Kapitel 52

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Luna's Sicht:

"Und damit sind die Gewinner des diesjährigen Killer-Wettsreits die Mitglieder der Gruppe..." Um kurz zu erklären welchen Tag wir hatten, es war der Finale Tag des Wettbewerbs und somit die Siegerehrung hinter dem Haus. Ben, Sleepless, Masky und ich, sowie alle anderen Creepypastas, hatten sich in den letzten beiden Wochen höllisch ins Zeug gelegt. So sehr, das sich Hoodie das Bein verstaucht, Jane das Handgelenk gebrochen und Bloodie Painter das Rückrad geprellt hatte. Das war vor ungefähr einer Woche. Slender hatte uns sogar gelobt, das diesmal niemand geschummelt hatte, jedenfalls hatte er nichts mitbekommen...Doch um Ben hatte ich mir oft Sorgen gemacht. Er schien, seit dem Tag an dem wir zu seinem Ort gegangen waren, Paranoia zu haben. Immer bildete er sich ein, jemanden von seinem Geheimnis sprechen zu hören. Doch nun war der Moment, auf den wir sehr lange gewartet hatten. Die Auswertung von Slender. Gespannt standen wir in unseren Gruppen vor ihm und warteten darauf, dass er endlich mal zur Sache kam. "Nun sag schon, alter Mann!", rief Jeff gereizt und fuhr sich durch die Haare. "Okay okay. Das Gewinner-Team ist Gruppe 4!" Meine Augen weiteten sich. Das waren wir! Kreischend fiel ich Ben um den Hals, Sleepless und Masky umarmten sich lachend, die anderen klatschten für uns. Das war der schönste Moment mit allen zusammen, an den ich mich erinnern kann. Wir umarmten uns nochmal alle gegenseitig, bis wir uns wieder verteilten. "Dafür gibts eine schöne Belohnung für dich, Süßer.", grinste Hoodie und gab Masky ein Küsschen auf die Wange. An diesem Tag sah ich zum ersten Mal, wie er rot wurde und peinlich berührt auf den Boden starrte. Vermutlich stellte er es sich gerade vor...Toll, jetzt hatte ich Kopfkino. Wundervoll. Ich gab Ben ebenfalls einen Kuss und umarmte ihn erneut. Plötzlich rief Eyeless: "Wo ist den Jeff schon wieder?" Ben ließ mich sofort los und sah mich entschuldigend an. Ich nickte wissend und lächelte ihm ermutigend zu. Die beiden hatten jetzt sicher etwas zu klären.

Ben's Sicht:

Jeff wusste wirklich, wie man schöne Momente zerstören konnte. Natürlich musste er jetzt beleidigt sein und erwartete sicher von mir, dass ich ihm folgte und zur Rede stellte, damit ich sein Ego wieder aufpuschen und somit größere Probleme vermeiden konnte. Und genau darauf lief es gerade hinaus. Ich betrat das Haus und lief geradewegs zu seinem Zimmer, indem er mich natürlich bereits erwartete. "Lass mich raten, du findest das nicht fair?", seufzte ich und setzte mich neben ihn aufs Bett. Wir hatten insgesamt 93 Leichen, also 2 mehr als Jeff und seine Leute. Er antwortete nicht und starrte einfach an die Wand. Wenn er das tat, sollte man ihn eigentlich nicht ansprechen, doch ich war sein bester Freund und wollte das klären. "Sag schon, ich werd dir nicht den Kopf abreißen.", versuchte ich es erneut. Keine Regung. Ich seufzte wieder und erhob mich. "Sag Bescheid, wenn du bereit bist, wieder mit mir ein Wort zu wechseln." Ich wollte gerade das Zimmer verlassen, als wenige Zentimeter neben mir sein Messer im Türrahmen landete. Völlig geschockt betrachtete ich die Klinge und traute mich nicht, mich zu ihm zu drehen. Es gab schon oft Momente, in denen ich oder andere Angst vor ihm hatten, doch es war noch nie etwas passiert. Doch dieses Mal konnte ich die Situation kein bisschen einschätzen. Ja, ich hatte Angst. Ich musste mich nicht umdrehen um zu wissen, dass er direkt hinter mir stand. "Hör mir zu. Du hast alles was du immer wolltest. Du hast ein Dach über dem Kopf, du hast Freunde, du hast deine große Liebe des Lebens gefunden, bla bla bla. Doch etwas wichtiges ist dir nicht in den Sinn gekommen, nicht wahr? Du hast nicht bemerkt, dass dein sogenannter bester Freund wieder Alpträume hatte, dass es ihm in den letzten Tagen, Wochen, Monaten beschissen ging und er sich am liebsten das Leben genommen hätte. Und jetzt, jetzt hast du sogar den Sieg auf deiner Seite...den Titel als bester und schnellster Mörder des Jahres. Gratuliere, Ben Drowned." Im nächsten Moment zog er sein Messer aus der Tür und ging. Ich stand wie unter Strom, solche Angst hatte ich noch nie in meinem Leben gehabt. Hatte ich das richtig verstanden? Er, der gefährlichste und schlimmste Killer hatte Suizidgedanken? Irgendetwas lief hier gewaltig falsch. Doch jetzt brauchte ich irgendetwas, um mich wieder abzureagieren. Ich brauchte Luna.

My drowned KillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt