Kapitel 34

699 50 1
                                    

»Aber was ist mit meinem Bauch?«, fragte ich Edan zögerlich und trat auf unsicheren Wegen zur Wanne in der er nun schon saß. »Darüber mache dir mal keine Gedanken. Du bist kein Mensch mehr. Du denkst immer noch wie einer.« Das war auch klar, weil ich es noch immer nicht richtig realisierte. Zwar war meine Verwandlung schon Monate her, doch ich war noch immer Larissa. Natürlich, auch wenn ich es täglich erlebte, war es kaum zu fassen, das solche Wesen existierten und ich nun ein Teil von dieser Welt war. Außerdem veränderte sich mein Vampirdasein, weil ich so viel durchmachte. Erst recht, was die Entführung betraf. Das alles wirkte so surreal. Auch, dass wir nun Eltern waren. Schneller als gedacht.

Edan schmunzelte. »Otilia hat gute Arbeit geleistet. Die Naht ist sauber und schon ziemlich gut angeheilt. Es wird nur ein paar Tage dauern und schon wird man nichts mehr sehen. Auch jetzt, wenn man sie anguckt, könnte man nicht denken, was vor ein paar wenigen Tagen passiert ist.« Umgehend schluckte er. Es fiel ihm ebenso nicht leicht, denn er musste zu diesem Zeitpunkt sicherlich tausend Tode gestorben sein. Für mich war das ebenso alles unfassbar. Ich wollte auch nicht daran denken. »Lass den Verband dran. Ich mache dir nachher einen Neuen.«

Schließlich biss ich mir leicht lächelnd auf die Unterlippe und nickte. »Nun komm schon. Es ist nicht leicht für mich, dich dort so stehen zu sehen«, forderte mich Edan auf. Stimmte. Ich hatte keine Klamotten am Leib und diskutierte mit ihm herum, was nun mit meiner Verletzung war, obwohl ich das Schlimmste überstanden hatte. Zumindest hoffte ich, dass nun mein Leben bessere Wege erfuhr. Kurz dachte ich an Daniel. Wenn er starb musste ich dabei sein. Außerdem wollte ich in seine Augen blicken. Dieses Schwein verdiente es nicht anders. Er sollte für das alles bezahlen. Hoffentlich ließ man ihn leiden. 

Durch meine Gedanken zögerte ich etwas, zur Wanne zu gehen. Allerdings sammelte ich mich zugleich wieder und tauchte binnen weniger Sekunden meinen Fuß ins Wasser. Dabei fühlte ich eine wohlige Wärme. Es war perfekt und sofort ließ ich mich komplett seufzend in das Nass sinken. »Gut, oder?«, murmelte Edan und zog mich auf der Stelle in seine Arme, sodass ich wortwörtlich an ihm klebte. Er hatte eindeutig recht. Ich sollte mich unbedingt entspannen und am besten versuchen nach vorn zu sehen. Immerhin durfte ich nicht vergessen, dass wir alle mit einem gehörigen Schrecken doch körperlich unversehrt davongekommen sind.

Umgehend bemerkte ich wie Edan nebenbei nach hinten griff und ein Duschshampoo hervor zog. Ein wenig ließ er binnen kurzer Zeit auf seine Hand tröpfeln und verrieb es. Im Anschluss berührte er mich an der Schulter, zog mich auf die Beine, fing an mich am ganzen Körper leicht zu massieren und zu waschen. Jede einzelne Berührung ließ mich erzittern. Es war einfach nur fantastisch. Ganz nebenbei kam so etwas ähnliches wie ein Schnurren aus seinem Mund und ich griente in mich hinein. Sollte ich das nicht tun? Meine Gedanken schweiften nämlich schon wieder ganz weit weg und ließen lediglich raum für ihn.

Als er mich dann etwas später zu sich herumdrehte, wollte ich mich gerade wieder setzen, aber er hielt mich prompt fest. Erst wusste ich nicht, was er vorhatte, doch Edan erklärte ziemlich schnell: »Ich kann nicht in dir sein, solang es dir nicht wieder richtig gutgeht, aber ich kann dich berühren.« Mit hochgezogener Augenbraue sah ich ihn an. Natürlich ging das, aber war es auch für ihn genug? Immerhin sollte es nicht nur mir rundum gutgehen. Er war nun mal ein Mann und die hatten ebenso Bedürfnisse. »Fang jetzt nicht an, dir über Nichtigkeiten den Kopf zu zerbrechen«, murmelte er, ergriff meine Hand und zog mich wieder zu sich nach unten, sodass ich erneut neben ihm in der Wanne saß.

Sein Körper wandte er mir prompt zu und der violette Stich in seinen Augen wurde stetig intensiver. Langsam berührte eine Hand meinen Schenkel, die andere hielt er hinter meinem Rücken, damit ich bei ihm blieb, was ich auch so hätte getan. Langsam fuhr er Zentimeter um Zentimeter höher, bis er am Ende zwischen meinen Schenkeln ankam. Er verweilte nicht und strich mit dem Daumen über meine empfindlichste Stelle. Sofort stöhnte ich genüsslich auf. Das hatte ich so vermisst. Ich brauchte ihn einfach. So nahe wie möglich und es fühlte sich traumhaft an, wie er mich da unten streichelte.

Someday III - Lost in youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt