You'll Be The Death Of Me #I

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Als ich wieder zu Bewusstsein kam, plagten mich höllische Kopfschmerzen. Ich war unfähig mich zu bewegen, zu denken oder meine Umgebung wahrzunehmen, das Einzige was ich spürte waren diese furchtbaren Kopfschmerzen. Minuten - oder Stunden - später hatte ich das Gefühl, dass mein Kopf langsam klarer wurde. Wo bin ich?, fragte ich mich verzweifelt. Immer noch unfähig meinen Körper zu bewegen, konnte ich meine Umgebung nicht erkunden. Mir blieb also nichts anderes übrig, als den Schmerz auszuhalten, und abzuwarten. Was ist passiert? Diese Frage war leichter zu beantworten. Die letzte Erinnerung die ich hatte, war, wie ich mit einer kleinen gepackten Tasche zu meinem Auto gegangen bin. Und dann nichts mehr. Was war davor passiert? Ach ja - ich hatte schon früh angefangen die Kisten in dem Haus meiner Großmutter auszusortieren, da ich beide Tage davor nichts im Haus getan hatte. Und was war danach passiert? Jetzt erinnerte ich mich wieder. Ich hatte ein Geräusch hinter mir gehört, dann hat mich etwas am Kopf getroffen und ich bin ohnmächtig geworden. Und jetzt bin ich hier... Bin ich tot? Fühlt sich tot sein so an? Nein, alle sagen immer, tot sein fühlt sich frei an - ich fühlte mich alles andere als frei. Ich hatte mein Zeitgefühl komplett verloren, und so konnte ich nicht sagen, wie viel Zeit verging, bis ich langsam wieder meinen Körper spürte. Ich blinzelte wild, konnte aber in der völligen Dunkelheit kaum etwas erkennen. Bin ich blind? Ich war nicht blind - in regelmäßigen Abständen konnte ich einen kleinen Spalt Licht vor mir sehen. Ich wollte meine Hand bewegen, um zu tasten, was das für ein Spalt war - aber es klappte nicht. Erst dachte ich, dass ich vielleicht doch noch nicht wieder die Kontrolle über meinen Körper hatte, aber dann spürte ich etwas enges um meine Handgelenke. Ich zerrte daran, aber ich konnte meine Hände keinen Zentimeter voneinander entfernen - sie waren hinter meinem Rücken gefesselt. Hastig versuchte ich meine Füße zu bewegen - aber vergebens, auch sie waren zusammengebunden und so konnte ich nur unruhig die Beine an meinen Körper ziehen. Atmen war nur schwer möglich - ein Streifen Gewebetape war über meinen Mund geklebt und durch die Hitze um mich herum waren meine Nasenschleimhäute angeschwollen. Meine Sinne wurden immer schärfer und langsam spürte ich das stetige Vibrieren unter mir. Ich roch etwas Scharfes - und schlagartig wurde mir bewusst, wo ich war. Ich lag im Kofferraum eines Autos. Durch den Schlitz der Klappe konnte ich den Schein der vorbei rauschenden Straßenlaternen sehen - das Vibrieren kam vom Motor unter mir. Panik drohte mich zu übermannen, als ich realisierte, dass mich jemand niedergeschlagen, in einen Kofferraum gesteckt und entführt hatte. Ich riss mich zusammen und zwang mich dazu ruhig zu atmen, damit ich nicht noch weniger Luft bekam als ohnehin schon. Fieberhaft dachte ich darüber nach, wer ein Interesse daran hatte. Das ist jetzt erstmal egal, wichtig ist: Wie kommst du hier raus?, schaltete sich mein Verstand ein. Da ich Sookie gesagt hatte, dass ich für ein paar Tage nach Miami fahren würde, um etwas Abstand von den Neuigkeiten über meine Mutter und Brunhilde zu gewinnen, würde sie mich nicht vermissen. In Miami wartete auch niemand. Ich war also auf mich allein gestellt. Ich kann versuchen die Sitzbank einzudrücken., dachte ich, Aber nein, das geht nicht. Dann bin ich direkt beim Entführer im Auto. Ich konnte ebenso wenig versuchen die Kofferraumklappe aufzudrücken - selbst wenn ich sie aufstemmen könnte, wäre da immer noch der Fakt, dass das Auto ziemlich schnell fuhr, eine Flucht hinaus würde ich also, so gefesselt wie ich bin, nicht überleben. An der Ampel konnte ich auch nicht fliehen - der Entführer hätte mich schneller wieder im Auto, als ich gucken kann, vorausgesetzt, es sind keine anderen Passanten in der Nähe, die mir helfen könnten. Darauf kannst du dich nicht verlassen. Ich beschloss, zuerst einen Versuch zu starten, die Fesseln zu lösen. Mit aller Kraft stemmte ich mich dagegen, aber es half nichts. Dann versuche ich nur eine Hand zu befreien, aber auch der Versuch war vergebens. Gerade hatte ich blind nach einer Art Haken getastet, an dem ich die Fesseln einhaken und erneut daran ziehen konnte, als der Entführer das Auto durch ein Schlagloch lenkte und mein Kopf gegen den Boden knallte. Sterne tanzten vor meinem Gesicht und ich betete, dass ich mich nicht übergeben würde - dann würde ich an meinem eigenen Erbrochenen ersticken. Dann übermannte mich erneut die Bewusstlosigkeit.

Who Am I? - True Blood.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt