Shake And Fingerpop #III

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Anmerkung: Ihr Lieben, SORRY, dass ihr so lange warten musstet!! Ich hatte mein Passwort verlegt :( Aber jetzt geht es weiter! :))

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Als ich in dem Vampir-Hotel in Dallas ankam, hatte ich mich einigermaßen wieder gefangen. Ich hatte mich erst gezwungen mit dem Schreien aufzuhören, als bereits kein Ton mehr aus meiner Kehle kam, daraus resultierte ein furchtbar kratzender Hals, der es mir schwer machte nicht zu husten. Der Schmerz in meiner Hand zwar inzwischen zu einem dumpfen Pochen umgeschlagen. Der Beutel Eis war geschmolzen und ich brauchte dringend einen Verband, damit die kleinen Platzwunden sich nicht noch entzündeten. Zitternd lenkte ich mein Auto auf einen Parkplatz und schnappte mir mit der linken Hand meinen Koffer, bevor ich die große Lobby betrat. Ängstlich blickte ich mich um, ob ich bereits Bill oder Sookie - oder Gott bewahre - Eric über den Weg laufen würde, doch ich konnte glücklicherweise niemanden entdecken. So schnell mich meine Beine trugen ging ich zur Rezeption und checkte ein.

„Ihr Zimmer ist im 4. Stock, die Fenster sind zu 100% lichtdicht, wenn sie die Rollos herablassen.", sagte die freundliche Blondine doch ich zog verwundert eine Augenbraue hoch. Ein Blick auf meine geschundene Hand sollte eigentlich reichen um zu beweisen, dass ich kein Vampir war. „Ja... Danke. Ähm, hätten sie vielleicht Verbandsmaterial?", fragte ich vorsichtig und sie schürzte die Lippen, als ihr nun meine verletzte Hand auffiel. „Sicherlich... Warten sie einen Moment.", sagte sie zögerlich und verschwand durch eine kleine Tür. Ich konnte ihre Abneigung gegenüber mir spüren und fragte mich, woher dieser rührte. Mochte sie generell keine Menschen? Oder keine Menschen in Vampir-Hotels? Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte kam sie bereits mit einem kleinen Päckchen zurück. „Bitte sehr.", sagte sie nun wieder so freundlich wie am Anfang und wünschte mir eine angenehme Nacht, bevor ich mich in Richtung Bar bewegte, um nach einem Beutel Eis zu fragen. Die Umstehenden beäugten mich neugierig, doch ich konnte viele Gefühlsschwingungen nicht empfangen, da es sich größtenteils um Vampire handelte. So schnell ich konnte bedankte ich mich und verließ den Raum mit einem Beutel Eis in der Hand in Richtung der Aufzüge. Als ich wartete, tippe ich schnell eine SMS an Sookie: „Bin heil angekommen. Gehe noch eben duschen und mich ausruhen, dann komme ich zu dir. xo" Kaum eine Minute später erhielt ich eine Antwort: „ 381. xoxo" - ich fasste dies als Bestätigung auf. Mit zittrigen Fingern öffnete ich meine Zimmertür und schloss diese sofort hinter mir, erleichtert darüber, dass ich keiner weiteren Person über den Weg gelaufen war. Ohne groß auf die edle Ausstattung des Zimmers zu achten, ging ich geradewegs ins Badezimmer, entledigte mich meiner Klamotten und stellte mich unter die Dusche. Das eiskalte Wasser brachte mich zum Zittern und übergoss mich mit einen nassen Film aus Schmerz, doch die körperlichen Strapazen lenkten mich von meinen seelischen Qualen ab. Ein letztes Mal für diesen Abend gestand ich mir ein, schwach zu sein, und so fing ich an, mit meiner linken Hand fest über meine nackte Haut zu kratzen. Mein Gedankenkarussell drehte sich, und ich fühlte mich völlig überfordert mit der Situation. Ich hatte Eric geküsst. Nein, er hatte mich geküsst. Und ich hatte wieder diesen warmen Ausdruck in seinen Augen gesehen, von dem ich mir geschworen hatte, dass ich mir ihn eingebildet hatte. Wie hatte ich das zulassen können? Warum hatte es sich so gut angefühlt? Ich dürfte keine Gefühle für diesen Vampir haben, nicht einmal nur rein körperlicher Natur. Er konnte mir gefährlich werden. Er hatte es vorhin bewiesen - wenn ich ihn nicht geschlagen hätte, hätte er mich sicherlich erwürgt. Also warum fühlte ich mich so unglaublich zu ihm hingezogen? Es war nicht normal, dass ich von solch einer Gefahr angezogen wurde wie die Motte vom Licht. Und ich wusste, dass er mich zerquetschen würde wie eine Fliege, wenn ich ihm nicht mehr von nutzen war - er hatte keine Gefühle für mich, das hatte er selbst gesagt. Aber warum schaute er mich dann so an? Ich hatte keine Erklärung dafür. Abgesehen von meinem Gefühlschaos quälte mich mein innerer Dämon, der mich erneut mit Selbsthass überschüttete und diesmal keine Ruhe zu geben schien. Eric hatte gesagt, dass mein Blut anderes schmeckte - wie die Dunkelheit. Ich hatte so sehr gehofft, dass ich so war wie Sookie, und ich dadurch mein unmenschliches Verhalten erklären konnte, doch meine Hoffnungen waren naiv gewesen. Sookie war eine Telepathin, die jedem Menschen und Nicht-Menschen unschuldig erschien, deren Blut nach Sonne und Freiheit schmeckte, und die nie einem Menschen ein Haar gekrümmt hatte, der es nicht verdient hatte. Ich hingegen war Jemand, der die Gefühle anderer spüren und ab und zu Gedanken lesen konnte - und ganz im Gegenteil zu ihr, schmeckte mein Blut dunkel und ich tat durchaus unschuldigen Menschen etwas an - Ich trank ihr Blut und schlug sie zusammen. Ich war im Vergleich zu ihr definitiv ein Monster. Diese Erkenntnis tat unglaublich weh, doch ich gab mein Beste meinen inneren Dämon nicht so schnell siegen zu lassen. Ich wusste nicht, wie viele Minuten ich unter der Dusche gesessen hatte, aber irgendwann stellte ich das Wasser wärmer, um meine vor Kälte verkrampften Muskeln zu lösen und stieg aus der Dusche, als ich mich wieder bewegen konnte. Ein Blick in den Spiegel zeigte mir, dass ich furchtbar aussah, allerdings fehlte mir der Antrieb dazu, mein vom weinen fleckiges Gesicht abzudecken. Da ich Sookie sowieso erzählen musste, was passiert war, hätte es sowieso keinen Sinn gehabt. Im Spiegel kontrollierte ich, ob man Bissspuren an meiner Lippe sah und entdeckte zum Glück nur welche, die auf den ersten Blick nicht zu sehen waren. Lediglich an der Stelle, an der meine Lippe in meinen Mund überging, war eine kleine Stelle zu sehen, kaum der Rede wert. Ungeschickt säuberte ich meine Platzwunden an den Fingerknöcheln und verband sie leicht, bevor ich mir eine Leggings und ein Longshirt anzog. Bevor ich nur mit dem Eisbeutel und der Schlüsselkarte in der Hand bewaffnet das Zimmer verließ, straffte ich meine Schultern und atmete tief durch. Sobald du durch diese Tür gegangen bist, wirst du stark sein., bestärkte ich mich selbst und verpasste meinem inneren Dämon einen imaginären Kick.

Who Am I? - True Blood.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt