no 15

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Das große Gebäude konnte man schon vom weiten sehen und die Menschen die rein und raus liefen, hatten meist teure Anzüge oder Kleider an. Die meisten Menschen, hatten ein Lächeln auf den Lippen, was ich mir bei dieser Kälte nicht erklären konnte.

"Elaine. Ich lasse dich hier raus, nicht jeder muss sehen das wir die Nacht zusammen verbracht haben."

Ohne auf meine Antwort zu warten, hielt er am Straßenrand und schaute mich nicht mal an. Ich wusste nicht wie ich mich fühlen sollte, ich hatte mich schon zu oft von ihm benutzen lassen. Und die Tatsache das er sowas sagte war bis jetzt der Höhepunkt. In diesem Moment wusste ich nicht was ich sagen oder tun sollte, ich bewegte mich nicht mal.

"Ela-", doch ich ließ ihn nicht sprechen. Ohne das er mir wieder etwas auf den Kopf werfen, konnte, stieg ich aus, und schlug so fest ich konnte seine Autotür zu. Die Menschen die danebenstanden, drehten interessiert ihre Köpfe zu mir und schauten verwirrt ins Auto rein. Viele Blicke der Frauen hafteten auf Harry, der geschockt und aggressiv von der Stelle fuhr.

Gott, wie erbärmlich ich mich fühlte! Die Blicke von anderen lagen immer noch auf mir, als ich mich schnell auf den Weg zum Büro machte. Genau passend zu meiner Laune fing es an zu regnen.

Ich rannte. Rannte von den Menschen. Von den Blicken und vor dem Regen. Mein Blick war gerade auf das Gebäude gerichtet, ich schaute nirgends außer gerade aus hin.

Erschöpft kam ich an und stieß mit meiner letzten Kraft die große Tür auf. Sein Hemd lag nass um meinen Körper und der Duft stieg mir in die Nase. "Wie siehst du denn aus?" Ellie zog scharf die Luft ein und stieß mich in das Zimmer, wo die Mitarbeiter ihre Sachen ablegen konnten.

"Du hast doch ein Auto Liebes?" Während sie mit mir sprach, bekam ich ihr Pulli und zog das nasse Hemd aus. Als ich wieder in etwas Warmes steckte, setzte ich mich erschöpft hin und zog an meinen Haaren.

"Ich bin so dumm! So dumm!" Meine Augen fingen an zu brennen und ich konnte nicht mehr ruhig sitzen. Wieso?

Das Einzige was ich dachte war 'Wieso?'

Ich wollte nicht mehr und ich konnte nicht mehr! War ich seine Auserwählte, mit der er spielen konnte? Gestern Abend noch hatte er mich geliebt! Das hatte nichts mit gefühllosem Sex zu tun, dass was wir taten verbindet uns. Innig! 

Wieso konnte ich nicht aufhören, immer wieder auf ihn rein zu fallen? Ich bettete dass es diesmal das letzte Mal war. Ich wollte das nicht mehr!

"Elaine... Was ist passiert? Rede mit mir bitte", sie zog mich an sich und streichelte beruhigend über meinen Rücken.

Und ich fing an zu reden, erzählte ihr alles, was zwischen uns vorgefallen war und was er heute zu mir gesagt hatte. Die Tränen, die über meine Wange liefen, wollten nicht aufhören, dass schluchzen wurde immer schlimmer, und innerlich hasste ich mich dafür, dass ich wegen ihm weinte.

Ellie zuckte zusammen, als ich noch mal laut schluchzte und aufstand.
"Es tut mir so leid, aber er ist es nicht wert!" Na danke Ellie, das war mir jetzt auch klar.

Ohne weitere Worte verließ ich das Zimmer und lief zu meinem Arbeitsplatz. Meine nassen Haare hinterließen Spuren auf dem grauen Pulli, der überhaupt nicht zu meinem Beruf passte. Ohne mir weiter darüber Gedanken zu machen, füllte ich meine Tasse mit Kaffee und versuchte nicht in sein Büro rein zu gucken.

Als ich aufsah, erkannte ich seine prächtiges Gestalt an der Tür gelehnt, er telefonierte und schaute kurz auf seine teure Armbanduhr. Bastard.

Als ich mich hinsetzte, fing ich sofort an die Akten zu bearbeiten und die neuen Gerichtstermine an Mister Ross zu mailen.

Er antwortete mir sofort mit einem Dankeschön und schrieb noch das er mich übermorgen zu einem Gerichtsverfahren mitnehmen würde. Endlich mal etwas, worüber ich mich heute freuen konnte!

Doch anscheinend meinte es Gott heute doch noch gut mit mir, denn in der Mittagspause als Harry sich zu uns setzte, kam Eliot reingelaufen - mit ein verdammten Blumenstrauß!

Ein Strauß voller roter und weißer Rosen.

Meine Mutter hatte mir immer die Bedeutungen von Rosen erklärt "Engelchen, weiße Rosen zu schenken, kann ein Ausdruck platonischer Bewunderung oder als Zeichen einer unstillbaren Sehnsucht verstanden werden. Wer seine wahren Gefühle nicht gleich offen zur Schau stellen mag, schenkt weiße Rosen. Und rote Rosen stehen symbolisch für die entbrannte Liebe, vor allem im erotischen Sinne: Hier liebt jemand leidenschaftlich und ohne jeden Vorbehalt. Als erstmaliges Geschenk sind rote Rosen eine symbolische Liebeserklärung. Nach einem Strauß roter Rosen gibt es kein Zurück mehr,  du musst aufpassen meine Liebe! Eine Mischung von den zwei Farben ist eine Explosion."

Sofort fing ich an zu lächeln, als ich an ihre Lache dachte als sie mir das vor meinem Vater erklärt hatte. Gott ist das peinlich.

"Ich habe genau dich gesucht." Der Mann vor mir reichte mir die Rosen, die ich sofort an mich ran zog und an ihnen roch. Mein Rücken brannte. Blicke. Herrlich.

Als ich von den Blumen hoch sah, zog ich Eliot an mich und umarmte ihn fest. Ich hatte das gebraucht. Wärme. Ob es die gleiche Wärme, wie letzte Nacht war konnte ich mir nicht erklären, doch es tat gut.

"Du hast mich also vermisst!" Lachend drückte er meinen Körper an seinen, und als ich ihn schlussendlich los ließ betrachtete ich ihn genauer. Kein Anzug. Eine dunkle Jeans, ein graues T-Shirt, Nike Schuhe und er trug eine verdammte Cappy.

"Du siehst gut aus." Bei seinen Worten fing ich lautstark an zu lachen und hielt mich an seinen muskulösen Armen fest.

"Ich trage einen Pulli und habe ungekämmte Haare." Während ich sprach, zeigte ich auf die Sachen und erwartete ein 'Ja stimmt schon, Du siehst fertig aus.'

Doch Eliot schüttelte den Kopf "Du siehst immer noch gut aus, also ich würde dich trotzdem auf das Date mitnehmen!" Seine Hand nahm die, meine und strich beruhigend darüber. 

"Wir zwei? Auf ein Date?"

Er nickte nur und schaute kurz nach hinten, schenkte Harry jedoch keine Aufmerksamkeit.

"Du hast in genau 2 Stunden Feierabend, und um 17 Uhr hole ich dich ab. Zieh dir ein Kleid an!" Seine Hände legte er um meine Hüfte und zog mich noch näher dran.

Der Blumenstrauß war das Einzige was uns trennte. "Bis später." Ich sprach leise gegen seine Lippen und ohne darüber nachzudenken, drückte ich sanft meine Lippen auf seine.

Er schien nicht überrascht zu sein, denn sofort konnte ich einen leichten Druck gegen meine Lippen spüren. Seine schönen weichen Lippen bewegten sich im Rhythmus und ich war ihm ausgeliefert, als er seine beiden Hände auf meine Wange legte. Raue Daumen strichen über meine weiche Haut, auch als wir uns voneinander entfernten behielt er seine Hände an der gleichen Stelle.

"Ich sehe dich später." Mit diesen Worten ließ er mich stehen und verließ das Gebäude.

Ich fühlte mich gut.

Eliot tat mir gut.

Nicht Er.

Die Rosen, die ich in der Hand hielt, schienen noch mehr Farbe zu strahlen, als ich Sie in eine Vase rein steckte.

"Ich dulde so was nicht in meiner Kanzlei." Er stand hinter mir und betrachtete die Rosen mit Abschaum.

"Was? Die Rosen oder zu sehen, wie er mich küsst, berührt und bald auch hier auf den Tisch nimmt? Ach und Harry, ich werde heute Abend das Kleid tragen, dass du so gern magst - hauteng. Ich werde meine Haare schön machen, richtig schön und weißt du was? Ich werde jedem zeigen wie Stolz ich darauf bin an seiner Seite zu sein!"

Vertraue mir, ich werde es dir zeigen.

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Und das Drama beginnt ... JETZT!!!

thoughtless × h.s ×Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt