Kapitel 53

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Luna's Sicht:

Wir waren immer noch draußen und machten Fotos, redeten, lachten. Es war zum Glück keine schlechte Stimmung enstanden, was ich bei rachsüchtigen Killern irgendwie erwartet hatte. Plötzlich kam Ben aus der hinteren Tür, und er sah nicht wirklich begeistert aus. "Alles in Ordnung?", fragte ich. Er sagte einfach nicht und legte seinen Kopf auf meine Schulter. "Ich habs verbockt.", murmelte er und seufzte verzweifelt. Vollkommen verwirrt schielte ich zu Slender herüber. Er begriff sofort das ich Unterstützung brauchte und kam zu uns. "Was ist passiert?", wollte er wissen. Ben richtete sich wieder auf und sah zwischen uns hin und her. "Jeff ist sauer auf mich. Aber nicht nur, weil wir gewonnen haben und nicht er, sondern auch weil ich ein ignoranter Freund bin und nicht gemerkt hab, wie schlecht es ihm in letzter Zeit ging. Verdammt, was soll ich jetzt machen? Er ist immer so nachtragend!" Das musste ja so kommen. Aber warum ging es ihm so schlecht? Das musste doch einen Grund haben. "Hast du versucht, es mit ihm zu klären?", hakte Slender nach. Langsam wurde es im Garten immer stiller und die anderen versammelten sich um uns. "Ich hatte gar keine Chance dazu!", jammerte er. "Was ist? Hat unser Jeffi seine Niederlage nicht verkraftet?", fragte Ticci und sah sich um. "Wo ist er eigentlich?" Ben sah verdutzt zu mir. "Ja, wo ist er eigentlich?" Genervt zog ich ihn ins Haus. "Wir werden ihn jetzt suchen gehen und das klären.", befahl ich und schleppte ihn mit in den Wald.

Ben's Sicht:

Wir hatten den ganzen Tag damit verbracht, diesen verdammten Spinner zu finden. Doch Fehlanzeige. Weder im Wald, noch an der Straße, noch am See oder am Stadtrand war er aufzufinden. Auch als wir zurück zur Hütte kamen konnte uns niemand sagen, wo er steckte. Und da es sowieso hoffnungslos war sich weiter den Kopf über ihn zu zerbrechen, ließ ich es den Rest des Tages bleiben und genoss den Abend mit den anderen. Die Stimmung war schon lange nicht mehr so entspannt und locker gewesen wie an diesem Abend. "Ich frage mich aber immer noch, wie dieses 'Katz und Maus'-Spiel enstanden ist.", rätselte Luna vor sich hin. Lachend sah ich zu Sally, die Slender grinsend musterte. "Das Spiel hat sich Papa ausgedacht!" Slender blieb still, doch wir alle kannten die wilde Geschichte der beiden. "Ich würde sie wiiiirklich gerne hören!", versuchte Luna es weiter. Slender räusperte sich. "Ein anderes Mal, in Ordnung?" "Darf ich übersetzen? Er meint: Vergiss es, Schätzchen.", erklärte Ticci und kicherte. "Freunde, wir müssen langsam wieder hoch. Masky und ich haben noch was wichtiges zu...eh...erledigen.", meinte Hoodie und zog seinen Freund vom Tisch weg. Die Jungs fingen direkt an zu pfeifen. "Dann viel Spaß euch beiden!", rief Ben ihnen noch hinterher, Eyeless machte raubkatzenartige Geräusche. "Jetzt mal im Ernst, ich habe noch nie so schwule Menschen gesehen wie die beiden.", flüsterte Jane, als die beiden Schwulios verschwunden waren. Ich bekam mich während dem Essen nicht mehr ein. Wie immer räumten wir alles ab und gingen dann nach oben, um unseren Sieg zu feiern. Doch Ben verstand das mal wieder vollkommen falsch. "So Schatz, jetzt wird es Zeit unseren Sieg zu feiern, findest du nicht?", schlug ich vor und umarmte ihn von hinten. Er schien zu überlegen. "Oh ja! Ich hab jetzt voll Bock eine Runde zu zocken!" Ich klatschte meine flache Hand auf meine Stirn, so laut, das er zusammen zuckte. Er war schon längst dabei, seine X-Box anzuschließen. "Ich meinte doch nicht zocken, du Vollidiot!", rief ich und warf mich lachend auf sein Bett, da ich seine Dummheit ziemlich lustig fand. Endlich ging ihm ein Licht auf. "Ooooh...das ist jetzt peinlich.", sagte er und stand grinsend auf. Langsam kam er auf mich zu und beugte sich schließlich über mich, um mir einen Kuss zu geben. "Ich glaube der Tag kann nicht schöner werden.", murmelte er und legte sich neben mich. Lachend nickte ich. "Da hast du wohl Recht."

Ben's Sicht:

Nach unserer wunderschönen Nacht gingen wir wieder runter zum Frühstück, wo wir von allen freundlich begrüßt wurden. Von allen, außer Jeff. Er saß wieder nicht an seinem Platz und langsam begann ich mir Sorgen zu machen. "Slender? Weißt du zufällig, wo Jeff ist?", fragte ich verwundert. "Nein, leider ist er gestern auch nicht hier angekommen, jedenfalls habe ich ihn nicht nochmal gesehen. Aber ich habe diesen Zettel heute morgen in der Küche gefunden. Ich wollte ihn euch erst zeigen, wenn alle anwesend sind." Er streckte einen seinerTentakel aus und überreichte mir den Zettel. Ich las für alle laut vor: "Ich habe Ben's Schlüssel gefunden um sein Geheimnis ein wenig zu untersuchen. Folgt ihm alle zu seinem Lieblingsort, sonst wird es Tote geben. Ich meine es Ernst. Unterzeichnet, JTK." Bitte nicht. "Wie zur Hölle hat er das herausgefunden?", schrie ich wütend und stand so schnell auf, dass mein Stuhl umfiel. "Ben, beruhige dich!", rief Luna und zog an meinem Arm. "Wir sollten tun was er sagt, egal worum es hier geht.", meinte Ticci nach einer Weile. Ich stimmte nickend zu. "Stimmt. Ich will nicht, dass 'dort'etwas passiert. Kommt mit, ich führe euch hin."

My drowned KillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt