"Grüne Augen"
Taylors P.o.V
Ich konnte es nicht fassen! Sie hatte mich einfach stehen gelassen und mir irgendwelche Sachen an den Kopf geworfen. Aufgebracht fuhr ich mir durch die Haare und ging zurück in die Toilette. Als ich in den Spiegel sah, wusste ich, was Allison gemeint hatte. Überall hatte ich diesen billigen Lippenstift hängen und mein Anzug saß auch nicht mehr perfekt. Zuallererst wusch ich mir mein Gesicht und danach richtete ich meinen Anzug.
Ich musste noch einmal mit Allison reden. Eigentlich sollte es mir Recht sein, wenn eine Frau nichts mehr von mir wissen wollte, doch sie hatte wirklich mein Ego gekränkt. Wieder frisch gemacht und mittlerweile etwas wütend, lief ich zum Fahrstuhl und stieg ein. Kurz bevor sich die Türen schlossen, stieg Allison mit ein. Sie schaute mich nur kurz an, doch nach ein paar Sekunden wandte sie sich wieder von mir ab. Ich merkte, wie sie etwas nervös mit ihrem Bein auf den Boden stampfte. Keiner kann mir sagen, dass ihr die Nacht nicht auch gefallen hat! Langsam beugte ich mich zu ihr, bis meine Lippen, wie schon einmal, fast ihre Ohren berührten. "Du kannst mir nicht sagen, dass dir die Nacht nicht gefallen hat." Selbstbewusst verschränkte ich meine Arme vor meiner Brust und musterte die Frau vor mir. Ruckartig drehte sie sich um und funkelte mich bedrohlich an. "Hör zu Taylor. Ich will es dir nicht noch einmal sagen. Nur weil dein Ego gekränkt ist und ich eigentlich auch nichts mehr von dieser Nacht weiß, was nicht gleich heißt, dass es mir nicht gefallen hat, musst du mich nicht bedrängen. Du bist mein Chef und mehr nicht. Es war ein Ausrutscher und mehr nicht." Wütend drehte sie sich wieder um.
Mit großen Augen starrte ich Allison an. Sie hatte ein wirklich feuriges Temperament und immer mehr steigerte sich mein Verlangen. Wie konnte ich in diesem Moment an Sex denken? Verwirrt schüttelte ich meinen Kopf und lehnte mich an die Fahrstuhlwand. Immer wieder hafteten sich meine Augen auf Allison, die etwas in ihren Unterlagen las. Sie war anders als die, die ich in meinem Bett hatte. Sie war nicht so dumm und arrogant wie die ganzen anderen Frauen. Irgendetwas an ihr zog mich an. Nur wusste ich noch nicht was und das musste ich in den nächsten Tagen herausfinden.
Allisons P.o.V
Wütend stampfte ich aus dem Fahrstuhl und legte die Unterlagen auf meinen Schreibtisch. Hinter mir spürte ich den Blick von Taylor. Konnte mich dieser Arsch nicht endlich in Ruhe lassen? Frustriert setzte ich mich auf meinen Stuhl und durchstöberte den Papierhaufen. Mr. Johnson hatte mir aufgetragen, Papiere aus der unteren Abteilung zu holen. Matt hatte ich auch wieder getroffen und mich heute Nachmittag mit ihm verabredet. Er war wirklich ein netter Kerl und an seinem Aussehen konnte man wirklich nicht meckern. Vielleicht tat es mir gut, endlich mal wieder jemanden kennenzulernen und mich vielleicht auch neu zu verlieben. Lächelnd tippte ich die letzten Sachen in den Laptop ein und fuhr ihn dann herunter. Zufrieden mit meiner Arbeit, schnappte ich mir meinen Blazer und stieg in den Fahrstuhl. Unten angekommen, machte ich mich auf den Weg zur U-Bahn und stieg gelassen in die schon etwas überfüllte Bahn. Wenn ich zuhause angekommen war, würde ich mich erst etwas hinlegen und mich dann auf das Date mit Matt vorbereiten.
Fertig geschminkt und angezogen, überprüfte ich das letzte mal mein Aussehen im Spiegel und war mehr als zufrieden. Ich packte meine Schlüssel und verabschiedete mich von Mascha. "Bis später! Du musst nicht auf mich warten." Die Tür ließ ich hinter mir ins Schloss fallen und ging das Treppenhaus hinab. Unten wartete bereits Matt, der mich freundlich anlächelte. Er hatte ein weißes Hemd und eine schwarze Jeans an. Ich lächte ihn ebenfalls an und umarmte ihn zur Begrüßung. "Hey. Schön, dass du da bist." Matt reichte mir seine Hand und führte mich zu seinem BMW. "Ich habe uns einen Tisch reserviert." Aufgeregt nickte ich und setzte mich auf den Sitz. Nach fünf Sekunden, saß auch mein Date neben mir und startete den Motor.
Wir kamen an einem kleinen italienischen Restaurant an. Begeistert musterte ich das kleine gemütliche Lokal. 'Bella Santo', stand auf dem Schild. Meine Vorfreude steigerte sich noch mehr, als ich den köstlichen Geruch von italienischen Mahlzeiten roch. "Wollen wir reingehen?" Matt riss mich aus meiner kleinen Träumerei und führte mich durch den Eingang. Ein Kellner begrüßte uns freundlich und leitete uns zu einem Tisch.
"Was möchtest du trinken?" Ich überlegte kurz und schaute kurz in Matts grüne Augen. Sie strahlten und bei seinem Lächeln wurden sie noch heller. Er war ein wirklich attraktiver Mann. Vielleicht könnte sich da etwas entwickeln. "Vielleicht einen Wein. Wähle du für mich." Er grinste und winkte einen Kellner her. "Ich hätte gerne einen Chateau und dazu die Pasta mit Muscheln." Erstaunt, über seine Auswahl, lächelte ich Matt an. "Ich hoffe du magst das?" Hoffnungsvoll und etwas schüchter schaute er mich an. "Nein nein, alles gut." Erleichtert grinste er mir zu und man erkannte wieder das schelmische Lächeln.
Nach einer weiteren halben Stunde, kam endlich unser Essen. Es duftete wundervoll! Ich konnte mich kaum beherrschen, doch tat es, um nicht Matt zu verschrecken. "Guten Appetit." "Danke dir auch."
Nachdem wir auch unsere Pasta aufgegessen hatten, unterhielten wir uns über belanglose Dinge und alberten herum. Der Abend war wirklich schön und Matt hatte sich wie ein richtiger Gentleman verhalten. Eins war klar und zwar, dass es nicht das letzte mal war, dass ich mich mit Matt treffen würde. Mein Date bezahlte gerade die Rechnung und stand dann auf, um mir beim Aufstehen zu helfen. Gemeinsam verabschiedeten wir uns und traten in die kalte Nachtluft heraus. Es war schon spät und wir beide mussten morgen früh zur Arbeit. "Ich bringe dich nach Hause." Ich nickte und stieg wieder in das Auto ein. Nach ein paar Minuten fuhren wir und würden bald bei mir ankommen.
"Es war ein wirklich schöner Abend. Vielen Dank, für die nette Einladung." Schüchtern schaute ich zu Matt. Seine Augen leuchteten im Schein der Laterne. "Ja. Du hast recht. Der Abend war wirklich sehr schön." Verlegen trat Matt auf das andere Bein. Ein unangenehmes Schweigen breitete sich aus und ehe es noch schlimmer werden würde, unterbrach ich die Stille. "Ich sollte dann mal hochgehen." Er nickte und kam einige Schritte auf mich zu. Unsere Augen trafen sich und seine wanderten immer wieder zu meinen Lippen. "Du siehst sehr schön aus Allison." Seine warme Hand strich eine Haarsträhne, die sich gelöst hatte, hinter mein Ohr. Unsere Gesichter waren nur noch Zentimeter voneinander entfernt und ich konnte seinen Atem auf meinem Gesicht spüren. Wir kamen uns immer näher und ich hielt vor Aufregung die Luft an. Kurz bevor sich unsere Lippen trafen, hörte ich ein lautes Räuspern hinter mir. Ruckartig drehte ich mich um und schaute zwei kühlen, blauen Augen entgegen.
Team Taylor oder Team Matt? Danke für die vielen Reads!♥️
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I'm the Boss
RomanceWas passiert, wenn sich Gegensätze anziehen? Das kann ich euch sagen. Nichts Gutes!