Kapitel 26

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Keuchend lösten wir uns voneinander und auf der Stelle vermisste ich seine Nähe. Ich liebte sie so sehr. Ihn. Wenn wir die Möglichkeit hatten, dann befriedigte er mich komplett, dann wollte ich nichts sehnlichster mehr, als gemeinsam mit ihm zusammen daliegen und alles vergessen; mit ihm einschlafen. Natürlich hatte ich keinen Vergleich gegenüber einem anderen Mann, weil er mein Erster und Einziger war und mit Sicherheit bleiben würde, dennoch konnte ich mir nicht vorstellen, dass es noch besser ging.

Anbei leckte ich mir über die trockenen Lippen und bemerkte, wie mir eine warme Nässe die Beine herunterlief. Es war Edans und meine Feuchte. Binnen weniger Sekunden drückte er mir jedoch ziemlich zufrieden ein Taschentuch in die Hand. Ich holte tief Luft und ließ mich mit dem Rücken gegen den Wagen fallen, um mich zu säubern. Meine Beine fühlten sich wie Pudding an. Edan hingegen sah stark wie immer aus, aber auch bei ihm merkte man eindeutig, dass es nicht spurlos an ihm vorüberging. Auch sein Atem erklang schwer. Seufzend schloss er seine Hose und steckte das Hemd wieder hinein. Im Anschluss kam er zu mir und zog mein Kleid wieder etwas weiter nach unten. »Obwohl ich den Anblick sehr genieße, muss Eric das ja nun nicht unbedingt sehen, oder?« Verwirrt hob ich die Augenbrauen in die Höhe. 

»Eric?« und Edan nickte. »Er ist gleich hier« und er zeigte mit den Daumen hinter sich. Nun hörte und roch ich ihn ebenso. Es wäre mir gar nicht aufgefallen, wenn er es nicht gesagt hätte, aber ich war einfach noch zu sehr in den Gedanken an uns beide versunken. Außerdem war ich noch nicht allzu lange ein Vampir und er hunderte von Jahren alt. Irgendwann konnte ich das auch. Zumindest jemanden eher mitbekommen, auch wenn ich mit den Gedanken woanders war. Eilig küsste mich Edan küsste flüchtig auf den Mundwinkel. Es war ja klar, dass wir nicht ganz so lang allein sein würden, aber besser als gar nichts. Zumindest hatten wir nach einer halben Ewigkeit Sex, auch wenn ich ihn gerne etwas länger genossen hätte. 

Müde rückte ich mir meine Klamotten zurecht, schaute über Edans Schulter und noch bevor Eric ankam, sprach er verärgert: »Ich habe euch versucht die ganze Zeit zu erreichen.« Auf der Stelle verdrehte ich die Augen. Auf eine Moralpredigt hatte ich im Augenblick überhaupt keine Lust. Deswegen öffnete ich die Beifahrertür des Wagens und setzte mich müde hinein. Ein Pullover hing um die Kopfstütze neben mir und ich zog ihn zu mir, knüllte ihn zusammen und bettete meinen Kopf darauf. Als ich aus dem Fenster blickte, sah ich Edan, wie er mich leicht anlächelte. »Verschwinde«, seufzte ich hingegen, meinte damit den Blondschopf und drehte mich etwas weiter zu meinem Vampir, der noch immer davorstand und auf Eric wartete.

»Was hast du erwartet? Dass ich es nicht ausnutzen werde, wenn ich mit meiner Freundin mal ein paar Minuten allein sein kann?«, hörte ich seine Stimme. Er spitzte die Lippen, die ihn niedlich aussehen ließen, obwohl er ja eigentlich eher ein Raubtier sein konnte. Allerdings hatte ich ihn auch schon erlebt, wie er jemanden tötete. Den Guhl zum Beispiel. Trotzdem wusste ich, dass er einer der liebsten Personen sein konnte, vor allem zu mir. Eric kam zugleich bei uns an und stemmte die Hände gegen die Hüfte. »Du weißt ganz genau, dass wir aufpassen müssen. Dieses Arschloch ist gerissen und wir finden ihn immer noch nicht wieder. Wir sollten ständig zu zweit bei ihr sein und das weißt du.« Wenn der eine aufhörte, fing der andere an. 

Genervt maulte ich: »Auf Dreier stehe ich nicht so wirklich« und beide sahen mich verdutzt durchs Fenster. Eric fing allerdings alsbald an zu lachen an und Edan sah irgendwie... anders aus. »Das will ich dir auch geraden haben«, flüsterte er und als Eric etwas dazu los werden wollte, stieß Edan ihn gegen die Schulter. »Lass es einfach. Ich will es gar nicht wissen, aber an deiner Stelle würde ich lieber was anderes denken, sonst poliere ich dir deine dumme Visage.« Edan drohte Eric öfter, aber in letzter Zeit war es echt extrem. Er war leicht zu reizen und war sinnloserweise auf hundertachtzig, obwohl wir alle wussten, wie Eric nun einmal tickte, aber auch ich musste manchmal überlegen, ob er es in diesem Augenblick ernst meinte, oder auch nicht, denn es war nun einmal an dem, dass er mich schon küsste. 

Someday III - Lost in youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt