Kapitel 2 - Die Kentwell Anwesen

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Zwei Monate waren vergangen, seid mein Leben auf den kopf gestellt wurde...Zum verdammten zweiten Mal. Ich hatte Claire nichts zurück geschrieben, von Dean und den Jeffersons kam auch nichts, was daran liegen könnte, dass sie alle zurück in Hogwarts waren. Das war gut so, ich musste abschließen und mich darauf vorbereiten meine wahren Eltern kennen zu lernen. Ein Seufzer löste sich von meinen Lippen und ich erhob mich. Heute wollte mein Bruder mich ins Anwesen unserer Familie mitnehmen. Er meinte, dass es gut für mich wäre zu sehen wo er groß geworden ist, ich hätte beinahe großwerden müssen...wir würden also nach Irland apparieren. Nicht weit weg von meinem ehemaligen Zuhause. Wie konnte es sein, dass ich damals nichts bemerkt hatte? Nicht bemerkt hatte, dass wenige Kilometer weiter das Haus meiner echten Mutter stand...Es war kein Lestrange Anwesen, sondern das von Eloise Kentwell, die ihre Familie verlassen hatte, nachdem sie sich für meinen Vater endschied und somit ihre Schwester zurückließ, Alaric hatte mir das erzählt...Doch etwas verstand ich nicht: Warum gab sie mich zu ihrer Schwester, wenn diese Todesser war und ich wohl trotzdem überwacht wurde.

Zudem war es einer der ersten Tage, die ich außerhalb Dawinas Haus, der Garten galt da für mich nicht, und ich würde abends vermutlich ziemlich nervlich am Ende sein. In einem einfachen Outfit ging ich runter in die Küche und sah Dawn mit einem strahlenden Lächeln am Herd stehen. "Was ist denn mit dir los?" "Ich...Kennst du noch Andrew Behow?" Ich nickte leicht und dachte an unsere gemeinsame Schulzeit zurück. Andrew, kurz Andy, war Dawn's Schwarm und dass sie so lächelte zeigte mir, dass er sich wohl gemeldet hatte. "Er...er wohnt jetzt hier in der Nähe und will sich gleich mit mir treffen. Eigentlich solltest du auch mitkommen, aber ich hab ihm gesagt, dass du weg bist. Darauf meinte er, dass wir sicher auch ohne dich genug zu besprechen haben." "Du bist noch immer in ihn verknallt oder?" Röte schoss ihr ins Gesicht und fast schon kam es mir vor wie in der vergangenen Zeit. Damals als wir noch zwei normale Hexen waren.

Ein Klingeln löste jedoch diesen Gedanken und als Alaric in die Küche kam wurde mir leider wieder klar, dass ich rein gar nichts normales an mir hatte. "Morgen." Ich umarmte ihn und so komisch die Situation war, ich war froh ihn gerade zu sehen. "Können wir?" Ich nickte leicht undstrich mir die braunen Wellen nach hinten, ehe Dawn umarmte und dann die Hand meines Bruders nahm.

Ich hasste Apparieren. Mein Magen hatte damit seine Probleme. Es war das zweite Mal, dass ich mit jemanden dies tat, doch die Erinnerung an das erste Mal sorgte für Gänsehaut unter meiner Jacke. Doch als ich mich gefangen hatte und kurz Alaric angeblickt hatte, sah ich mich um. Die Villa vor mir, raubte mir den Atem. Das helle Steingemäuer und das viele Grün vom Efeu, dem Rasen und den vielen Bäumen verlieh dem ganze, wirklich großen Anwesen, etwas heimisches. Und auch die Luft...Ich war wieder in Irland und es war so schön wie ich es zurückgelassen hatte. Doch urplötzlich zuckte ich zusammen und sank auf die Knie. Im letzten Moment konnte Ric mich halten und die Vision begann.

Es war Nacht und das Mondlicht schien auf das Haus meiner falschen Eltern. Eine Frau mit rötlichem Haar, sie war höchstens anfang zwanzig, rannte über den Steinpfad zum Haus und ich hörte etwas. Ein Babyschreien. Meins. Eloise Kentwell rannte als ob jemand ihr Leben auslöschen wolle und das Haus ihre letzte Möglichkeit wäre. Die Tür öffnete sich und meiner Mutter trat auf die Stufen. "Er ist wirklich einer von ihnen Jane. Nimm sie zu dir bitte. Auch wenn du dich ihnen anschließt um zu leben...Sie ist hier sicherer als bei einem Lestrange als Vater." "Du bist selbst schuld daran Eloise, aber du hast zwei Kinder mit ihm." "Ich weiß, aber Jane...Cassandra soll es besser gehen." Sie hatte Tränen in den Augen bei diesen Worten und dann kam mein Dad dazu. Er legte Jane eine Hand auf die Schulter und schob sie ins Haus. "Wir passen auf sie auf, solange du versprichst zu verschwinden." Die Frau nickte bloß und wand sich um.

Ich schlug die Augen auf, doch die Person die ich ansah war nicht Alaric, welche mich jedoch noch immer hielt. Die Frau vor mir hatte die gleichen Augen und ich wollte sie nicht sehen. Ruckartig riss ich mich aus den Armen meines Bruders und starrte meine Mutter fassungslos an, ehe ich Alaric eine scheuerte. "Ich hab dir gesagt ich bin nicht bereit Alaric." meinte ich aufgelöst und spürte Tränen der Wut auf meinen Wangen glitzern. "Das hat er mir auch gesagt Cassandra, aber ich hab nicht gehört. Diese kleine Schwäche hast du wohl von mir geerbt." Ich starrte sie an, doch mein Bruder starrte mich bloß an. "Was war gerade mit dir los Cassie?" "Vision. Ich bin eine verfluchte Seherin." meinte ich knapp. "Und das hast du auch von mir." Ich ging ein paar Schritte rückwärts. "Ich kann dich noch nicht kennen lernen Eloise. Versteh das doch." Aber sie schüttelte leicht den Kopf und kam näher. Jeden Schritt den ich zurück machte, holte sie auf.

"Mum lass Cassie die Zeit verdammt. Wir konnten nicht für sie da sein und sei doch froh, dass ich auf sie aufpass." meinte Alaric und legte die Hand auf die Schulter unserer Mutter. Doch ich wand mich bloß ab und lehnte meine Stirn an einen der Bäumstämme. Ich wollte hier weg, doch kannte mich nicht gut genug in diesem Teil aus. "Alaric sie muss doch..." "Ich muss gar nichts. Ich will und kann noch nicht!" Mein Blick ging wieder zu den Beiden. "Lass mir diese Zeit. Ich hab nichteinmal wirklich trauern können damals, musste für Jeremy da sein, hab das erste Mal einen festen Freund gehabt und die Sache von damals mit meiner besten Freundin verdrängen können und war das erste mal ein wenig glücklich nach dem Ganzen. Dann kommt Dawn zurück, wacht auf und erzählt mir mit Alaric zusammen wer ich bin. Ich hab mein Leben aufgeben um mit der Zeit die zu werden, die ich sein soll. Also bitte, gib mir diese Zeit. Ich kann sehen, dass du mich liebst, aber ich kann es noch nicht." Ja das sah man ihr wirklich an. Die Trauer über meine Worte, der Schock und das schlechte gewissen war in ihren Augen zu erkennen.

Ich wusste, dass es falsch war wegzurennen und doch hatte ich es getan. Ich war Richtung Straße gerannt und verstand nichts mehr. Ich hatte meine wahre Mutter gesehen und doch...Ich fühlte mich so leer und wieder so zerbrechlich. Ich hatte die Trennung von Dean und den anderen verkraftet, was Alaric, der hinter mir hergerannt war, stark fand, aber ich fühlte mich nicht stark. Irgendwann hatte ich den Ort erkannt. Wirklich so verdammt nah hatte ich meine Kindheit von Eloise verbracht...So nah, dass ich nun auf dem Hof des Anwesens stand, welches mich in meiner Kindheit geschützt hatte. Es war unbewohnt und so ging ich zur großen Tür und strich sanft über das goldene Schild Kentwell. Alaric hatte mich inzwischen eingeholt und setzte sich auf die Treppe. "Ich hab ihr gesagt sie soll dich wenn überhaupt nur versteckt sehen und nicht mit dir reden..." Ich wand meinen Blick von dem Namensschild ab und seufzte leise, bevor ich mich neben ihn setzte. "Du hättest ihr sagen sollen, dass sie gar nicht kommen soll." "Versteh sie doch auch Cassie..." Ich biss mir leicht auf die Unterlippe. "Ich versteh sie ja, aber ich hab Angst vor dem was kommt. Ich hab nie getrautert und wenn sich noch mehr ansammelt, was ich später betrauer...Ich bin zerbrechlich wie noch nie."

"Cassandra June Kentwell Lestrange!" Ich starrte ihn auf meinen vollen Namen hin an und wusch die kleinen Tränen aus meinem Gesicht. "Hör auf zu sagen du bist schwach, denn das schwächt dich wirklich. Niemand hätte so leicht Trennung von Freund und Familie geschafft." "Es war bestimmt nicht leicht!" stellte ich fast schon wütend klar und er hob nur beruhigend eine Hand. "Zurück zu Dawina?" Ich nickte bloß leicht.

Cassie Kentwell [3] - The lost Lestrange ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt