Part 10 ~ Rettungsplan

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Hallo meine Lieben! (Kann das sein, dass so ungefähr jedes zweite Youtube Video so anfängt?!? Deshalb dachte ich mir so: machen wir heute doch einfach mal dasselbe.) Sooo... ich hab im Augenblick echt mega viel Stress wegen einer Mathearbeit :( deshalb bin ich froh, dass ich heute überhaupt updaten kann, es wird wohl auch sehr kurz wie das letzte Kapi. Viel Spaß!

Thomas pov

Über das Überwachungssystem des Gebäudekomplexes konnte ich Newt prima beobachten und stellte bald fest, dass er sich ganz gut machte. Unsere nächtliche Tour lag inzwischen vier Tage zurück und in diesen vier Tagen hatte er vier Leute in vier verschiedene Labyrinthe geschickt. Ich klickte einen weiteren Steckbrief an und langweilte mich dabei ungefähr zu Tode. Wo steckte denn Teresa? Normalerweise war sie immer früher da als ich und ich war schon seit einer halben Stunde beschäftigt. Ich seufzte und lehnte mich im Stuhl zurück, damit ich mir von dem Jungen auf dem Kwam ein besseres Bild machen konnte. Sein Name war Watt und er war nach irgendeinem Erfinder des 18. Jahrhundert benannt worden, Jim oder James Watt. Er stammte definitiv aus Asien, wie sich unschwer an den engen Mandelaugen und der leicht getönten Hautfarbe erkennen ließ. Der Junge war erst zwölf und ich fand ihn ein bisschen zu jung, um als erster in Labyrinth D zu landen, doch Ava hatte es so angeordnet und ich hatte es bisher noch nicht gewagt, mich ihr zu widersetzen. Naja, bis auf die Sache mit Newt...
"Thomas! Thomas, hörst du mich?"
Überrascht schaute ich auf und kollidierte fast mit Teresas Gesicht, das sich in meine Richtung bewegte nur um jetzt ruckartig einen Rückzieher zu machen. Was zwischen Teresa und mir lief, wusste ich nicht so genau. Früher, als wir noch kleine Kinder waren, waren wir unzertrennlich und die besten Freunde. Nach einem Streit hatten wir uns eine Weile gehasst, bis wir uns vor einem halben Jahr geküsst hatten. Danach - nichts, absolute Flaute. Sie sprach mit mir, doch näher gekommen waren wir uns nicht. Manchmal, wenn es abends nichts zu tun gab, kam sie in mein Zimmer rüber und legte sich wie selbstverständlich wie eine zusammengerollte Katze auf mein Bett. An solchen Tagen fühlte sich das Leben irgendwie toll an, aber spätestens wenn Teresa mich beim Frühstück nur mit einem knappen Kopfnicken begrüßte, wusste ich, dass ich mir Dinge ausgemalt hatte, die unmöglich waren.
"Klar höre ich dich. Bin ja nicht taub", grunzte ich, stand auf und schaltete den Beamer ein, der sofort Bilder in der Luft produzierte. Ganz oben war das Mädchen abgebildet, das Newt als Erste ausgesucht hatte und das nun irgendwo im Labyrinth B umherirrte, daneben das Zweite, das, das Ava ausgesucht hatte und die, die Newt danach ins Labyrinth geschickt hatte. Teresa und ich hatten in dieser Zeit Griewer programmiert, damit sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren; jetzt kümmerten wir uns wieder um die Jugendlichen, die auf den Lichtungen landeten.
"Alby ist jetzt im Labyrinth A", meinte Teresa geschäftig und eilte zu der Stelle im Raum, in der der dunkelhäutige Junge zu sehen war. "Newt hat ihn reingeschickt." An ihrer Stimme konnte man leicht erkennen, wie sehr sie diesen Jungen verabscheute. Vielleicht, weil sich alle plötzlich nur noch auf ihn konzentriert hatten, als er zu uns gekommen war.
Zugegeben, damals war ich auch eifersüchtig auf diesen Unbekannten gewesen, doch seit dem ereignisreichen Morgen vor einigen Tagen sah ich das anders. Die Gefahr, die Newt auf andere ausübte, beschränkte sich lediglich auf ihn allein.
"Freu dich", bemerkte ich auf Teresas Kommentar hin gelangweilt. Ich hatte heute keine Lust, freundlich zu sein oder mich auch nur auf meine Arbeit zu konzentrieren. Ich hatte einen Rettungsplan für diese Enja und wartete auf eine Möglichkeit, ihn Newt mitzuteilen.
"Konzentrier dich gefälligst!", fauchte Teresa gefährlich, woraufhin ich einfach aufstand und mit den Worten "Muss kurz mal aufs Klo" den Raum verließ.

Newt pov

Meine Arbeit bestand an diesem Nachmittag darin, Teile für Labyrinth F zu gestalten und in Auftrag zu geben. Nachdenklich saß ich also vor meinem Kwam und zeichnete mit dem Finger ein Muster auf den Teil einer Mauer oder genau genommen dem Abbild dieser Mauer. Als ich fertig war, lehnte ich mich zurück und begutachtete mein Werk.
Ich hatte wie selbstverständlich Enjas Engel gezeichnet.
Erschrocken fuhr ich herum, als ich hinter mir eine Bewegung wahrnahm. Ich erkannte das weiche Gesicht mit den glänzenden braunen Augen sofort. Es war Thomas. Schnell speicherte ich meinen Entwurf mit Enjas Engel ab und checkte, ob wir allein waren, dann drängte ich meinen Freund zum Reden. Thomas unterbreitete mir seinen Plan, den ich sehr riskant fand, ihm dann aber doch zustimmte. Mit vor Aufregung glänzenden Wangen machte ich mich auf den Weg zurück in mein Zimmer. Thomas, das wusste ich, erfüllte in diesem Augenblick eine Aufgabe die riskanter war als der ganze Rest.
Unruhig schritt ich die Fläche meines Zimmers ab, von rechts nach links, einmal im Kreis und von links nach rechts. Die Zeiger meiner Uhr bewegten sich in rasanter Geschwindigkeit und bevor ich es richtig begreifen konnte, war die Zeit auch schon um. Jetzt, in diesem Moment, sollte Thomas vor meiner Zimmertür stehen, den Schlüssel schon im Schloss. Mit meinem Blick fixierte ich den glänzenden Rahmen des Schlosses, ging immer näher heran ohne es überhaupt zu merken. Ein Blick auf meine Armbanduhr bestätigte, was ich befürchtet hatte: Teresa hatte es verdorben. Sie war es bestimmt gewesen, denn laut Thomas' Angaben war sie äußerst misstrauisch, vor allem ihm gegenüber und noch eifersüchtiger auf mich. Ich hatte das Mädchen noch nie gesehen, aber ich hatte konkrete Vorstellungen von ihr: klein und ein wenig gedrungen, dunkles Haar, scharfsinnige Augen und hinter dem Gesicht ein fabelhaft funktionierendes Gehirn.
Es klopfte an der Tür.
Thomas. Oder, Moment, warte mal - Thomas besaß einen Schlüssel. Wer auch immer da gerade angeklopft hatte, es konnte nicht Thomas gewesen sein. Vorsichtig und sehr langsam näherte ich mich der Tür. Und bekam sie mit ganzer Gewalt gegen die Nase geknallt.
"Klonk!", fluchte ich während meine Hand hoch zur Nase schnellte. Sie blutete und fühlte sich holprig an, ganz anders als sonst. "Klon!", wiederholte ich und dachte kurz daran, wie ich wohl aussehen musste: ein junger Blondschopf, die schwielige Hand an eine völlig verbogene und verschobene Nase gepresst und dabei immer wieder ein Wort aussprechend, das außer ihm keiner kannte. Außer Thomas. Aber es war nicht Thomas, der erstarrt auf der Schwelle stand, in der erhobenen Hand ein Schlüssel. Es war ein Mädchen. Und obwohl ich mir ein total falsches Bild von ihr gemacht hatte, erkannte ich sie sofort: es war Teresa. Sie musste es einfach sein.
Sie ist ein Mädchen, dachte ich. Du bist stärker als sie. Also los!
Mit einem wütenden Schrei rannte ich auf das verschreckte Mädchen zu, stieß sie um und trat ihr einmal kräftig in die Magengrube. Mit einem Stöhnen krümmte Teresa sich zusammen; dann war sie still. Ich sah mich um. Der Gang war bis auf das am Boden liegende Mädchen, einen Schlüsselbund und mir leer. Mit schnellen Bewegungen schob ich Teresa mit dem Fuß in mein Zimmer, zog die Tür zu und probierte einige Schlüssel von ihrem Schlüsselbund aus. Schon der dritte passte und ich konnte mich für einen Moment außer Atem gegen die Mauer lehnen. Fakt war, dass ich keine Ahnung hatte, wo ich hin musste. Ich hatte nur einen Anhaltspunkt: Thomas' Zimmer. Rechts, links, links, links, rechts, dann erste Tür rechts. Gott, ich war so froh, dass ich die Worte noch auswendig wusste.
Ich wandte mich nach rechts, dann rannte ich.

Okay, es ist doch länger geworden! Juhuuuu, sogar über tausend Wörter. Wenn ich das hier lang genug ziehe, kriege ich vielleicht 1500... oder doch lieber nicht, das hier interessiert eh keine Socke ;)
Ich habe bei diesem Part keine Widmung hingeschrieben, aber jetzt mach ich es trotzdem. Ein herzliches Dankeschön an nameisnewtgreenie !!! Danke! Und danke für schon mehr als 180 Views, das ist echt mega!!


Newt: Way Home Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt