hat lange dunkel blonde Haare und braune Augen.
Noch sechs Minuten. Ich freue mich schon darauf wieder zu Hause zu sein. Da meine Mutter nicht da ist, haben Jas und ich ausgemacht, dass sie heute zu mir kommt um ein Filmabend zu machen. Zuerst werden wir darüber reden wer alles mit wem zusammen ist, dann in wen wir verliebt sind, bestellen uns eine Pizza und schauen mindestens drei Filme. Sowas haben wir schon lange nicht mehr gemacht. Das letzte Mal war vor Monaten. Wir hatten leider keine Zeit mehr dafür, da wir so viele Arbeiten geschrieben haben, aber die sind jetzt erstmal vor bei. Aufeinmal klingelt es und alle stürmen raus. Ich stehe auf und gehe zu meiner Freundin, die schon an der Tür auf mich wartet.

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Als wir bei mir angekommen sind, setzt Jas sich schon einmal auf die Couch, während ich mir noch etwas zu drinken hole, ehe ich mich zu ihr geselle.

"Also was gucken wir uns heute an?" frage ich sie.

"Können wir uns 'The Notebook' nochmal ansehen?"

"Nicht schoon wieder! Den haben wir doch erst letztes Mal gesehen."

"Erstens ist das letze Mal eine Ewigkeit her und zweitens ist der Film ein echter Klassiker.", versucht sie mich zu überzeugen.

"Wie wäre es mit Beastly?"

"Klar, warum nicht. Wollen wir anfangen?"

"Ich hole uns nur noch schnell ein paar Snacks. legst du schon einmal die DVD ein?"

Als ich wieder komme, hat Jas die Rolladen bereits herunter gelassen und sich in einer Decke eingekuschelt. Lächelnd sehe ich sie an. Sie lacht kurz auf und klopft auf den Platz neben sich auf der Couch. Ich stelle die Schale gefüllt mit Chips und die Cola-Flaschen auf den Tisch vor uns, ehe ich mich neben sie setze. Normalerweise hätten wir jetzt zuerst angefangen über die neusten Gerüchte unserer Schule zu reden und uns etwas zu essen bestellt, aber wir haben heute irgendwie keine Lust darauf, also belassen wir es heute.

Nachdem wir uns schon zwei Filme angesehen haben und es mitten in der Nacht ist, haben wir uns entscheiden schlafen zu gehen. Zum Glück ist heute Freitag und wir können morgen ausschlafen.

Ich merke wie ich langsam wach werde und öffne meine Augen. Noch halb verschlafen gucke ich auf mein Handy. Erst elf Uhr. Als ich versuchte aufzustehen merkte ich etwas schweres auf meinen Beinen und sehe herunter. Jas hat wohl in der Nacht ihr Kissen nicht mehr gefunden und dann einfach meine Beine benutzt. Sie sieht so friedlich aus, wenn sie schläft. Vorsichtig versuche ich sie von mir zu heben, ohne sie dabei aufzuwecken. Sie wacht kurz auf, dreht sich aber wieder um und schläft weiter. Schnell räume ich die Schüssel weg und mache mich auf den Weg in die Dusche.

Plötzlich klopft jemand an der Tür. "Ja?", sage ich. "Kannst du bitte aufsperren? Ich muss echt dringend auf die Toilette!". Scheint so als wäre Jas jetzt doch wach geworden. Genervt seuftze ich und strecke mein Arm aus der Dusche, um die Tür zu öffnen. Sie stürmt herein, bevor ich überhaupt richtig aufgesperrt habe.

"Was wirst du jetzt eigentlich wegen Alex machen?", fragt sie mich.

"Was meinst du?"

"Du magst ihn. Irgendwas musst du tun, damit er dich bemerkt."

"Ich weiß nicht genau."

" Selbst wenn er dich bemerken würde, haben wir noch ein anderes Problem: Vanessa. Wenn da was mit euch werden soll, muss er erstmal Single sein."

Vanessa ist Alex's Freundin und dass schon seit über zwei Jahren. Es gibt viele Gerüchte über sie, aber die interessieren mich nicht, denn wie gesagt es sind nur Gerüchte.

"Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob ich verliebt bin. Außerdem werde ich niemanden den Freund auspannen."

"Der beste Weg, um heraus zufinden, wie sehr du ihn magst, ist ihn zu küssen.", sagt sie und grinst.

"Fangen wir erstmal klein an.Ich weiß, dass Alex Mathe Probleme hat, also könnte ich einfach ein paar Flyer für Mathe Nachhilfe aufhängen und warte bis er sich meldet. So könnten wir zumindest mal miteinander reden.", schlage ich vor.

"Auch wenn ich nicht glaube, dass das funktionieren wird, habe ich keine bessere Idee, also worauf warten wir."

Während ich mich abtrockne, wäscht Jas sich ihre Hände.

"Kannst du schonmal ein paar Blätter holen und dir überlegn, was wir genau darauf schreiben. Ich muss mich noch umziehen."

"Klar.", sagt sie und verschwindet wieder aus dem Badezimmer.

Sie scheint noch aufgeregter zu sein als ich. "Du machst das schon.", motiviere ich mich.

Ich werde aufgeweckt von dem nervigen Piepen meines Weckers. Genervt schalte ich ihn aus. Montag. Das Wochenende ging wieder einmal viel zu schnell um. Ich und Jas haben den ganzen Samstag verbracht unsere Flyer fertig zu stellen. Als ich endlich in der Schule ankommen bin, steht auch schon meine Freundin vor mir.

"Ich hab die Flyer mitgebracht. Hängen wir sie schnell auf, bevor die Schule los geht.", meint sie.

Ich nicke. Wir hatten insgesamt nur drei Flyer gemacht und das an einem Tag. Die meiste Zeit haben wir darüber nachgedacht, was wir drauf schreiben könnten. Das ist wirklich wenig, aber es sollte für Alex reichen. Eins kommt an die Laterne, wo er und seine Freunde sich immer hinstellen, das Zweite vor dem Raum wo wir nachsitzen müssen und das Letzte in die Nähe von seinem Spind.

"Das sollte reichen.", meine ich und wir machen uns auf den Weg zu unserem Klassenzimmer.

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