Part 20 ~ "Du bist verrückt, Newt."

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DarcyNarcy hat beschlossen, heute zu updaten xD Warum sie von sich in der dritten Person spricht, weiß sie nicht. Aber sie ist wieder zuhause! Nach einer neunstündigen Fahrt... endlich! Dieses Kapitel geht an... tadadamm *Trommelwirbel*:
Darcy Narcy. Ja, ich weiß, ihr haltet mich jetzt alle für verrückt. Aber erstens ist mir das ziemlich egal und zweitens handelt es bei Darcy Narcy um ein Pferd. Das habt ihr jetzt nicht erwartet, oder? xD Viel Spaß unso!

Newt pov

Ich fühlte mich so glücklich wie schon lange nicht mehr. Irgendetwas hatte er mir gegeben, die Schmerzen waren zwar geblieben, doch etwas anderes war dazu gekommen. Jetzt war ich mächtig, zumindest fühlte es sich so an. "Ich werde euch beide töten!", rief ich dem Mädchen und dem Jungen zu. Sie tauschten Blicke; sie hatten Angst, ja, das sollten sie auch haben, schließlich stand ich vor ihnen, Newt der Mächtige, der schneller war als ein Wolf. Hayley und Alby hielten Waffen in der Hand, ich hatte keine, doch ich war stärker. Jetzt bewegten sie sich auf mich zu, erst ganz langsam, dann immer schneller. Je näher Hayley mir stand, desto besser konnte ich die Tränen sehen, die sich in ihren Augen sammelten, immer nasser wurden ihre Wangen. Jetzt war sie neben mir, die Spitze ihres Messers lag kalt an meinem Hals. Ich lachte hämisch. Dachten sie wirklich, sie könnten mich mit einem kleinen Metallding umbringen? Ich war immer noch ich!
"Es tut mir Leid, Newt", flüsterte Hayley. Ich verstand sie nicht. Was tat ihr leid? Dass sie gleich sterben würde? Oh ja, das würde mir an ihrer Stelle auch leid tun, schließlich war es kein Spaß etwa von dem unbesiegbaren Newt gekillt zu werden. Aber mir tat es nicht Leid, nein, kein bisschen. "Du bist verrückt, Newt", erhob Alby seine tiefe Stimme. Was dachte er sich dabei? Ich war nicht verrückt! Er war verrückt, wenn er ehrlich dachte, er könnte mich besiegen, so einfach war das nicht! So einfach würde ich es ihnen vor allem nicht machen. Hayley trat einen Schritt weg von mir; warte, wo war sie hin? Ich sah plötzlich alles nur verschwommen, wo waren sie alle hin? Da war grün, überall war es grün, alles drehte sich, oder drehte ich mich? Ich wusste es nicht. Ich wusste gar nichts, nur, dass ich der Mächtigste war, da war noch irgendwas... dann war da Dunkelheit, in ihrer dunkelsten Version.

"Er... nicht... Alby", hörte ich jemanden sagen. Es war eine Mädchenstimme und sie kam mir bekannt vor. Ach ja. Hayley. Ich wollte die Augen öffnen, um ihr zu sagen, dass ich noch warten würde mit dem Töten, vielleicht, doch ich konnte nicht. Irgendetwas beschwerte meine Lider, machte, dass sie Tonnen wogen. "Was ist los?", wollte ich fragen, bekam aber keinen Ton raus. Stattdessen konnte ich jetzt deutlich hören, worüber Hayley und Alby sprachen. Sie redeten über mich, stritten sich lautstark. Wenn es anders gewesen wäre, wäre ich auch enttäuscht gewesen.
"Hör mir doch mal zu, du Strunk! Er ist nicht verrückt. Es liegt nicht an... an den Griewern. Es ist etwas anderes. Sieh mal." Hayley machte eine Pause, in der sie mein Hemd hochzog. "Hier. Es ist schon fast weg. Was auch immer mit ihm los ist, es hat nichts mit den Griewern zu tun. Rein gar nichts, verstanden?"
"Es muss daran liegen. Du hast ihn doch eben gesehen!", widersprach Albys Bass. "Er war völlig neben sich, ganz und gar verrückt. Wie er die Augen verdreht hat. Was er gesagt hat. Ich werde euch beide töten. Das kann doch nicht..."
"Der Schock. Es muss der Schock gewesen sein. Alby, er ist total traumatisiert! Vorgestern erst ist er in der Box aufgewacht, er hat sich im Labyrinth verirrt, hat einen Griewer gesehen, die ganzen Waffen... und dann auch noch der Angriff des Griewers. Das war zu viel für ihn."
"Ach ja?", höhnte Alby. "Zu viel? Bei allem Respekt Hayley, aber das hört sich für mich nicht besonders sinnvoll an. Du hast doch auch die Angriffe der Griewer überlebt die letzten Wochen."
"Du hast mir ja nicht mal geglaubt!", schrie Hayley und ich spürte wie der Boden neben mir bebte. Sie war aufgestanden, vielleicht hatte sie mit dem Fuß aufgestampft. Jetzt bewegte sie sich weg von mir. Nein, das sollte sie lieber nicht tun. Irgendwas war an Alby, das ich nicht mochte und dieses Etwas verstärkte sich immer mehr...
"Newt! Newt, wach auf! Du brauchst noch mehr davon", sagte er in mein Ohr und ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Ich wollte mehr davon und ein kleiner Teil von mir brauchte es möglicherweise sogar. Aber Hayley... sie sollte nicht denken, dass ich... nein, unterbrach ich mich. Ich war Newt, der Mächtige, und ich wollte das! Unter Aufgebot aller meiner Kräfte schlug ich meine Augen auf und streckte die Hand. Ich war Newt, der Mächtige, und ich wollte das! "Hier", sagte Alby, wobei seine Stimme leicht zitterte. Was war denn los mit ihm? Er wollte doch, dass ich -
Fehler.
Irgendwas lief hier falsch.
Warum sollte er mir helfen, ihn zu töten?
"Alby", setzte ich an, doch er unterbrach mich sofort. "Du bist verrückt, Newt." Ich rappelte mich auf, sodass ich ihm auf wackligen Beinen gegenüber stand. "Ich bin nicht verrückt!", schrie ich ihn an. Langsam wurde mein Verstand wieder frei und ich konnte wieder denken. Nicht irgendwas lief falsch. Alby lief falsch, seine Rechnung lief falsch. Mit mir hatte er nicht gerechnet. Mit dem verrückten Newt vielleicht, aber nicht mit dem, der wieder klar denken konnte, nicht mit dem echten Newt. Der echte Newt, alias Ich, wollte gerade zum Sprung ansetzen, als zwei Dinge gleichzeitig passierten: als erstes kam die Erkenntnis, dann das Geräusch. Die Erkenntnis kam zuerst, zumindest machte ich mir erst darüber Gedanken.
Es war Alby gewesen. Es war die ganze Zeit Alby gewesen. Und ich war nicht, ganz und gar nicht, verrückt.
Zweitens, ich hörte Schritte. Es waren leichte, federnde Schritte und ich musste, trotz dieser seltsamen Watte in meinem Kopf, nicht nachdenken, bevor ich wusste, wer kam. Wer auch sonst. Außer Hayley. Sie lief auf mich zu, zwei Messer in der Hand, das eine haargenau auf mich gerichtet. Seien wir genau, sie zielte direkt auf mein viel zu schnell schlagendes Herz. Warum schlug es so schnell, verdammt? Lag es an der Todesgefahr, an dem Wahnsinn, den Alby verursacht hatte oder an dem Wahnsinn, den Hayley verursacht hatte - schon als sie mich Weichei genannt hatte? Egal, woher dieser merkwürdige Kontrollverlust rührte, ich musste die Ursache bekämpfen. Ich war Newt der Mächtige, ich würde sie bekämpfen und es war mir egal, ob Alby sich nun selbst umbringen wollte oder nicht.
In letzter Sekunde überkam mich die Panik. Ich hatte keine Waffe, also rannte ich. Der natürliche Überlebungstrieb des Menschen. Ganz normal. Während ich in Richtung des Tors rannte, spielten sich vor meinem inneren Auge die Bilder des Griewers, der brannte, ab, doch es störte mich nicht. Naja, kaum. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich durch die Gegend getorkelt war heute, es musste ziemlich lange gewesen sein. Inzwischen war es dunkler geworden hier draußen, bald würden sich die Tore schließen und ich wäre allein mit den Griewern. War das noch so schlimm? Das hier war doch kein Leben mehr, als ich Hayley zur Hilfe eilte nicht und jetzt noch weniger. Was war ein Mensch ohne seine Erinnerungen? Was war ein Mensch ohne Gewissen, wie Alby? Und was, was zur Hölle war ein Mensch ohne Furcht wie Hayley? Ich zweifelte gerade ernsthaft daran, dass wir alle Menschen waren, als eine unsichtbare Wand mich davon abhielt, auch nur einen Schritt weiter zu gehen. Einen Millimeter von meinen Schuhspitzen entfernt mündete das Gras in graues Beton, rissig vom Wetter vieler Jahre. Wie viele Jahre hatte dieses Labyrinth wohl schon auf dem Buckel?
Mir blieb keine Zeit, diese Frage zu beantworten, denn kaum drei Meter hinter mir trat Hayley einen Schritt auf mich zu, noch einen... ich nahm ebenfalls einen, noch einen, immer mehr, jetzt lief ich wieder durch das Labyrinth, nur zwei Mal bog ich ab. Sie würde mir nicht folgen. Ich glaubte nicht, dass sie schon einmal im Labyrinth war und wenn doch würde sie sich sicher nicht wieder hier herein wagen. Ich war also allein, weg von ihnen - endlich. Und in meinem Kopf war ich wieder Newt. Endlich.
Ich rutschte an der Wand hinunter und starrte die mir gegenüberliegende Wand an. Der Efeu war hier noch licht, dahinter konnte ich ein Muster erkennen, einen Buchstaben um genauer zu sein. Es war ein A, ein großes A, das aussah, als hätte die Zeit es in den Stein gefressen. Ein A... dass genau wofür stand? Für Alby vielleicht, für wen sonst. Es gab kein anderes A. Außer bei Hayley, Labyrinth, kein A in Griewer... apropos Griewer. Wo steckten die Teile? Nicht, dass ich gegen sie kämpfen wollte, auf keinen Fall, nie wieder. Trotzdem, langsam sollten sie kommen, ich wollte nicht kämpfen. Richtig. Ich wollte kampflos aufgeben. Einfach so. Als hätte es Newt nie gegeben. Kein Newt, ein glücklicher Alby, eine glückliche verdammte Lichtung. Ich wollte da gar nicht leben, nicht mit denen, nicht da.
Ich. Wollte. Verdammt noch mal. Überhaupt. Nicht. Leben.
Wollte ich nicht?
Wollte ich das wirklich nicht? Wieso war ich vor Hayley und Alby geflohen, die mich hatten umbringen wollen, nur um einem anderen Tod in die Arme zu laufen? Ich wollte überleben. Also stand ich auf, wacklig, meine Beine fühlten sich an wie Gummi oder Gelatine. Gelatine löste man in Wasser auf. Das war alles, was ich darüber wusste. Es war Wissen. Keine Erinnerung.
Nur noch ein paar hundert Meter, da vorne war schon das mir allzu vertraute Rechteck, dahinter die Lichtung, sie lag schon im Dämmerlicht, wurde es schon dunkel? So musste es sein. Eben war es ja auch schon halbdunkel gewesen. War ich so lang... mein Gedanke wurde abrupt unterbrochen von einem ohrenbetäubenden Kreischen, das ich inzwischen nur zu gut kannte. Die Tore schlossen sich. Ich rannte. Rannte schneller, nein! Ich drehte mich kurz um. Kein Griewer weit und breit. Zum Glück. Mein Glück. Mitten in dem erleuchteten Dreieck stand eine schmale Gestalt still, ihre Haare wehten sanft im Wind, sie war ein Schatten. Nein, sie war Licht. Sie sollte mein Licht sein in dieser Dunkelheit, in diesem nicht lebenswerten Leben.
Ich rannte schneller.
Himmel, bestand mein Leben nur noch aus Rennen? Rennen, kämpfen, streiten, als verrückt abgestempelt werden. War das Leben hier so? Egal, wie es war, Hayley sollte mein Licht sein.
Für immer.
Ich rannte schneller.
Die Gestalt reckte sich, stellte sich auf die Zehenspitzen. Suchte sie nach mir? Wollte sie ernsthaft, dass ich zurückkam? Dabei war ich so dumm gewesen und hatte sie umbringen wollen. Das wollte ich nicht mehr tun.
Nie wieder
Ich rannte schneller.
Verdammt, ich war zu langsam, viel zu langsam, das Rechteck war kleiner geworden und die Gestalt darin nur noch ein dunkler Fleck vor einem fast ebenso dunklen Hintergrund. Nur noch ein paar Schritte, dann hätte ich es geschafft. Nur noch vier, drei, zwei, eins. Da! Ich war draußen. Nur fast.
Das Tor schloss sich mit einem Knirschen, doch das war nicht das einzige, das knirschte. Etwas anderes knirschte und klang in meinen Ohren viel lauter, viel intensiver. Es war das Geräusch zermalmter Knochen. Mein Bein... Klonk, hatte ich mir nicht ein neues Licht in meinem trostlosen Leben gewünscht? Wo war das Licht? Das Licht schrie und schrie wie am Spieß. Auch ich schrie. Gemeinsam schrien wir zum Himmel und ergänzten uns dabei, während die Schmerzen ins Unermessliche wuchsen. Es fühlte sich so an, als wäre mein Bein in Scheiben geschnitten und geschüttelt worden, damit die Knochensplitter auch nur bloß mein Fleisch durchbohrten... zwei Hände griffen nach meinen schlaffen Armen. Das war das Letzte, was ich spürte, während irgendjemand noch die Worte "Ich wollte das nicht, Newt, ich schwöre" in mein Ohr flüsterte.

Hach, ich hoffe ihr fandet es ein bisschen genauso dramatisch wie ich! Wie ihr euch vielleicht denken könnte kommt Newts Hinken, das im Buch erwähnt wird, nicht davon, dass er sich von der Mauer gestürzt hat, sondern in meiner Version hiervon. Armer Newt... es tat mir beim Schreiben richtig weh, ihm die Knochen zu brechen! Aber es musste sein. Oder nicht? Schreibt doch BITTE mal in die Kommentare, wie ihr es so fandet.
Ich möchte hier mal was aufklären und das ist der Titel des Buches. Vielleicht habt ihr euch schon gefragt, was der Titel mit Newt zu tun hat, schließlich ist er auf der Lichtung zuhause, aber ganz ehrlich: der arme, arme Typ! Er ist doch die ganze Zeit nur auf der Suche nach einem Zuhause und das war es, was mich dazu bewegt hat, dieses Buch zu schreiben und diesen Titel zu wählen. Naja, abgesehen davon, dass Thomas Sangster einfach mega süß ist. Ich werde euch die Geschichte meines zum-Newt-und-TBS-Fan-werdens in einem anderen Kapitel erzählen, das würde echt zu lange dauern!
In diesem Sinne wünsche ich euch erstens mehr Zeit als ich habe und zweitens eine wunderwunderwunderschöne Woche.
Falls ihr euch das hier alles durchgelesen habt, schreibt einfach einen Smiley in die Kommis:)
Woooop, 2000 Wörter. Das war's!
Hab euch lieb,
DarcyNarcy



Newt: Way Home Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt