20.Kapitel

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Ich hörte die Stimmen weit von mir entfernt. Mal war es die Stimme von Elke und dann von Anna. Auch Ben war immer regelmäßig hier. Heute waren alle drei da, denn der Arzt machte Untersuchungen von mir. Ich wollte endlich wieder wach werden und sie alle drei in die Arme nehmen.
"Bella geht es gut. Alle Organe spielen noch mit und sie hat auch wieder etwas zugenommen. Ich denke, dass sie nun stark genug ist um zukämpfen."
Ich war also stark genug. Doch wieso kam es mir nicht so vor. Ich spürte wie jemand nach meiner Hand griff und sie feste zudrückte.
"Bitte Bella, werde wieder gesund. Wir alle drei brauchen dich. Das was Alex dir angetan hat war und ist nicht schön, aber bitte denke nicht daran, sondern an uns, an Elke, Anna und mich. Wir alle drei werden bei dir sein und dich unterstützen. Wir müssen jetzt leider los, denn die Ärzte wollen, dass du Ruhe hast. Bis Bald Bella!"
Ben hörte sich so verzweifelt an, dass er mir leid tat. Wollte ich wirklich aufgeben und Alex das Spiel gewinnen lassen? Nein. Das will ich definitiv nicht. Ich will auch für meine Eltern weiter leben, denn die hätten es bestimmt nicht gewollt, wenn ich jetzt aufgebe. Ich nahm all meine Kraft zusammen und versuchte aufzuwachen. Ich kam diesem Licht immer näher und je näher ich dem Licht kam, desto lebendiger fühlte ich mich. Nach starken Anstrengungen hatte ich es endlich geschafft und versuchte nun meine Augen zu öffnen. Meine Augenlieder bewegten sich und ich konnte mich erstmals im Krankenzimmer umsehen. Schick eingerichtet ist es schon, aber es unterschied sich nicht von anderen Zimmern, die ich schon kannte. Ben und die anderenBeiden waren gerade auf den Weg zur Tür. Ich kann sie doch jetzt nicht gehen lassen.

"Wartet!", Das war das einzige Wort, was ich gerade noch rausbekam, denn das Wachwerden war schon anstrengend genug. Sofort drehten sich alle drei zu mir um und Anna realisierte als Erste, dass ich wieder wach war. Sie kam sofort auf mich zugestürmt und fiel mir um den Hals.

"Endlich bist du wach. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was für einen Schrecken du uns eingejagt hast. Mach das bitte nie wieder. Hast du verstanden?"

Ich spürte ihre Tränen auf meiner Haut und auch mir kamen die Tränen. Wie konnte ich es ihnen antun. Sie taten mir so leid. Als nächstes kam Elke zu mir und auch sie drückte mich ganz fest an sich und es fühlte sich so geborgen an. Sowie meine Mama mich umarmt hat. Da wurde mir einiges klar. Auch wenn Elke und ich uns noch nicht solange kennen, war ich für sie wie ein eigenes Kind und sie war für mich eine Ersatzmutter geworden, denn sie hatte mir echt aus der Patsche geholfen und sich super gut um mich gekümmert. Als letztes blieb nur noch Ben übrig. Elke nahm Anna am Arm und führte sie aus dem Raum raus. Ben und ich sahen uns im ersten Moment einfach nur an. In mir breiteten sich alle meine Gefühle wieder aus und ich merkte wie verliebt ich eigentlich in Ben bin.

"Es tut mir leid." Ich sagte es sehr leise, jedoch wusste ich das Ben dies gehört hatte. Er löste sich aus seiner Starre und kam auf mich zu. Er holte sich einen Stuhl und setzte sich neben mich. Er nahm meine Hand und fing an zu reden:" Bella. Dir braucht es nicht leid zu tun. Du kannst da nichts für. Das ist alles die Schuld von Alex. Dieser Bastard hatte dich gar nicht verdient. Doch du musstest ja deinen Kopf durchsetzen und nicht auf die Anderen hören, aber etwas Gutes hat es ja, denn wenn du nicht mit Alex zusammen gewesen wärst, dann hätten wir Beide uns bestimmt nicht kennen gelernt. Aber bitte stelle so etwas nie wieder an. Zum Glück bist du ja jetzt wach und wirst wieder ganz Gesund."

"Danke für deine Worte und die Unterstützung." Mir kamen wieder die Tränen und ich war echt froh, dass Ben hier war, denn er nahm mich in den Arm und tröstete mich. Dies sauerte eine Weile und wir wurden vom Arzt unterbrochen:" Sie sind also wirklich aufgewacht. Ich würde nun gerne einige Tests durchführen. Danach kann ihr Freund gerne wieder zu Ihnen kommen."

Ich wollte gerade sagen, dass Ben nicht mein Freund ist. Jedoch war Ben schneller:" Ich werde gleich wieder da sein. Das sind nur kleine Tests, die du auch von normalen Ärzten kennst. Ich liebe dich Bella seid dem ersten Tag, als wir uns gesehen haben." Er gab mir einen Kuss auf den Mund und verließ das Zimmer. Er liebt mich? Hatte ich das richtig verstanden? Ich wurde von dem Arzt aus meinen Gedanken gerissen, indem er mir Fragen stellte, ob mir noch irgend etwas weh tat oder ob mir schlecht ist. Ich beantwortete brav die Fragen und dann wurde mir noch Blut abgenommen und mein Blutdruck gemessen. Danach war die Untersuchung auch schon zu Ende und der Arzt verließ wieder den Raum. Ich konnte es nicht mehr abwarten bis Ben wieder kam. Es wurde die Tür geöffnet und er trat ein.

"Meintest du das gerade wirklich?", war das Erste, was mir gerade einfiel.

"Ja, meinte ich Bella. Ich habe mich in dich verliebt. Schon an dem Tag, als ich dich das erste Mal mit dem blauen Fleck gesehen habe. Seid da an habe ich mir vorgenommen, dass ich es deinem Freund zeigen werde, dass man nicht so mit dir umgeht. Ich war sehr erstaunt, als du dann auf dem Geburtstag von Elke erschienen bist, denn ich hatte echt nicht damit gerechnet, dass Alex so ein Mensch ist. Doch das war mir auch egal. Ich hätte alles dafür gemacht, damit du dich von ihm trennst. Aber erst so richtig verliebt habe ich mich in dich, als wir gemeinsam gekocht haben, dass war der Moment, indem ich mir selbst geschworen habe, dass ich immer auf dich aufpassen werde."

Diese Worte von Ben zu hören, erwärmten mein Herz und ja ich hatte mich auch in ihn verliebt:" Ben! Ich habe mich auch in dich verliebt. Du warst mir von Anfang an sympatisch und hast mich immer wieder aufgebaut und das Kochen zusammen hat dann alles verändert und ich war mir zu 100% sicher." Ich fühlte mich so befreit. Endlich konnte ich meine Gefühle offen sagen, ohne dass ich befürchten muss, dass Alex irgendetwas dagegen machen wird. Wir kamen uns immer näher und dann kam der erste offizielle Kuss, nachdem wir uns unsere Liebe gestanden hatten. In mir kribbelte alles und ich war der glücklichste Mensch auf Erden. Wir waren so vertieft, dass wir nicht bemerkten, wie Elke und Anna das Zimmer betraten. Wir bemerkten es erst, als die Beiden anfingen zu klatschen. Wir lösten uns voneinander und schauten in die grinsenden Gesichter von den Beiden.

"Endlich habt ihr Beide es geschafft und wir dachten schon, dass es noch ewig dauern wird. Herzlichen Glückwunsch ihr Beiden", sagte Elke und kam auf uns zu und umarmte uns Beide. Danach war Anna an der Reihe. Dann unterhielten wir uns noch eine Weile und ich war und bin immer noch froh, dass ich meinen Mut gefunden hatte und aufgewacht bin. Es wurde spät und ich wurde immer müder. Die Drei verabschiedeten sich von mir und versprachen, dass sie Morgen wieder kommen werden. Der Abschiedskuss von Ben dauerte etwas länger, doch wir konnten uns wieder voneinander lösen. Nachdem sie weg waren, schloss ich meine Augen und schlief auch sofort wieder ein.


... and then I met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt