The Fourth Man In The Fire #II

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Wenig später war ich wieder alleine im Schlafzimmer - ich hatte Tara und Sookie gebeten, mich alleine zu lassen. Ich hatte kein Problem damit vor Sookie Schwäche zu zeigen - bei Tara sah das allerdings ganz anders aus. Der Traum hatte mich aus der Bahn geworfen und ich brauchte einige Zeit um mich zu sammeln. In meinem Kopf schwirrten die Gedanken und ich wollte sie unbedingt beruhigen, damit ich die Erinnerung an Felicis wieder ganz hinten in meinem Kopf vergraben könnte. Ich hatte schon lange mit ihm abgeschlossen, aber das zurück denken war sehr schmerzhaft. Schnell schlang ich meine Haare zu einem unsauberen Dutt und brauste mich heiß ab. Meine Muskeln entspannten sich unter dem warmen Wasser und langsam hörte ich auf zu zittern. Als ich mich wieder für gesellschaftstauglich befand, schlüpfte ich wieder in meine Jogginghose und ging langsam die Treppe herunter. Ich hörte, wie Tara und Sookie hitzig diskutierten und schlich mich näher ran, um sie zu verstehen. „Ich bin hierher gekommen, weil ich dir erzählen wollte, das meine Mutter rehabilitiert ist - und du hast nichts besseres zu tun als mich direkt darum zu bitten deine verrückte Freundin da oben aus dem Schlaf zu holen! Was hat die eigentlich genommen? So brüllt doch keiner rum, der nicht irgendwas intus hat!"-„Untersteh dich! Sie hat garantiert nichts intus - hattest du noch nie einen schlechten Traum?! Und was soll das heißen, deine Mutter ist rehabilitiert?"-„Sie hat mir Frühstück gemacht. Richtiges Frühstück mit Pancakes! Wann hast du das letzte Mal erlebt dass sie sich vormittags nicht eine Flasche Branntwein besorgt hat?! Letzte Nacht mussten wir zwar einen Exorzisten aufsuchen und ihr über 400$ zahlen - aber es hat funktioniert! Willst du mehr davon wissen?"-„Meine Omi ist tot. Du hast wenigstens noch jemanden der dir das Frühstück macht.", antwortete Sookie zornig, „Komischerweise interessiert dich nie was anderen passiert ist. Du platzt hier einfach so rein und bezeichnest Lisa als Junkie!" Ich kniff den Mund zusammen - obwohl Tara und ich uns bisher ganz gut verstanden haben, scheint sie nicht besonders begeistert von mir zu sein. Tara sog scharf die Luft ein. „Sind das etwa Vampirmale?", tobte sie. „Und wenn schon?! Jemand hat sich um mich gekümmert, als alle anderen ausser Lisa mich im Stich gelassen haben!", sagte Sookie zornig. „Kein Wunder dass du so abdrehst, wenn du dich von einem Vampir anknabbern lässt und mit dieser Rothaarigen rumhängst!"-„Wieso bin ich die Einzige die NICHT glaubt das Vampire Monster sind?!-„Sie trinken unser Blut! Woher weißt du, dass Bill dich nicht verlässt sobald er sich aufgetankt hat?"-„Hast du die blasseste Ahnung welche Scheiße mir heute passiert ist?!", brüllte Sookie nun, „eine Freundin würde fragen!"-„Erzähl mir nichts über Freundinnen, ich bin deine einzige gottverdammte Freundin, jedenfalls die Einzige die noch alle Tassen im Schrank hat!"-„Lass Gott aus dem Spiel!"-„Du kannst mich kreuzweise!"-„VERSCHWINDE AUS MEINEM LEBEN! Ich habe in den letzten Wochen so viele Menschen verloren, da kommt es auf einen mehr oder weniger nicht an!" Ich spürte, dass sowohl Tara als auch Sookie außer sich vor Wut waren. Sie schienen an einem Punkt angekommen, wo sie später bereuen würden, was sie gesagt haben. Ich war kurz davor dazwischen zu gehen, wollte aber nicht das Risiko eingehen, dass meine Anwesenheit den Streit noch mehr aufheizt. „Du solltest froh sein, dass ich hier bin. Aber wenn du unbedingt nur noch Freaks in deinem Leben haben willst, halte ich dich nicht davon ab!"

Mit diesen Worten stürmte Tara hinaus und ich war froh, dass sie mich dabei nicht bemerkte. Ich warte einige Sekunden, bis ich die Küche betrat und eine Sookie vorfand, die wütend auf die offene Ofentür eindrosch. „Sookie?", fragte ich vorsichtig. Sie fuhr herum und erst hatte ich Angst, dass sie auch auf mich losgehen würde, aber als sie mich erkannte, sackte sie in sich zusammen. „Hey... Gehts dir besser?" Ich nickte. „Ja, aber wie geht es dir? Ich habe euren Streit mitbekommen. Es tut mir wirklich leid, dass du wegen mir Probleme mit ihr hattest." Sie winkte ab. „Ach, es liegt nicht an dir. Ich wollte ihr schon lange sagen, dass sie nicht mehr so egoistisch sein soll. Vielleicht hat sie es jetzt endlich mal kapiert."-„Hoffentlich.", pflichtete ich ihr bei.

Nach Sonnenuntergang zog ich mich mit einem Glas Whiskey und einer Zigarettenschachtel auf die Veranda zurück. Dort lag ich in eine Decke gekuschelt in einem Liegestuhl um Sookie ihre gewünschte Privatsphäre zu lassen, sie wollte eine kleine Trauerfeier für Bill organisieren und dabei alleine sein. Es regnete in Strömen, aber ich genoss den frischen Geruch des Regens und atmete tief durch. Eine halbe Stunde später hatte es aufgehört zu regnen und Sookie betrat mit einem selbstgepflückten Blumenstrauß die Veranda. „Ich gehe jetzt.", sagte sie leise. „Okay. Willst du das ich mitkomme?" Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich möchte alleine sein." Ich verstand. Ich blickte ihr noch hinterher und beschloss solange auf der Veranda zu bleiben, bis sie wiederkam.

Who Am I? - True Blood.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt