Teil 37

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( Einige Zeit später )

Die letzten Meter bis zu den Toren trägt Taddl Luna auf den Armen. Sie ist noch sehr schwach von der Geburt. Der Arzt trägt in der Zeit Mell. Gerade als sie kurz vor den Toren sind wird es bereits geöffnet. Etwas verwundert darüber schaut Luna Taddl an. Dieser schluckt schwer, weil er jeden Moment nichts gutes erwartet, da er ja geflohen war. Doch es kommt noch schlimmer als er gedacht hat.
Sie treten durch das Tor und Taddl lässt Luna hinunter.
Sofort kommen einige Männer angerannt, welche aber Taddl komischerweise nicht kennt und halten ihn grob hinter dem Rücken fest. Luna schaut ihn geschockt an. Dann wird plötzlich nicht nur er festgehalten, sondern auch sie. Dem Arzt wird Mell grob aus den Armen gerissen und er wird auch festgehalten.
„Fast mein Kind nicht an." faucht Luna laut und will sich von den Wachen losreißen. Taddl schaut sie traurig an. „Was soll das?! Was wird das hier?! Ich bin eure Anführerin!" sagt Luna aufgebracht.
Die Wachen fangen an zu lachen. Luna ist verwirrt. Als sich einer der Wachen beruhigt, sagt er „DU bist ganz sicher nicht unsere Anführerin.".
Taddl lässt seinen Kopf verzweifelt nach vorne fallen. Er weiß, was hier vor sich geht. Luna ist entsetzt. Sie schaut Taddl fragend an. Dieser hat die Augen geschlossen, doch spürt Lunas fragende Blicke. Er antwortet ihr seufzend
„Luna, du bist nicht weiterhin Anführerin.
Eine gewisse Taja ist es. Sie ist nicht nur die Anführerin dieses Volkes, sondern auch vom Volk Blood-Eye."
Luna reißt entsetzt die Augen auf. Ihre Kinnlade fällt runter. „W-Was?" flüstert sie leise.
„Ein schönes Kind habt ihr beide... Das ist unglaublich, dass ihr da draußen so einfach überlebt habt." ertönt plötzlich eine Stimme. Taddl richtet seinen Blick nach oben und Luna schaut nach links in die Richtung, von der die Stimme kam.
„Das du so einfach entkommen konntest, Taddl, hätte ich nie gedacht. Luna zu retten erst recht nicht." Führt die Stimme fort.
Neben den Wachen, welcher Mell in den Armen hält, steht eine Frau, welche gerade das Kind in ihre Arme überreicht bekommt.
Taddl wirft ihr zornige Blicke zu. Verwirrt schaut Luna ihn an. „Wer ist diese Frau?" fragt sie ihn.
„Ich bin Taja." antwortet die Gemeinte stolz.
„Lass mein Kind da raus!" Knurrt Taddl sie an. Taja fängt an böse zu Grinsen. Taddl will versuchen sich loszureißen von den Wachen, welche seine Arme hinter dem Rücken festhalten. Darauf aber wird sein Arm auf seinen Rücken so umgedreht, sodass seine Schulter und sein Arm ein paar mal knacken. Er schreit von den Schmerzen kurz auf und lässt sich nach vorne auf die Knie fallen. Er senkt seinen Kopf nach unten und kneift seine Augen zu. „TADDL." schreit Luna laut. Er blickt mit einem verkrampften Gesicht zu ihr auf. Taja grinst nur boshaft. Dann fängt sie an zu erzählen.
„Ich erkläre es dir, Luna. Ich hatte mich vor einer Weile, als ein ziemliches Chaos bei euch war, ins Volk gemischt, als das Tor offen stand. Ich habe mich als ein Volksmitglied von euch ausgegeben. Bei dem ganzen hatte ich die ganze Zeit einen Plan, welchen ich im Voraus perfekt plante. Ich beobachtete im Untergrund euer Volk, tat so, als würde ich unser Volk aus dem Krieg raushalten. Aber nein, wir hatten die ganze Zeit die Finger im Spiel. Aber zurück zu meinem Plan.
Ich war also ein Volksmitglied von euch geworden. Ich hatte den Plan Thaddeus dazu zu bringen sich in mich zu verlieben, dich, liebe Luna, zu betrügen, seine Frau zu werden und dann das Volk an seiner Seite zu kontrollieren, bis er vielleicht einen kleinen tragischen Unfall hat und ich alleinige Anführerin bin. Dann kam es aber leichter. Er hat sich von dir abgeschottet mit Drogen und allem Schrott und natürlich wollte er auch seinen Spaß, um auf andere Gedanken zu kommen. Das lustige war, dass er mich nicht erkannte. Ich besuchte ihn täglich und... wir hatten Spaß, wenn du verstehst..." Luna starrt entsetzt rüber zu Taddl. Dieser schaut sie überfordert mit Angst und Trauer an. Luna ihr Blick wird abstoßender auf Taddl. Taja spricht in der Zeit immer weiter.
„...Nun ja. Es war erst so gedacht, dass Thaddeus sich in mich verliebt, doch er benutzte mich nur für seine Ablenkung. Er schwärmte nur von dir, Luna. Nichts brachte ihn von diesen Gedanken ab. Also wieder Planänderung. Ich hatte eine Idee wie er mich vielleicht doch noch zu seiner Königin machen könnte.
Ein Kind, was uns bindet, war die beste Idee..."
Lunas Kinnlade viel runter. In ihrem Kopf dreht sich alles. Sie glaubt das alles nicht. Ein schlechter Witz. Ein Albtraum. Sie schaut kurz rüber zu Taddl, um zu sehen, wie er reagiert. Dieser lässt sein Kopf nach vorne fallen und schämt sich für sich selbst. Taja erzählt weiterhin.
„Ein bisschen getrickst und schon war ich schwanger. Dann aber erfuhr ich, dass ihr beide euch wieder gefunden hattet und Luna nun zur Anführerin wechselte. Da dachte ich, das mein Plan hinüber war. Ich war schwanger von einem phychisch Kranken und Anführerin kann ich jetzt vergessen. Doch dann wendete sich das Blatt wieder schnell. Ich lernte Chris kennen, wir verstanden uns gut und kamen zusammen. Eine Zeit später geschah dann ein Wunder. Luna verschwand und Thaddeus wurde eingesperrt als Kranker und an ein Bett gefesselt, um sich nicht wegen Luna ihren Verschwindens noch selbst zu verletzen ..." Luna schaut kurz ungläubig und entsetzt rüber zu Taddl.
„...Nun war Chris der, der in der Zeit während Lunas Abwesenheit das Volk anführen sollte. Ich an seiner Seite.
Die Tage vergingen und... Luna kam nicht zurück. Sie wurde als tot erklärt. Nun war Chris vollkommen der neue Anführer. Kurz darauf kam mein Kind nun zur Welt. Chris bemerkte sofort, dass es nicht von ihm ist. Er flippte aus und lief los um Thaddeus zu töten. Es war perfekt. Doch dann erfuhr ich, dass Thaddeus floh zum außerhalb der Mauern. Chris kam wutentbrannt nun zu mir zurück, um auch mir die Meinung wegen des Kindes, welches nicht von ihm stammt, zu zeigen.
Darauf habe ich ihn... umgebracht..."
Taddl blickt blitzartig mit großen Augen auf und Luna ebenfalls. Er will sich wieder aus den Griff der Wachen befreien, doch diese drücken nur an seiner Schulter und Taddl fällt mit einem Schmerzverzogenen Gesicht zurück. „Du verdammte Hure. Wie konntest du nur. Er hat dich geliebt." keift Taddl wütend, doch unter Schmerzen. Taja spricht weiter.
„...Ab diesen Zeitpunkt war ich automatisch Anführerin, und konnte endlich meinen gesamten Plan durchsetzten. Sofort kontrollierte ich dieses Volk und heute ließ ich die ersten Leute meines Volks auch hier eintrudeln. Und nun sind wir hier. Wir haben euer Volk beschlagnahmt. Jetzt geht es nach unseren Regeln. Wer nicht spurt, wird eingesperrt oder getötet. Kapiert?"
Sie beendet ihren Vortrag und grinst böse zu Taddl. Dieser ist in einer starre von Wut. Dann plötzlich hört Taddl ein Schluchzen von Luna. Er schaut geschockt zu ihr rüber.
„Wie konntest du nur. Ein Kind... mit ihr. Du hast mich... betrogen..." schluchzt Luna und Tränen rollen über ihre Wange. Sie will garnicht zu Taddl schauen. Ihr Blick ist zum Boden gerichtet.
„Oh Luna... Tut mir so leid." sagt Taja gespielt mitleidig.
„L-Luna... es tut mir leid. Es war Tajas Plan." Sagt Taddl mit weinerlicher Stimme. „Ach ja... wer hat den mit ihr geschlafen? Hatte sie dich dazu gezwungen, HÄ? Wer wollte denn Ablenkung von mir?" knurrt Luna wütend. Taddl laufen Tränen über die Wange. „Das... W-... War... Bitte. Es tut mir leid. Ich...Ich wollte das ganze nicht." wimmert Taddl. Taja steht die ganze Zeit mit einem fetten belustigten Grinsen daneben, hält die kleine Mell in ihren Armen, welche bereits auch angefangen hat zu weinen. Luna sagt nichts mehr. Sie ist enttäuscht. Enttäuscht und verletzt von Taddl. Er hat ihr das Herz gebrochen. Mit geschlossenen Augen schluchzt sie leise. Taddl kniet noch immer auf dem Boden. Sein Kopf zum Boden gesenkt. Der Arzt steht daneben, wird ebenfalls noch festgehalten von den Wachen und sieht sich das ganze Szenario auch nur entsetzt mit an.
„Schaft sie mir nun aus den Augen und renkt seinen Arm wieder ein!" sagt Taja und deutet beim letzten auf Taddl.
Zwei weitere Wachen kommen darauf auf Taddl zu und ziehen seinen Arm einmal nach oben. Er verzieht etwas sein Gesicht und schon ist sein Arm wieder am Platz. Nun wird er nach oben auf die Beine gezogen und nach vorn zum gehen gestoßen. Luna und der Arzt werden ebenfalls von den Wachen zum gehen aufgefordert.
Luna versucht sich mit aller Kraft loszureißen und schreit „LASST MEIN KIND GEHEN!" Taja lacht kurz und Mell weint immer noch. „Keine Sorge, Luna. Ich werde gut mit auf die Kleine aufpassen. Ich bin ja auch Mutter." sagt Taja. Darauf dreht sie sich auf der Stelle um und geht. Luna schreit vor Wut und lässt sich nicht unterkriegen. Taddl allerdings lässt sich weiterhin stumm abführen und wehrt sich erst garnicht.
Jeder von ihnen wird in ein Haus geführt und alle drei werden einzeln in ein eigenes Zimmer geführt. Dort werden sie alleingelassen. Ein steriler Raum mit weißen Wänden, einem Bett und einem Badezimmer, worin ein Waschbecken und eine Toilette ist. Solch einen Raum kennt Taddl zugut. Luna lässt sich sofort als die Tür hinter ihr zufällt auf den Boden sinken und weint. Weint über alles. Gerade als sie dachte, dass jetzt alles wieder besser wird, wird alles nur noch schlimmer.

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