15. Kapitel

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"Na, so sieht man sich wieder. Du hast wohl nicht damit gerechnet oder? Doch ich war immer in deiner Nähe und habe dich nicht aus den Augen gelassen."
Vor mir stand Alex, der mich falsch anlächelte.
"Was willst du von mir? Ich habe dir nichts getan."
Ich spürte schon die Tränen in meinen Augen. Ich konnte es einfach nicht fassen. Mein eigener noch Freund hat mich entführt.
"Und ob du mir was getan hast. Schließlich hast du mich wegen Körperverletzung angezeigt, also wenn das nichts ist, dann bin ich in der verkehrten Welt. Was ich von dir möchte? Tja, da ich keine Lust habe im Gefängnis zu landen, bist du mein kleines Opfer und ich kann schön die Polizei erpressen, dass wenn ich dich gehen lasse, die ihre Anzeige gegen mich fallen lassen. So haben wir doch beide was davon. Ich muss nicht in den Knast und du kannst endlich mit diesem Ben zusammen kommen, obwohl ich nicht ganz verstehen kann, was du so toll an ihm findest."
"Das kannst du doch nicht machen. Was ist bloß in dich gefahren? Was hast du mit dem alten Alex gemacht? Du bist ganz anders als früher. Wie konnte ich mich nur in so einen wie dich verlieben. Was ich an Ben toll finde? Er ist nicht so ein Arsch wie du, der seine Freundin schlägt und herum kommandiert."
Mittlererweile hatte ich angefangen zu weinen. Eine Frage ging immer wieder durch meinen Kopf. Wie konnte ich mich jemals in ihn verlieben? Alex kam jetzt ganz nah auf mich zu und packte mich am Handgelenk. Die Stelle war gerade erst wieder verheilt und ich hatte auch keine Schmerzen mehr. Er drückte richtig fest zu und die Schmerzen kamen langsam den Arm wieder runter gekrabbelt.
"Höre bloß auf so mit mir zu reden. Hast du das verstanden? Wenn nicht wirst du schon noch merken, was du davon hast."
Alex war jetzt richtig wütend und drückte immer weiter zu. Die Schmerzen waren nicht mehr auszuhalten und ich hatte schon die Befürchtung, dass ich gleich in Ohnmacht falle. Ich nickte nur ganz schwach und er ließ mich endlich los. Danach verließ er wieder das Zimmer und schloss mich ein. Jetzt war ich wieder alleine und er hatte mir noch nicht einmal etwas zu essen oder zu trinken gebracht. Mein Handgelenk war auch schon ganz lila und angeschwollen. Ich betete zu Gott, dass mich Ben und Anma ganz schnell hier raus holen werden, denn ich weiß nicht ob ich es noch lange hier aushalten werde. Nach einer Weile kam ein Mann herein und bracht mir endlich Essen und Trinken. Ich war so erleichtert und schlang alles ganz schnell runter, denn mein Bauch knurrte schon die ganze Zeit unerbitterlich. Danach legte ich mich auf eine dreckige alte Matratze und versuchte einzuschlafen. Doch immer wieder gingen meine Gedanken zu Ben und ich hoffte , dass es ihm gut ging und sich nicht zu viele Sorgen machten. Ich beschloss, kurz bevor ich einschlief, morgen Alex auf den Zahn zu fühlen und zu probieren, ob ich irgendwie mit Ben oder mit Anna in Kontakt kommen kann und dann Anna eine geheime Botschaft hinterlassen kann, denn früher hatten wir beide eine Geheimsprache erfunden, die nur wir beide kennen und nun kann sie endlich zum Einsatz kommen und mich hoffentlich hier raus befreien.

... and then I met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt