Kapitel 3

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*Zayn*

Das Geräusch wurde immer lauter umso näher wir der Brücke kamen. „Zayn?" fragte Nialler leise. „Ja?" antwortete ich in einem Flüsterton. „Du hörst das auch oder?" fragte er verunsichert und schaute verlegen auf den Boden. Ich nickte nur als Antwort.

Das Geräusch verwandelte sich immer mehr in ein Kinderschluchzen. Es brach mir das Herz. Wer schickt sein Kind denn um diese Jahreszeit so spät noch nach draußen? Oder irre ich mich vielleicht? Solche Rabeneltern kann es nicht geben. Ich muss es herausfinden sonst finde ich keine Ruhe mehr.

„Niall, du gehst in die Richtung und ich in die andere. Ich will wissen was das ist" sagte ich in festem Ton. Niall nickte schnell und schon schlichen wir beide durch die Gebüsche. Das schluchzen wurde immer lauter. Plötzlich ertönte eine Mädchenstimme. „Wer.. wer ist da?" Also hatte ich tatsächlich Recht behalten. Wenn ich diese Eltern in die Finger kriege dann kann ich für nichts mehr garantieren. Augenblicklich kochte die Wut in mir hoch.

‚Ok Zayn beruhig dich. Jetzt zählt erstmal das Mädchen' sprach ich mir innerlich zu. Leise verließ ich mein Versteck und ging etwas näher an das Mädchen heran. Jedoch schien sie es nicht zu bemerken. Niall stand direkt vor ihr und versuchte auf sie einzureden. Aber das klappte eher weniger.

Mit den Worten, was machst du denn hier, versuchte er zwar das Mädchen zu beruhigen jedoch erreichte er eher das Gegenteil. Wieder lief sie ein paar Schritte nach hinten. Sie sah so süß aus mit ihrem Teddy in der Hand. Er war gerade mal so groß wie sie selbst. Ein Ruck riss mich aus meinen Gedanken. Nun stand sie direkt vor mir und blickte ängstlich zu mir hoch. Bevor sie jedoch reagieren konnte schnappte ich sie und drückte sie enger an mich.

„Wir tun dir nichts keine Angst" flüsterte ich ihr beruhigend zu. Hastig schüttelte sie ihren Kopf und begann sich zu wehren. Natürlich war ich stärker. „Du bist schon ganz kalt, magst du mit zu uns kommen?" fragte ich vorsichtig auch wenn ich mir eine Antwort schon denken konnte. Schnell schüttelte das Mädchen ihren Kopf. „Doch natürlich kommst du mit zu uns" sagte diesmal Niall.

Ein Blick in ihre Augen verriet mir das sie Angst hatte und das nicht zu wenig. Ihr kleiner Körper zitterte in meinen Armen heftig. Jedoch hörte sie nicht auf sich zu wehren. „Niall ruf die Jungs an. Sie sollen uns hier abholen!" befahl ich ihm schnell. Sofort ging er wieder nach oben um zu telefonieren.

„Wie heißt du?" fragte ich das kleine Mädchen in einem sanften Ton. Sie musste wirklich keine Angst vor uns haben. Niemand von uns würde ihr etwas antun wollen. Vorsichtig setze ich sie vor mir ab um ihr in die Augen sehen zu können. Sie hatte wundervolle Grüne Augen mit einem braunen Stich drinnen. Selten solche Augen das muss man schon sagen. Als sie den Boden berührte schrie sie leise auf und zuckte stark zusammen. Schnell blickte das Mädchen auf ihre Finger. „Tamara" sagte sie nun leise. „Ich heiße Zayn" flüsterte ich ihr zu. „Tut dir etwas weh?" fragte ich weiter nach. Jedoch schüttelte sie nur ihren Kopf und blickte weiter auf ihre Finger. Es war klar das sie lügt aber dagegen konnte ich jetzt nichts machen.

Mein Blick fiel auf ihre nackten Füße. Es war November und sau kalt. Was macht ein kleines Mädchen denn um diese Zeit hier draußen bitte? Schnell zog ich meine Jacke aus um sie ihr zu geben. Gerade als ich sie ihr um ihre winzigen Schultern legen möchte geht sie einen kleinen Schritt zurück und guckt mich wieder ängstlich an. „Keine Sorge das ist nur das dir warm wird" sage ich leise und lächle sie freundlich an. Schnell schwinge ich meine rießen Jacke um sie und ziehe sie wieder zu mir.

Ihre kleinen Hände drücken gegen meine Brust. „Bitte lass mich gehen" flüsterte sie mir mit zittriger Stimme zu. Ich jedoch schüttelte nur meinen Kopf. „Zayn! Sie sind da" schrie Niall von oben. Tamara zuckte augenblicklich zusammen. „Das sind meine Freunde. Du wirst sie mögen sie sind ganz nett, versprochen" flüsterte ich ihr ins Ohr und schon standen wir neben unserem Auto. „Niall mach die Autotüre auf." Sagte ich in einem ruhigen Ton, immerhin wollte ich die Kleine nicht erschrecken. Doch genau mit diesem Satz bewirkte ich wohl das Gegenteil. Augenblicklich begann sie sich zu wehren. „Shhhht Mäuschen. Dir tut hier doch keiner etwas „ sagte ich leise. Im nächsten Moment saßen wir auch schon im Auto. Louis saß vorne am Steuer daneben Niall. Rechts von mir Liam und in der Mitte ich zusammen mit Tamara auf meinem Schoss. „Hallo Süße. Ich bin Louis." Stellte sich Louis vor während er los fuhr. Tamara jedoch sagte nichts sondern drückte sich von mir weg und auf den Platz neben mir.

„Das sind Niall, Louis und Liam. Sie sind meine Freunde und jetzt auch deine." Sagte ich und deutete jeweils auf einen meiner Jungs. Tamara jedoch kuschelte sich enger an ihren Teddy und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Meine Jacke legte ich noch etwas enger um sie. Immerhin war es heute wirklich kalt und das einzige was sie trug war eine kaputte Hose plus ein kaputtes Shirt. Darüber eine dünnen Cardigan und dazu noch nicht mal Schuhe.





Unser Mädchen (1D-adopted)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt