"Sie gefiel mir."
Ich hatte es tatsächlich geschafft, Taylor fast eine ganze Woche aus dem Weg zu gehen. In den letzten Tagen war nicht sonderlich viel passiert. Beruhigt lehnte ich mich in meinen bequemen Schreibtischstuhl zurück. Marry, die mir gegenüber saß, grinste mich breit an. "Du hast gleich Feierabend stimmt's?" Eifrig nickte ich und schaltete bereits meinen Laptop aus, als die große Flügeltür aufging.
"Guten Tag Marry und Allison." Frustriert schnaubte ich aus und sank zurück auf den Stuhl. "Hallo Mr. Johnson." Grinsend zwinkerte er mir zu. "Ich hatte gedacht, dass wir das bereits geklärt hätten?" Nachdenklich blickte ich zu ihm auf, bis mir wieder einfiel, dass wir uns dutzten. "Ja stimmt. Entschuldigung Taylor." Lächelnd drehte er sich zu Marry. "Ich entführe Allison kurz." Als ich meinen Namen hörte, schreckte ich auf. "Was ist mit mir?" Taylor grinste mich schief an. "Oh, das habe ich dir noch gar nicht berichtet. Wir treffen uns gleich mit einem wichtigen Kunden zum Essen. Ich habe vorgeschlagen dich mitzunehmen." Perplex starrte ich ihn an und nickte stumm. "Wann ist das Essen?" Kurz schaute er auf seine teuer aussehende Uhr und antwortete unbeteiligt:" In genau 10 Minuten. Wir sollten los. Kommst du?" Gezwungen nickte ich, schnappte meinen schwarzen Mantel, sowie Tasche und folgte Taylor.
"Es freut mich, dass du mich begleitest. Ich hatte schon gedacht, dass du nicht einverstanden bist." Unbehaglich strich ich mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Nein. Schon okay. Dann kann ich Erfahrung sammeln." Er nickte stumm und schaute wieder stur geradeaus. Dabei hatte ich Zeit, sein schönes und markelloses Gesicht zu betrachten. Sowie seinen muskolösen Körperbau.
Ich hatte viel zu lang gestarrt, denn neben mir lachte ein grinsender Taylor vor sich hin. "Gefällt dir was du siehst?" Arrogantes Arschloch! Peinlich berührt schaute ich auf meine Schuhe und versuchte seinen blauen Augen auszuweichen. Wenn das so weiter geht, dann kann das noch etwas werden! Warum musste man auch so unverschämt gut aussehen? Verärgert über meine eigenen Gedanken, zupfte ich an meiner weißen Bluse.
Heilfroh, dass ich endlich aus diesem beengend Fahrstuhl aussteigen konnte, atmete ich tief durch. Es war schwer zwei Minuten mit Taylor in einem so kleinen Raum zu bleiben. Zufrieden folgte ich meinem Chef und betrachtete seinen trainierten Rücken, den man durch den Anzug spannen sah.
Gerade liefen wir am Empfang vorbei, als ich fast in Taylor hineingelaufen wäre. "Hallo Mr. Johnson! Schön sie wieder zu sehen." Die Blondine, mit der ich schon Bekanntschaft gemacht hatte, schmachtete offensichtlich ihren Taylor an. "Hallo Lisa. Dass du noch hier bist?" Sie nickte und wickelte sich eine Strähne um ihr Finger. Dabei lehnte sie sich weit vor, dass man einen wunderbaren Blick auf ihren Ausschnitt hatte. Bei diesem ganzen Geflirte wurde mir beinahe schlecht.
"Ich habe extra gewartet. Du wolltest doch zu diesem Essen gehen?" Taylor lacht kurz und wandte sich kurz zu mir. "Ja. Und Miss McLorence wird mich begleiten." Als mich Lisa erblickte, warf sie mir abwertende und arrogante Blicke zu. "Aha. Naja. Ich muss jetzt auch los. Vielleicht sieht man sich später." Zum Abschluss gab sie ihm noch einen Kuss auf die Wange und zwinkerte Taylor zu.
Augenrollend wartete ich darauf, dass mein Chef endlich weitergehen würde. "Entschuldigung, dass du warten musstest." Mit einer wegwerfenden Handbewegung folgte ich ihm zu einer großen Tür. Kurz bevor wir eintraten, lächelte mir Taylor aufmunternd zu. "Sie müssten schon da sein. Keine Angst." Mit hochgezogenen Brauen musterte ich mein Gegenüber. "Ich habe keine Angst." Sofort bemerkte ich, wie harsch ich geantwortet hatte und legte eine Hand auf meinen Mund. "Entschuldigung für mein Benehmen."
Taylors P.o.V
Überrascht schaute ich Allison an. Ich hatte zwar gewusst, dass sie temperamentvoll war, aber nicht so. Das gefiel mir. Sie gefiel mir. Abschätzend betrachtete ich ihren Körper und schmunzelte kurz vor mich hin, bevor ich die Tür aufmachte. "Gehst du vor?" Verlegen nickte sie und ging langsam an mir vorbei. Ich konnte nicht anders und bestaunte ihren schönen Körper. Sie war wirklich schön. Nicht so künstlich oder verstellt. Auf ihre ganz eigene Art und Weise. Zufrieden grinste ich und ging an ihr vorbei. In den nächsten Wochen wird mein Ziel sein, Allison näher kennen zu lernen und vielleicht auch mehr daraus zu schließen.
Allisons P.o.V
Ich merkte wie er mich musterte und seine blauen Augen sich in meinen Körper einbrannten. Unangenehm schreitete ich zu dem großen Tisch, an dem schon Mr. Johnson und zwei weiter Männer saßen. "Guten Tag, Miss McLorence." Freundlich reichte mir Michael seine Hand. "Guten Tag." Ich neigte den Kopf und reichte ebenfalls den zwei Männern meine Hand. "Das sind Mr. Amon und sein Sohn Mason." Mason lächelte mir zu und musterte mich etwas zu lange. Ein Räusperte hinter mir, holte Mason wieder zurück. "Wir sollten anfangen."
Nach dem Essen unterhielten sich die Männer über geschäftliches und anderes Zeug, von dem ich nicht allzu viel verstand. Irgendwann schaltete ich meinen Kopf ab und schaute in der Gegend herum. Mein Blick blieb erst an Mason hängen. Ich vermutete, dass er Latino war, da er fast schwarze Haare hatte und sehr gebräunte Haut. Man erkannte zwar, dass er trainierte, aber Taylor hatte einen viel definierteren Körperbau. Sowie seine Gesichtszüge. Er war wirklich attraktiv, aber Taylor konnte man nicht übertreffen.
Ich ertappte mich, wie ich gerade meinen Chef mit einem fremden Mann verglich. Verärgert strich ich mir eine Strähne hinter mein Ohr. "Allison?" Plötzlich spürte ich einen heißen Atem an meinem Ohr und sofort bildete sich eine Gänsehaut. "Huh?" Man hörte, wie Taylor amüsiert grinste. "Willst du später noch einen Kaffee trinken gehen?" Langsam wandte ich mich ihm zu. "Denkst du das ist eine gute Idee? Ich meine, du bist mein Chef." Taylor leckte sich kurz über seine volle Lippen und lachte leise auf. "Man kann privates und geschäftliches trennen." Ich zog eine Augenbraue hoch und musterte ihn. "Taylor, ich arbeite erst seit einer Woche hier." Er lehnte sich gelassen in seinen Stuhl. "Ach komm. Es ist nur ein Kaffee. Ich will meine Assistentin besser kennenlernen." Zögernd bis ich mir auf meine Unterlippe. "Na gut. Aber nur einen Kaffee. Dann muss ich nach Hause." Siegessicher grinste er mich an. "Gut. Ich bin gespannt, was du mir zu erzählen hast."
Nun saß ich mit Taylor in einem kleinen Kaffee, ein Block weiter von meiner Wohnung. Gerade schlürfte ich an meinem Cappuccino und beobachtete Taylor, wie er lauthals mit einem Mann diskutierte, der sich vor ihn gedrängelt hatte. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen und verschluckte mich fast ein dem heißen Getränk. "Was ist denn so lustig?" Genervt setzte er sich an den kleinen Tisch und stellte seinen Latte Macchiato darauf. "Dieser Mann war unverschämt. Ich stand dort zu erst." Auf einmal musste ich laut los prusten und Taylor schaute mich an, als ob er die Welt nicht mehr verstand. "Ich komme mir gerade richtig albern vor. Jeder schaut uns an Allison." Ich hatte mich etwas beruhigt und hielt mir meinen schmerzenden Bauch. "Es war einfach schön anzusehen, wie du wild gestikulierst und schimpfst." Lachend schüttelte er seinen Kopf und lehnte sich zu mir. "Nun gut. Wo kommst du her?" Grinsend setzte ich mich auf. "Deutschland. Wohne aber mit meiner besten Freundin Mascha in einer WG und das schon ein ganzes Jahr." Wissend nickte er. "Ich hatte mir schon gedacht, dass du von dort kommst. Gefällt es dir in unserer Firma?" Eifrig nickte ich. "Ja doch. Mir macht die Arbeit viel Spaß. Meine Kollegen sind wirklich lieb und auch dein Vater." Ich nahm einen kleinen Schluck von meinem Kaffee. "Und was ist mit mir?" Auffordernd schaute er mich durchdringlich an. "Würde ich dich nicht nett finden, würde ich hier nicht sitzen." Überrascht schaute er mich belustigt an. "Du bist schlagfertig." Grinsend lehnte ich mich zurück. "Kann sein."
Wir hatten noch eine Stunde zusammen in dem Café gesessen und geredet. Vielleicht hatte ich Taylor wirklich falsch eingeschätzt und man konnte wirklich normal mit ihm reden..
Dieses Kapitel widme ich Evermore17 , weil sie mir immer hilft meine Geschichte zu verbessern. Danke an dich!♥️
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I'm the Boss
RomanceWas passiert, wenn sich Gegensätze anziehen? Das kann ich euch sagen. Nichts Gutes!