Kapitel 1

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Ich war gerade dabei, den letzten Gegner bei Pokémon zu schlagen, als es unten klopfte. Völlig verwirrt drehte ich mich um, eigentlich waren heute alle zu Hause. Als ich mich wieder umdrehte bemerkte ich, das mein Nintendo ausgegangen war. "Ach scheiße, man.", sagte ich genervt und verließ das Zimmer, dicht gefolgt von Smiley. "Ich mach auf!", rief ich und ging zur Tür. Doch bevor ich öffnete wollte ich wissen, wer da draußen stand. Also lugte ich durch das kleine Loch in der Tür. Davor stand eine Gestalt mit Umhang, mehr konnte ich nicht erkennen. Hinter mir standen plötzlich Jeff und Masky. "Wer ist das?", fragte Masky leise. Ich zuckte nur mit den Schultern und öffnete die Tür. Die Gestalt stand da und sah uns durch seine klaren Augen an. Die Person sah ziemlich bedrohlich aus. Doch sie rührte sich nicht. Jeff zückte sein Messer und ging auf die Gestalt zu. "Wer bist du und was willst du?" Die Gestalt hob ebenfalls ein Messer hoch und drängte Jeff zurück. Sofort fing Smiley an zu knurren, doch Jeff fing sie schnell wieder ab. "Was willst du hier?", fragte ich bissig. Nun riss sich die Gestalt den Umhang von ihrem Körper und drehte sich um. Zu meiner Verwunderung stand jetzt ein Mädchen vor uns. Sie hatte lange, braune Haare und ein hübsches Gesicht. Sie trug eine Art Kampfanzug, sonst sah sie ganz normal aus. Sofort hielten wir drei inne. "Du...", murmelte Jeff. "...bist ein Mädchen!", beendete Masky den Satz. Ich war nicht fähig zu sprechen. "Ich bin Luna. Wer ihr seid weiß ich bereits.", sagte sie tonlos und begann alles zu inspizieren. Verwirrt sah ich ihr dabei zu. Was wollte sie denn nur? "Slender!", rief Jeff und war auch schon in der Küche verschwunden. Masky und ich standen einfach da und beobachteten diese Luna bei ihren Aktivitäten. Nach einer Weile war es mir aber zu dumm und ich ging ein Stück auf sie zu. "Also, Luna...Was willst du hier?", fragte ich ruhig. Sofort sah sie zu mir mit ihren schönen blauen Augen. "Ich weiß alles über euch. Wie ihr heißt, wer ihr seid, wie ihr mordet. Und das will ich zu meinem Vorteil nutzen!", erklärte sie und kam ebenfalls auf mich zu. Nun stand sie genau vor mir. Ich musste mich wirklich beherrschen. "Wie meinst du das?", hakte ich nach. Sie lächelte. "Ich will einer von euch werden."

Luna's Sicht:
Ben war wirklich einer meiner liebsten Mörder in diesem Haus. Ich wusste nicht, warum ich ihm all diese Fragen sofort beantwortete, doch irgendwie brachte er mich dazu. Außerdem war er der Einzige, bei dem ich meine Nachforschungen bis jetzt nicht richtig fertig bringen konnte. Auf einmal kam Jeff mit Slender wieder herein, ich kannte auch ihn sehr gut. Er war im Wald tätig und verschleppte kleine Kinder. Wahrscheinlich hatte er deshalb eine so innige Beziehung zu Sally. Der zwei Meter fünfzig Mann kam auf mich zu und schob Ben zur Seite. Dann fing er an, mich auszufragen. "Wie ist dein Name?" "Luna." Ich versuchte so desinteressiert wie möglich zu klingen. "Warum bist du hier?" "Ich möchte einer von euch sein." "Aha. Weißt du, wer ich bin?" "Ja, Slender. Der Herr im Haus." "Weißt du auch, wer die anderen sind?" "Ich kenne jeden einzelnen in diesem Haus." "Hast du irgendwelche besonderen Fähigkeiten?" "Nein, ich bin einfach nur sportlich und will morden." "Gut. Letzte Frage. Hast du Angst?" Mein Blick wurde für einen Moment zögernd, doch ich blinzelte kurz und ich war mir sicher. "Nein, ich habe keine Angst vor nichts und niemandem." Slender nickte und drehte sich zur Seite. "Sie wird bleiben." Die drei Jungs rissen die Augen auf. "WAS?", riefen sie gleichzeitig. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. "Und ihr seid für sie verantwortlich! Ich werde zu Sally gehen, also kein Gestreite, klar?" Und schon war er verschwunden. "Na klasse. Noch eine anstrengende Frau in diesem Haus!", jammerte Jeff. Damit meinte er vermutlich noch Jane, seine Ex oder was auch immer sie miteinander hatten. Langsam ging ich auf ihn zu und zeigte mit der Messerspitze auf seine Nase. "Sei lieber ruhig, sonst schäle ich dir deine Haut ab.", sagte ich tonlos. Er wich ein Stück zurück. "Das meine ich!" Masky seufzte. "Nein Jeffi, du kümmerst dich schön um Jane! Und da ich ja noch Hoodie hab, wird sich Ben um sie kümmern! Ich bin dann mal weg!" Jeff nickte eifrig. "Ich auch!" Und schon verschwanden sie in der oberen Etage. Ben musterte mich, was ich erwiderte. "Also...wir haben noch ein freies Zimmer...da kannst du gerne schlafen", schlug er vor. Ich nickte, also gingen wir hoch und er zeigte mir das Zimmer. "Also dann, ich hole dich ab wenn es Essen gibt. Die anderen lernst du später kennen. Bis dann!" Dann machte er leise die Tür zu. Das hier war also mein neues zu Hause. Nicht sehr groß und modern, aber ziemlich gemütlich und heimatlich. Ich fühlte mich wirklich wohl und zufrieden, es war besser als bei meiner Familie. Mit einem dumpfen Knacken ließ ich mich auf das alte Holzbett fallen und dachte nach.

My drowned KillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt