Plaisir D'Amour #I

252 12 0
                                    

Sookie's Schrei wurde von Longshadow im wahrsten Sinne des Wortes abgewürgt - er hatte seine Hände fest um ihre Kehle gelegt und drückte zu. Sofort wollte ich dazwischen gehen, aber Bill hielt mich zurück. Was soll die Scheiße?, schoss es mir durch den Kopf. „Bill, ist es dir egal ob sie stirbt?!", flüsterte ich ihm wütend zu und versuchte weiter, mich aus seinem Griff zu befreien. „Still!", sagte er zwischen zusammengekniffenen Lippen. Ich konnte nicht glauben, dass er einfach nur zusehen wollte, wie der Vampir Sookie erwürgte. „Lass mich los du Bastard!", schimpfte ich nun laut, aber es war zwecklos. Ich musste tatenlos zusehen, wie Longshadow kurz von ihr abließ, nur um dann seine Fangzähne auszufahren. Dann spürte ich einen Lufthauch neben mir, und der feste Griff um meine Körpermaße war verschwunden. Bill hatte in Vampirgeschwindigkeit hinter die Bar gegriffen, einen pflockartigen Gegenstand gegriffen und rammte diesen nun in Longshadow's Rücken, bevor er seine Zähne in Sookies Hals schlagen konnte. Es war eine bizarre Situation - Pam und Eric standen teilnahmslos daneben, Ginger schrie sich die Seele aus dem Leib und ich stand wie angewurzelt immer noch an der Bar. Als der Pflock die Haut des Vampirs durchstieß zuckte er zusammen - kurz darauf ergoss sich ein Blutschwall aus seinem Mund und direkt auf Sookie. Innerhalb kürzester Zeit war sie über und über mit seinem Blut bedeckt - sie sah aus wie Stephen King's Carrie. Alle Umstehenden wichen ein Stück zurück, als der Rest von Longshadow in einem blutigen Haufen auf dem Boden zusammensackte. Ginger würgte und übergab sich - auch mir drehte sich der Magen um, allerdings schluckte ich die aufsteigende Magensäure wieder runter, um keine Schwäche zu zeigen. In der Mitte des Fangtasias hatte sich ein Schlachtfeld ergeben und mittendrin saß die blutige, wie Espenlaub zitternde Sookie auf einem Tisch.

„Diese Menschen... Ehrlich Bill, ich weiß nicht, was du an ihnen findest.", sagte Eric gelangweilt. Schnell ging ich auf Sookie zu und wich dabei den blutigen Klumpen von Longshadow's Überresten aus, so gut es ging. Ich nahm sie an der Hand und zog sie vom Tisch herunter in Richtung der Toiletten. „Komm, wir machen dich sauber.", sagte ich vorsichtig. Ich war immer noch wütend auf Bill - hätte er überhaupt reagiert wenn ich ihn nicht so beschimpft hätte? Ich wusste es nicht. Bei den Toiletten angekommen fing ich vorsichtig an, ihr Gesicht mit einem feuchten Lappen abzuwischen. Sie zitterte noch immer und hatte bisher kein Wort gesagt. Nach ihrem Gesicht folgte ihr Hals, dann forderte ich sie auf ihre Haare in das Waschbecken zu hängen. Als ich gerade die einzelnen verklebten Strähnchen auswusch, fing sie an zu sprechen. „Wer hat ihn getötet?", flüsterte sie zittrig. Ich antwortete ihr zuerst nicht, sagte dann aber verbissen, dass es Bill gewesen war. „Also hat er mich gerettet?", hakte sie nach. Ich nickte. Bei all dem Stress konnte sie meine Zweifel an ihrem Geliebten nicht auch noch gebrauchen. Nachdem ich sie so gut es ging von den blutigen Überresten befreit hatte - nur noch ihr Kleid war schmutzig - griff ich in meine Tasche, zog eine Bürste hervor und kämmte ihre Haare zurück. Erleichtert stellte ich fest, dass ihr Zittern langsam nachließ. Auch mein Magen hatte sich wieder beruhigt und ich hatte nicht mehr das Bedürfnis mich zu übergeben. Es klopfte am Türrahmen. „Geht das auch schneller da drinnen?", fragte Pam gelangweilt. „Eine Minute noch!", keifte ich durch den Vorhang zurück. Diese Frau war mir mehr als umsympathisch. Dann wandte ich mich wieder an Sookie. „Alles okay? Können wir gehen?", fragte ich und streicht sanft über ihre Oberarme. Sie nickte. „Ja. Ich will so schnell es geht nach Hause." Ich nickte und wollte uns gerade durch den Vorhang bugsieren, als dieser zurückgerissen wurde. Es war Pam, in der Hand hielt sie ein paar Klamotten, die sie nun Sookie hinhielt. „Hier, bitte ziehen Sie das an." Sie betrachtete das Knäuel und verzog den Mund zu einer Grimasse, als sie es als ein Latex-Kleid mit Korsett identifizierte. „Oh... Danke, ich komm schon klar. Wirklich.", sagte sie. „Wir werden jetzt nach Hause fahren, dort kann ich mich umziehen."-„Sie werden nirgendwo hingehen, Eric und Bill unterhalten sich sicherlich noch eine ganze Weile.", sagte Pam. Ich spürte wie Sookie wieder unruhig wurde. „Hat Bill meinetwegen Probleme?", fragte sie zögerlich. „Das werden die Herren unter sich regeln, aber sie müssen trotzdem ihre Kleidung wechseln." Pam's Stimme ließ keine Widerrede zu und sie drückte Sookie das Kleiderbündel in die Hand. „Da ist Vampir in ihrem Décolleté.", sagte Pam nun an mich gewandt - ich blickte an mir herab und entdeckte einen Klumpen an meiner rechten Brust, verzog aber keine Miene, obwohl mir erneut schlecht wurde. Mit spitzen Fingern nahm ich das Stück Vampir, erwiderte stur ihren Blick und ließ es neben mir auf den Boden klatschen. „Ah, so ein taffes Mädchen...", sagte Pam und zog eine Augenbraue hoch. Ihre Blicke gingen zwischen Sookie und mir hin und her, als sie sagte: „Langsam verstehe ich den Wirbel, der um sie Beide gemacht wird..." Ich wollte gerade fragen, was es damit auf sich hatte, als Ginger ebenfalls die Toiletten betrat.

Who Am I? - True Blood.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt