Irgendwann wurde es uns dann zu langweilig, weshalb wir im Internet nach Beautytipps suchten. Am Ende sahen wir bestimmt aus wie Aliens. Honig im Haar, Avocadomaske im Gesicht, die Hände in irgendwas fürchterlich stinkendes Gemisch gesteckt und ein Rosen-Milch-Parfum-Fußbad hatten wir schon hinter uns. Allerdings hatte nichts davon den gewünschten beziehungsweise versprochenen Effekt erziehlt, außer dass unsere Haare vor Honig trieften, der sich nur mit viel Mühe wieder rauswaschen lies, aber hey, was tut man nicht alles um seine neue beste Freundin auf andere Gedanken zu bringen. Da ich mir ihre Wohnung ohne Dean ganz schön verlassen vorstellte, übernachtete sie kurzerhand bei mir. Als wir gemeinsam in meinem Bett lagen fragte sie plötzlich:"Wie läufts bei dir eigentlich in Sachen Liebe?" Ich runzelte die Stirn, was sie durch die Dunkelheit nicht sehen konnte. Ich beantwortete ihre Frage mit einer Gegenfrage:" Was soll denn da laufen?" "Ob du verliebt bist, oder einen Freund hast meine ich", hakte sie neugierig nach. "Achso. Nope, da läuft gar nichts. Totenstille. Nada, wenn du es so ausdrücken willst", gab ich ihr meine ehrliche Antwort. "Oh, keine Sorge, du wirst schon noch jemanden finden", antwortete sie leicht verlegen. "Ne, ich glaub ich habs nicht so mit Jungs, aber lass uns jetzt schlafen gehen", meinte ich gähnend. Sie murmelte noch irgendwas unverständliches bevor wir beide ins Land der Träume sanken. Am nächsten Morgen wurde ich von meinem Wecker geweckt. Zum Glück war die Melodie meines Weckers gleichzeitig mein Lieblingslied, denn so konnte ich jeden Morgen gut gelaunt aufstehen. Sue war anscheinend ein Morgenmuffel, denn als ich sie wecken wollte, drehte sie sich und fiel grummelnd vom Bett. Aber anders als man es vermuten würde, war sie danach nicht hellwach, sondern schlief weiter. Ich stand kopfschüttelnd auf und tapste ins Bad. Dort drehte ich erstmal meine 'Good morning'-Playlist auf und klatschte mir kaltes Wasser ins Gesicht. Es ist nicht so, dass ich das brauchen würde um aufzuwachen, aber das Wasser braucht in der Früh immer ewig, bis es warm ist und so geduldig war ich noch nie. Ich band meine Haare zu einem Messy bun und beschloss die Frisur so zu lassen. Anschließend ging ich in mein Zimmer und fand dort zu erwarten eine schlafende Sue vor. Augenrollend bückte ich mich zu ihr und flüsterte:" Sue, aufstehen." Dies brachte allerdings gar nichts, weshalb ich beschloss, dass ich sie mit einem einfachen Trick aufwecken würde. Ich holte eine Schüssel mit warmen Wasser und legte ihre linke Hand hinein. Während ich vor meinem Kleiderschrank stand und überlegte, was ich anziehen sollte, sprang Sue auf und verschwand ziemlich rasch in Richtung Toilette, die ich ihr zum Glück gestern schon gezeigt hatte. Triumphierend grinsend erwartete ich sie in meinem Zimmer, als sie mit verärgertem Blick zurückkam. "Tja, das nächste Mal besser gleich aufstehen", zwinkerte ich ihr zu. Ich schnappte mir ein Outfit und wies Sue dazu an es mir gleich zu tun. Mit viel Mühe hatten Sue und ich es wirklich geschafft, ein anständiges Frühstück herzurichten, mehr oder weniger. Wir ließen das meiste unberührt stehen, weil wir zum Bus sprinten mussten und ich freute mich schon darauf nach der Schule endlich wieder Skateboard fahren zu dürfen. In der Schule trennten sich unsere Wege, da unsere Spinde ziemlich weit auseinander waren. Als ich, das Skateboard unter den Arm geklemmt, zu meinem Spind lief, fühlte ich mich beobachtet. Es war der Junge, den anscheinend jeder außer mir kannte. Wahrscheinlich schmiedete er gerade Rachepläne wegen der Rucksack-Aktion, so sah er zumindest aus, ziemlich angsteinflößend meiner Meinung nach. Als ich genauer hinsah bemerkte ich jedoch, dass er nicht mich anstarrte, er schaute einfach ins Nichts. Seine Augen waren leer. Mein Skateboard sperrte ich in meinen Spind, das war mir zur Gewohnheit geworden, nachdem die Jungs sich mal einen kleinen Spaß erlaubt hatten, danach lief in die Klasse. Ich setzte mich auf meinen Platz und kurz darauf betrat er auch den Klassenraum. Ich musste mir eingestehen, dass er eigentlich sehr gut aussah. Seine Haare waren nicht wie bei jedem anderen hochgegelt, sondern standen wirr in alle Richtungen ab. Da er sich jedoch durch die Haare fuhr, waren sie nur mehr ein wenig verwuschelt. Er hatte recht markante Gesichtszüge und war gut gebaut, das einzige was mich störte war sein Blick, so leer und faal, manchmal arrogant. Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass ich wohl nichz die einzige war, die so dachte, den Gesichtern der Mädchen zu urteilen. Im Gegensatz zu den anderen konnte ich mich jedoch beherrschen und sabberte nicht, sondern verkniff mir ein Lachen, weil die Mädchen so lustig aussahen. Am liebsten hätte ich "Mund zu, der Sabber rinnt schon raus, Mädels" durch die ganze Klasse geschrien, konnte mich aber noch zurückhalten.

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The Stories behind
RandomCameron ist ein ganz normales Mädchen, zumindest fast. Sie hat, nennen wir es eine Gabe. Sie kann 'Die Geschichten dahinter' sehen, also was diesem Objekt oder dieser Person schon alles widerfahren ist. Es ist nicht immer gleich, manchmal hat sie d...