Keep This Party Going #II

237 13 0
                                    

„Ich wollte noch eben zu Brunhilde's Haus fahren, den Briefkasten leeren. Das habe ich die letzten Tage total vergessen. Ist das ok?", fragte ich Sookie mit wackeliger Stimme, als wir gerade wieder in Bon Temps angekommen waren. „Ja, klar. Kein Problem.", antwortete sie und lächelte mir aufmunternd zu, „Ich bin froh, dass du mir von Luxia erzählt hast. Du sollst wissen, dass du mit mir über wirklich alles reden kannst. Ich möchte für dich da sein." Kurz blickte ich dankbar zu ihr rüber und konzentrierte mich dann wieder auf die Straße. Ihre Hand, die immer noch in meiner lag, drückte ich fest. „Danke, das bedeutet mir viel.", sagte ich. Nein, du kannst ihr nicht alles erzählen. Dann wird sie dich nämlich wegstoßen.

Am Haus angekommen sprang ich schnell aus dem Auto und ging Richtung Briefkasten. „Du musst nicht aussteigen.", rief ich Sookie zu und sie nickte nur. Flink zog ich den Stapel Briefe heraus und blickte ihn durch. Werbung, Werbung, Werbung, Rechnung, Werbung... Halt. Was zum Teufel ist das?! Mir war ein schlichter, weißer Umschlag aufgefallen, der an mich adressiert war, aber keinen Absender hatte. Ich legte den Stapel auf dem Briefkasten ab, öffnete den Brief und entfaltete das weiße Papier. „Ich weiß, was du mit Brunhilde gemacht hast. Du hast dir das Erbe nur erschlichen, du Miststück. Sie werden dich schon noch kriegen, und wenn ich selbst dafür sorgen muss.", las ich. Mein Puls beschleunigte sich und ich starrte entgeistert auf die Zeilen. Dann las ich den Brief erneut, und noch einmal, um auch wirklich sicher zu gehen, dass ich richtig gelesen hatte. Was soll das? „Lisa, ist alles ok?", rief Sookie aus dem Auto und ich hörte, wie sie ausstieg. „Was ist das?", fragte sie zögerlich, als sie neben mir stand. Wortlos drückte ich ihr den Brief in die Hand und sie las ihn hastig. „Was soll das denn bitte?!", sagte sie wütend und stopfte das Papier zurück in den Umschlag. „Lisa, ignorier das. Das war hundert prozentig Maxine Fortenberry. Die hat sie nicht mehr alle." Sie nahm die restlichen Briefe und zog mich an der Hand zurück zum Auto. „Wir gehen gleich zur Polizei und zeigen dem Sheriff diesen Brief. Komm!" Ohne Widerspruch trottete ich ihr hinterher und ließ mich auf den Fahrersitz sinken. Die Erinnerungen an Luxia hatten mich immer noch nicht losgelassen und ich war kaum dazu in der Lage, vernünftig zu denken.

Beim Revier angekommen, parkte ich mein Auto und musste Sookie hinterher eilen, die flink wie ein Wiesel bereits auf dem Weg in das Gebäude war. „Kenya, wir wollen mit dem Sheriff sprechen!", sagte sie energisch zu einer schwarzen Frau in Uniform. „Halt, Sookie, ganz ruhig. Worum geht es?", antwortete die Frau mit einem leicht genervten Unterton. „Meine Freundin Lisa hier"- Sookie packte mich am Arm und zog mich an den Tresen-„hat einen Drohbrief erhalten. Und ich glaube er kommt von Maxine Fortenberry."-„Und warum glaubst du das?"-„Weil Lisa Maxine Fortenberry und Lettie Mae neulich im Merlotte's gehört hat, wie sie schlecht über sie geredet haben. Hier, das ist der Brief.", sagte Sookie und knallte den Umschlag auf den Tresen. „Es ist keine Briefmarke drauf, also wurde er wohl persönlich von dem Absender in den Briefkasten gesteckt. Nur Lisa und ich haben den Umschlag angefasst.", fügte sie hinzu. Kenya nickte und zog sich Handschuhe über, bevor sie den Brief auseinander faltete und las. „Gut, das hört sich jetzt erstmal nicht schlimm an."-„NICHT SCHLIMM?", herrschte Sookie. „Sie wird bedroht!"-„Nein, hier steht dass sie - ich nehme an damit sind die Behörden gemeint - ihre Freundin schon erwischen werden, und dass der Absender dafür sorgen wird. Das ist keine direkte Drohung. Wenn ihre Freundin sich nichts hat zu Schulden kommen lassen, besteht keine Gefahr. Ich gehe doch richtig in der Annahme, dass sie sich das Erbe NICHT erschlichen haben, Miss...?"-„Miss Ballard. Nein, ich habe mir nichts erschlichen.", antwortete ich zittrig. „Nun gut.", sagte Kenya und faltete den Brief wieder zusammen. „Wir wollen Anzeige erstatten!", sagte Sookie und presste entschlossen den Mund zusammen. „Sookie, ich kann keine Anzeige aufnehmen wegen so einem Brief. Aber falls noch einer davon auftauchen sollte, lassen Sie es mich wissen. Dann kann ich vielleicht etwas tun, aber jetzt ist es dafür zu früh.", antwortete die Polizistin. Sookie sog scharf die Luft ein und wollte gerade zu einer Schimpftirade ansetzen, als ich sie in Gedanken abwürgte. Sookie, schon gut. Ich hab genug für heute, können wir bitte einfach nach Hause fahren? Sofort entspannte sie sich ein wenig. „Natürlich, entschuldige.", hallte es in meinem Kopf. „Danke, Kenya, für Ihre Hilfe. Wir melden uns, wenn noch einmal so ein Brief auftaucht.", sagte Sookie dann laut zu der Polizistin und auch ich verabschiedete mich von ihr, bevor ich schlurfend das Revier verließ und mir eine Zigarette anzündete, um ein Teil meiner Anspannung endlich loszuwerden.

Who Am I? - True Blood.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt