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Elaine

Mit jedem Schritt, denn ich tat kam ich der Hölle näher. Ein komisches Gefühl breitete sich in meinem Magen aus und ich musste mich zusammenreißen um nicht meinem Professor vor die Füße zu kotzen als er vor mir den Saal  betrat.

"O'Murphy würden sie sich beeilen?" Herr Morton stand genau vor mir und wartete darauf das ich rein lief.

Mein Blick traf Caleb.

Caleb Ross.

Der Teufel höchstpersönlich.
Er nahm kein Blatt vor dem Mund.
Immer wenn er so was zu mir sagte, taten die Professoren so als hätten Sie nichts gehört.
War ja klar!
Er ist ja auch der Sohn von Christian Ross. Seinem Vater gehörte die größte Kanzlei in San Francisco.

Mittlerweile reagierte ich nicht mehr auf seine Stimme, wenn er etwas sagte, tat ich so als würde er für mich nicht existieren. Ich dachte am Anfang, ihm würde das Spiel nach einer Zeit aufregen doch es wurde schlimmer.

Wieso musste er auch das gleiche Stipendium bekommen wie ich?

Wer denkt, das man mit Geld nicht alles hinbekommt, weiß nicht, was Reichtum ist.
Genau das würde auf Familie Ross zutreffen, denn jeder wusste das Caleb mit seinen Noten auf keiner Uni angenommen worden wäre, wenn sein Vater nicht paar Scheine auf den Tisch gelegt hätte.

Der Saal war voller Studenten, die alle ihre Blicke auf Herr Morton richteten.
Ich lief schnell in die erste Reihe rein und holte meine Sachen raus. Keiner der Studenten schien wirklich zuzuhören, denn das Grundgesetz Artikel 1-10 kannten wir alle schon. Doch mein Dozent musste ja alles doppelt und dreifach erklären.

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht mal merkte, wie die Studenten ihre Sachen zusammenpackten und nacheinander den Saal verließen. Gerade als ich meinen Block in die Tasche stopfen wollte, wurde meine Hand von einer braunen Flüssigkeit überschüttet.

"Verdammt", zischte ich leise und schaute zu der Person hoch die meinen Café angestoßen hatte.
"Tut mir leid."
Sein Sarkasmus war nicht zu überhören und die Mädels hinter ihm fingen an zu kichern.
Verdammter Ross.

An meinem Versuch das Blatt zu retten scheiterte ich kläglich, denn als ich meine Taschentücher darüber legte, konnte ich zwar die Flüssigkeit aufsaugen aber das ganze Blatt war braun. Logischerweise.
Ich schmiss das Blatt weg und lief so schnell es ging über den Campus, um nicht noch einmal jemanden wie Caleb zu begegnen.
Ich konnte von Glück sprechen das ich schon mit 17 angefangen hatte in der Bibliothek zu arbeiten, denn jetzt wohne ich nicht in einem zu überteuerten und hässlichen Campus, sondern konnte mir eine 4 - Zimmer Wohnung leisten.

Darauf war ich schon immer stolz gewesen. Mein kleiner Reich, jedoch reichte es mir vollkommen.  War ja nicht so das ich viele Freunde hatte, obwohl ... ich hatte hier gar keine Freunde.

Während ich durch den Campus lief, beobachtete ich die Menschen, jedes Mädchen trug wie gewöhnlich eine Handtasche und sie waren eigentlich immer gleich angezogen. Hochgezogene Hosen die viel zu eng waren, ein Top das den ganzen Bauch zeigte und Sneakers. Die Jungs trugen genauso enge Jeans wie die Mädchen.
Ist ja lecker. 

Ich bog in die Howard Street und ohne darauf zu achten, lief ich in ein geparktes Auto rein. Bevor ich es realisieren konnte, lag ich auf den Boden doch mein Rucksack machte meine Landung etwas weicher. Erschrocken schrie ich kurz auf wurde jedoch direkt leise, als ich den Kratzer sah.
Bitte sei schon da gewesen!
Bitte.

Einatmen. Ausatmen.
Aus dem Auto stiegen zwei Männer in Anzügen. Das ist ein Witz oder?
"Alles in Ordnung?" Christian Ross höchstpersönlich reichte mir seine Hand die ich dankend annahm.
Ich entschuldigte mich bei ihm doch er schaute nur auf den kleinen Kratzer, der genau auf der Motorhaube war.

"Das sieht nicht gut aus." Das kam nicht von Mister Ross, sondern den anderen Mann im Anzug.
"Ich schwöre Ihnen das war keine Absicht. Ich kann Ihnen e..twas geben?" Meine Stimme wurde immer leiser und Mister Ross lachte nur arrogant auf.
"Das würde sie einiges kosten."
Der Mann neben Mister Ross setzte sich ins Auto und man hörte durch die offenen Fenster, wie er mit jemandem telefonierte.
Bitte nicht die Polizei.

"In der Kanzlei bräuchten wir noch eine Putzkraft."

Ab dem Moment wo diese Worte ausgesprochen wurden, fing ein noch größeres Chaos in meinem Leben an.

Hallo :)
Das ist der Anfang und ich hoffe euch hat es gefallen :*
Rückmeldungen wären toll ♡
Schönes Wochenende noch.

× M

thoughtless × h.s ×Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt