Kapitel 19

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Ich drehe mich auf die Seite, sodass ich mit dem Rücken zu ihr liege und schließe meine Augen. Das ganze Gerde über Brian hat mich ziemlich fertig gemacht. Es hat gut getan mit ihr darüber zureden. Ich spüre wie Vanessa sich näher zu mir rutscht und ihre Arme um mich schlingt. Erst jetzt merke ich wie sehr ich meinen Körper angespannt habe. Zuletzt bin ich mit Hannah so gelegen. Ich muss aufhören an sie zu denken. Sie hat mich ausgenutzt und jetzt wagt sie es auch noch mir zu sagen, dass sie mich liebt. Warum kann ich sie nicht einfach vergessen? Vielleicht weil sie die Erste ist mit der ich wieder so "intim" war. Sie bedeutet mir mehr als sie sollte. Muss ich mich immer in die Personen verlieben, die mich ausnutzen wollen? Diese Gefühle werden schon wieder verschwinden. Ich darf sie nur nicht zu nah an mich heran lassen. Wenn ich das mache wird sie mich zerstören genau wie Brian. Ich werde wieder mich in mein Zimmer einschließen und mich in den Schlaf weinen. Das kann ich nicht nochmal durchmachen.

"Geht's dir gut? Du hast angefangen zu zittern."

"Ja..mir ist mir ein bisschen kalt.", sage ich ohne mich zu ihr zudrehen, damit sie nicht sieht wie stark ich gegen meine Tränen angekämpfe.

"Das haben wir gleich."

Sie löst sich von mir und zieht die Bettdecke über uns, bevor sie sich wieder an mich kuschelt. Jetzt wo ich ihren Herzschlag spüren kann, beruhige ich mich wieder.
Wir liegen noch eine Weile stumm zusammen auf meinem Bett. Es ist irgendwie komisch hier mit ihr zu sein. Vor allem da sie immer noch halb nackt ist. Ich weiß noch nicht einmal wir überhaupt Freunde sind.

"Kann ich dich etwas fragen?", sage ich leise.

Ich merke wie sie leicht mit ihrem Kopf nickt.

"Sind wir eigentlich Freunde?"

Bei diesem Satz entfernen wir uns wieder von einander und ich drehe mich zu ihr um, sodass ich in ihre Augen sehen kann.

"Freunde ist so ein blödes Wort. Ich bezeichne viele Personen als meine Freunde, aber du gehörst nicht dazu."

"Oh ich verstehe."

Natürlich sind wir keine Freunde wie konnte ich nur so etwas denken. Sie ist eine der beliebtesten Mädchen der ganzen Schule und ich bin einfach nur eine Außenseiterin. Ich wende meinen Blick von ihr ab und versuche mich langsam wieder auf zu setzen.

"Warte, du hast mich nicht ausreden lassen.", sagt sie bevor ich mich wieder richtig aufrichten kann.

"Du bist nicht einer von ihnen, denn mit meinen Freunden gehe ich auf Partys, rede über den neusten Klatsch und gehe mit ihnen shoppen. Du zählst nicht dazu. Mit dir möchte ich sowas nicht machen-"

"Schon verstanden. Du musst es mir nicht nochmal rein drücken."

" Lass mich ausreden."

Ich atme noch einmal tief durch und mache mich auf das was kommt gefasst. Mein Blick ist immer noch auf meine Bettdecke gerichtet.

"Mit dir will ich über meine Gefühle reden und die von meinen Problemen erzählen. Ich will mit dir kuscheln und Filmabende veranstalten."

"Wirklich? Und wie willst du unsere "Beziehung" nennen?"

Ein Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus.

"Wie wäre es mit Freunden mit gewissen Vorzügen?"

"Das klingt so als wären wir Sex-Buddies."

"Stimmt. Wir können doch weiter überlegen während wir kuscheln."

"Machst du das mit jedem? Denn ich habe das bisher nur mit Ha- ich meine Harriet gemacht."

"Wer ist das?", fragt sie als ich mich wieder zu ihr gekuschelt und meinen Kopf auf ihre Brust gelegt habe.

"Sowas wie meine Ex."

"Erzähl mir mehr von ihr."

"Ich weiß nicht ob man sie meine Ex nennen kann, da ich mir nicht sicher bin ob wir überhaupt eine Beziehung hatten."

Wenn ich jetzt schweige über sie wird sie es selber herausfinden wollen. Ich muss ihr einfach eine andere Geschichte erzählen.

"Wir haben uns eigentlich total blöd kennengelernt und zwar habe ich sie getroffen als ich mit einer Freundin unterwegs war. Sie ist eine Freundin von der Freundin. Irgendwie kam es dazu dass wir miteinander geschlafen haben. Und dann nochmal. Zuerst war sie mir eigentlich nicht sehr sympathisch, aber sie hat mir gut getan. Zumindest für diese Zeit. Ich habe diese Nähe gebraucht und diesen körperlichen Kontakt. Das muss wahrscheinlich seltsam für dich klingen. So als wäre ich ein Freak."

"Nein, tut es nicht. Ich verstehe was du meinst."

"Wirklich?"

"Mehr als du denkst."

"Können wir jetzt aufhören über mein "Liebesleben" zu reden? Bitte?"

"Natürlich. Wie spät haben wir es?"

Ich nehme meine Hand von ihrem Bauch und greife nach meinem Handy.

"Fast acht Uhr.", sage ich und lege das Gerät wieder weg.

"Liegen wir hier echt schon so lange? Kaum zu fassen wie schnell die Zeit mit dir vergeht. Aber leider muss ich jetzt leider los. Ich habe meinen Eltern gesagt, dass ich um sieben wieder zu Hause bin."

Trotzdem wirkt sie nicht so als will sie gehen. Sie legt weiter bei mir und starrt nachdenklich auf die Decke.

"Kannst du nicht hierbleiben? Ich will jetzt nicht alleine sein."

"Wir haben morgen Schule. Du brauchst deine Ruhe."

"Nein, ich brauche dich"

Als diese Worte meinen Mund verlassen, merke ich wie meine Wangen sich erröten. Doch Vanessa scheint es nicht abzuschrecken. Ganz im Gegenteil. Sie küsst meine Stirn und flüstert:

"Dann bleibe ich hier."

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Ich habe das Gefühl meine Kapitel werden immer schlechter. Eigentlich will ich es sofort wieder löschen. Das liegt wohl daran dass ich eine Perfektionistin bin. :(




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