Kapitel 11

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Ich betätigte also die Klingel und Sekunden später nahm ich immer näher kommende Schritte im Haus wahr. Als die Schritte verstummten hörte ich das typische Klicken, das entsteht, wenn man die Tür aufschließt, da meine Eltern aus irgendeinem Grund immer die Tür abschließen, wenn sie zu Hause sind. Die Tür schwang auf und ich blickte in das grinsende Gesicht meiner Mutter. "Hallo mein Schatz, komm doch rein", sagte sie immer noch grinsend und trat ein Stück zur Seite. Ich verschränkte meine Arme vir der Brust und erwiderte:" Deinem Grinsen nach zu urteilen ist James schon da." Meine Mutter nickte mit diesem nervtötenden Honigkuchenpferdgrinsen. "Uff", murmelte ich und schlüpfte aus Gewohnheit aus meinen Schuhen um sie in die Ecke zu kicken. Danach stellte ich meine Schultasche ab und schlenderte dicht gefolgt von meiner Mum in die Küche. Als ich den Raum betrat ging James gerade seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Essen. Meine Mutter meinte es wie viele nur gut und kochte deshalb immer für einen ganzen Autobus. Normalerweise machen das zwar eher die Großmütter, aber meine Mum war schon immer so. Heute war vorhersehbarerweise nur noch ein Stück ihres Auflaufs übrig. James, der Übeltäter, blickte kurz schmatzend auf, widmete sich dann aber wieder seinem Essen. "Siehst du Cameron? Der junge Mann weiß mein Essen zu schätzen", sagte sie stolz. "Mum! Der 'junge Mann' hier", dabei zeigte ich wild gestikulierend auf James,"Frisst wie ein Müllschlucker!", rief ich empört. Meiner Mutzer klappte die Kinnlade runter. "Also Cameron, so kannst du doch nicht reden, der Junge hat doch aich Gefühle", fuhr sie mich an und stellte sich schützend hinter James. "Das bezweifle ich. Schau ihn dir doch an, er weiß, dass er extrem viel isst", meinte ich und zeigte auf James, den das alles scheinbar kalt lies. Seine Reaktion beschrenkte sich jedenfalls darauf, das letzte Stück von Mum's hausgemachtem Auflauf auf seinen Teller zu platzieren. Als ich dies sah, klatschte ich mir mit der Hand auf die Stirn. Das konnte doch nicht wahr sein. Während ich mut meiner Mutter über seine Verfressenheit diskutierte, stopfte er einen ganzen Auflauf in sich hinein. Als sein Teller leer war, schaute er meine Mum an. Dieser Blick. Ich kannte ihn nur zu gut von meinem 4-jährigen Cousin. Dieser Ich-armer-süßer-kleiner-unschuldiger-Junge-hab-ganz-doll-hunger-Hundeblick. So hatte meine Tante es mir erklärt, als ich sie das erste Mal danach gefragt hatte. Meine Mutter schmolz bei James Anblick förmlich dahin, klar der Emotionslose Typ schafft es meine Mutter weich zu kochen. Er war doch keine 4 mehr er war ein mehr oder weniger fast Erwachsener. "Ich mach dir schnell noch ein paar Pfannkuchen, mein Junge", sagte meine Mutter und und strich ihm liebevoll durchs Haar. Irgendetwas merkwürdiges konnte man in seinen Augen sehen. So etwas wie Geborgenheit, nur ein kleiner Hauch, aber immerhin etwas. "Danke Mrs W", grinste er spitzbübisch. Ich starrte ihn kurz entgeistert an, worauf er nur mit drn Schukterb zuckte und mich kurz abscannte, ich muss gestehen, man gewöhnt sich daran, auch wenn es merkwürdig ist. Ich lies mich auf den Stuhl gegenüber von James fallen. "Mum, erstens heißt es Pancakes, Pfannkuchen klingt so komisch und zweitens will ich auch welche haben, der Verfressene hat ja mein Mittagessen aufgegessen", erklärte ich schmollend. "Kein Grund sich wie ein Kleinkind zu benehmen", sagte meine Mutter abwesend, da sie gerade dabei war, dass Mehl abzuwiegen. Ich schnaubte kurz und verschränkte meine Arme vor der Brust. Fast hätte ich gesagt, dass James begonnen hatte, aber ich wollte mich nicht in eine Diskussion mit meiner Mutter stürzen, also blieb ich stumm. James, der das ganze verfolgte, grinste mich kurz an, widmete sich dann aber wieder meiner Mum zu, da es ihn, warum auch immer, faszinierte, wie sie kochte. Ich seufzte und kurze Zeit später stellte meine Mum einen Teller mit Pancakes auf den Tisch. James hazze anscheinend schon genug Emotionen für einen Tag gezeigt, da sein Gesichtsausdruck dem eines Pokerspielers glich. Er wollte sich ernsthaft den ersten Teller nehmen, aber ich schlug seine Hand weg, funkelte ihn böse an und schnappte mir den Teller. Da meine Mutter dies zum Glück nicht gesehen hatte, musste ich mir keine weitere Standpauke anhören. James bekam auch einen Teller und wir aßen schweigend. Nach dem Essen lief ich in mein Zimmer und den schweren Schritten nach zu urteilen folgte James mir. In meinem Reich schnappte ich mir einen Block und einen Stift vom Schreibtisch und warf mich danach auf mein Bett. James setzte sich auf meinen Schreibtischstuhl und sah mich an. "Also, ich bin mir nicht sicher ob du im Unterricht aufgepasst hast, also hier die Hausaufgabe in Kurzfassung: Ich muss ein paar Sätze über dich schreiben und du über mich. Nicht viel, nur der erste Eindruck bis jetzt", erklärte ich ihm. Er nickte und drehte sich zum Schreibtisch um sich ebenfalls Block und Stift zu nehmen. Nach ein paar Minuten waren wir beide fertig. James forderte mich auf ihm meinen Zettel zu zeigen, also tat ivh dies und er überflog ihn. "Ich soll bitte was tun?", fragte er empört.

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