Plaisir D'Amour #II

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Am nächsten Tag konnte ich mich nicht mehr an meine Träume erinnern, aber ich hatte das erste Mal seit Tagen friedlich schlafen können, und darüber war ich sehr froh. Als ich aufstand und nur in Top und Hot Pants verschlafen in die Küche tapste, fand ich einen Zettel von Sookie. „War kurz da um mich umzuziehen, wollte dich aber nicht wecken. Bin bei der Arbeit, falls was ist. Hab dich lieb.", las ich und setzte frischen Kaffee auf. Mit einer Tasse heißem Kaffee setzte ich mich auf die Veranda und kuschelte mich in eine dicke Decke um nicht zu frieren. Als ich ausgetrunken hatte, waren meine müden Geister vertrieben und ich fühlte mich fit - so fit wie lange nicht mehr. Obwohl die Ereignisse der vorherigen Nacht immer noch meine Stimmung trübten, beschloss ich ein wenig unter Leute zu gehen und Sookie bei der Arbeit zu besuchen. Bis zu dem Termin mit dem Antiquitätenhändler hatte ich noch Zeit und mein Magen knurrte fürchterlich - ich konnte gut einen fettigen Cheeseburger und eine große Portion Pommes gebrauchen. Schnell stieg ich unter die Dusche, zog eine Jeans-Shorts und ein olivfarbenes T-Shirt an, schminkte mich hastig und stieg in meine schwarzen Lederstiefel, bevor ich nach meiner Handtasche griff und zum Merlotte's fuhr.

Dort angekommen betrat ich den Raum und wurde gleich von Sookie begrüßt. „Wie schön, dass du da bist. Hast du gut geschlafen? Du hast so friedlich ausgesehen.", sagte sie. „Ja, danke, ich habe echt gut geschlafen. Und du? Wie geht es dir?" Sie schnaubte. „Gar nicht gut. Ich bin langsam echt wütend, weil die Polizei anscheinend nichts dafür tut, den Mörder von Omi und den anderen Frauen zu finden. Der hat es ja immer noch auf mich abgesehen, sonst hätte er Tina nicht getötet!" Sie war sichtlich empört. „Aber egal. Möchtest du was Essen? Komm, hier kannst du dich hinsetzen." Sie deutete auf einen Tisch und ich setzte mich. „Ja, gerne, eine Cola, einen großen Cheeseburger und eine Portion Pommes."-„Kommt sofort.", zwitscherte sie, nun wieder etwas fröhlicher. Sie ging davon um meine Bestellung aufzugeben und ich ließ den Blick im Raum schweifen. Arlene und Sam kamen ebenfalls an meinen Tisch um mir Hallo zu sagen, Tara ignorierte mich völlig, was mich aber nicht sonderlich wunderte. Schließlich war ich in ihren Augen ein Junkie, der kein guter Umgang für ihre Freundin Sookie war. Ich verschlang gerade den letzten Bissen meines Cheeseburgers, als ich hörte, wie Sookie ein paar Tische weiter mit jemandem diskutierte. Ich reckte den Kopf und sah, dass sie bei Detective Andy Bellefleur saß. Sie ließ bei ihm ihren Frust darüber aus, dass die Polizei in ihrem Fall immer noch keine Erfolge verbuchen konnte. „Und ich finde es unglaublich, dass sie hier in aller Seelenruhe sitzen während da draußen ein Killer unterwegs ist, der mich um die Ecke bringen will! Wissen Sie das er letzte Woche in mein Haus eingedrungen ist?!"-„Hat er das?"-„Ja, er hat meine Katze getötet und ihren Kopf mitgenommen!" Der Detective schien sich sichtlich unwohl in seiner Haus zu fühlen. „Warum haben Sie nicht angerufen?", fragte er verbittert. „Weil es nichts geändert hätte - sie währen aufgetaucht und unverrichteter Dinge wieder abgezogen und Sie würden heute wieder hier sitzen und darüber nachdenken was Sie essen sollen - obwohl wir alle wissen dass Sie seit Ewigkeiten immer nur Cheeseburger und Pommes Frites wollen!" Still applaudierte ich ihr für ihre kleine Rede - sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Eine mir bisher unbekannte Kellnerin mit dunklen Locken ging dazwischen und fragte den Detective, was er gerne essen würde - daraufhin wurde auch sie von Sookie angeherrscht. „Mach mal eine Pause. Das wird dir guttun.", sagte die dunkelhaarige freundlich zu ihr und Sookie schlug einmal mit der Hand auf den Tisch, bevor sie aus dem Restaurant stürmte. Ich schnappte mir schnell meine Zigaretten und folgte ihr. „Was war denn da los?", fragte ich sie, als ich mich neben sie auf eine Bank sinken ließ. „Ach, ich musste meinem Frust freien lauf machen." Ich nickte zustimmend und zündete mir eine Zigarette an. „Das kann ich verstehen." Eine Zeit lang schwiegen wir, dann sagte Sookie: „Manchmal wäre ich gerne so wie du Raucher, dann kriegen die Menschen nicht mit, wenn es einem nicht gut geht und man frische Luft braucht." Ich hielt ihr scherzhaft die Zigarettenschachtel hin und konnte ihr damit ein kleines Lächeln entlocken. „Glaub mir, die Leute sehen dir trotzdem an, ob es dir gut geht oder nicht. Entweder denken Sie du bist nikotinsüchtig, oder willst vor irgendwas abhauen. Macht also kaum einen Unterschied.", versuchte ich sie weiterhin aufzumuntern und hatte Erfolg. „Wer ist eigentlich die dunkelhaarige Kellnerin?", fragte ich sie um auf ein anderes Thema zu kommen. „Das ist Amy. Sie ist Jason's neue Freundin. Wenn man sie als feste Freundin bezeichnen kann - schließlich hat Jason keine Frau länger als nötig." Die Ironie des letzten Satzes unterstrich sie, indem sie mit ihren Fingern Gänsefüßchen andeutete. Jetzt war es an mir zu grinsen. „Ja, das kann ich mir vorstellen. Aber sie scheint eigentlich ganz nett zu sein."-„Ja, das ist sie wohl... Es ist auf jeden Fall wirklich schwierig, sie unsympathisch zu finden." In diesem Moment kam Amy auf uns zu. Wenn man vom Teufel spricht..., dachte ich und entlockte Sookie damit ein weiteres Lächeln. „Hey, alles ok, Sookie? Kann ich irgendwas für dich tun?", fragte Amy, als sie bei uns angekommen war. „Danke, dass ist lieb. Aber ich brauche nichts."-„Okay... Ich würde gerne kurz mit dir über Jason reden, unter vier Augen, wenn du Zeit hast. Ich habe alle Tische erstmal soweit bedient, wir hätten also 5 Minuten Ruhe."-„Okay.", antwortete Sookie. „Ich geh dann mal.", sagte ich. Ich bin drin, wenn du mich brauchst.

Who Am I? - True Blood.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt