Kapitel 1 - Verändert

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Es war komisch bei den Ashwoods zu wohnen, selbst nach drei vergangenen Wochen. Dawns Eltern wusste nichts von der Wahrheit und auch Alaric tauchte nicht auf. Meine Füße baumelten im Wasser des Teichs hinter dem Anwesen und ich schrieb Tagebuch. Etwas, was ich noch nie getan hatte. Irgendwie ging es mir komischer Weise gut. Klar war ich weit weg von Dean, aber mir war seid ich hier war eine Sache bewusst geworden: Er würde hassen wer ich wirklich war und auch wenn ich niemals das Mal tragen würde, war ich nun eine der Dunklen. "Cassie kommst du rein?" Dawns glockenhelle Stimme ertönte aus der Ferne. "Ich komm sofort." Ich sah sie auf der Veranda nicken ehe sie reinging. Ein leises Seufzten war zu hören als ich das Tagebuch schloss und mich aufrappelte. Ewig schien es mir her, dass ich die Sommersonne genossen hatte und in meinem Lieblingskleid irgendwo rumsaß.

"Was ist?" fragte ich Dawn, als wir auf ihrem Zimmer, in dem ich auf dem Sofa schlief, betraten. "Das..." Sie ging zum kleinen Radio und drehte es lauter. 'Und es gibte neue Meldungen über verschwundene Personen. Zwar sind es nur zwei Namen, aber zwei zu viel.' Begann die Stimme eines alten Reporters und ich ließ mich auf dem Boden nieder. Diese Nachrichten deprimierten immer. Täglich liefen die Namen der Verschwundenen, die immer weniger wurden, weil die wenigen die verschwunden waren meist tot aufgefunden wurden und das Radio zeigte bloß die magischen Verschollenen. Mein ruhiger Atem aber stoppte, als der Reporter fortfuhr. 'Lydia Sopfie Anston und Cassandra June Kentwell...' Was er dannach sagte bekam ich nicht mit. Ruckartig stand ich wieder auf. "Das kann nur durch die Jeffersons kommen..." Es waren die Einzigen Personen die sich wahrscheinlich um mich sorgten und der kurze Gedanke an sie und...Dean tat weh. Sie hatten bloß einen Zettel mit wenigen Worten. Keine Erklärung, kein Abschied, keine Information die ihnen die Last von den Schultern nahm.

"Denke ich auch, aber um ehrlich zu sein ist das auch gut so Cassie...Sie machen sich Sorgen." "Daran ist gar nichts gut. Ich bin gegangen, damit sie mich vergessen und nicht damit nach mir gesucht wird.

Wenig später saßen wir zum Abendessen mit Dawn's Eltern am Tisch, die mich schon immer mochten und nie geglaubt hatten ich wäre am Verschwinden ihrer Tochter schuld. "Achso Cassandra, es kam ein Brief von einer gewissen Claire an." Ich wurde schlagartig steif und ließ die Gabel in der Luft schweben. Dawn stupste mich an, woraufhin ich aber wieder reagierte. Ich hatte Angst vor der Antwort...irgendwie. Wir aßen auf und als wir abgeräumt hatten gab Mrs Ashwood mir einen kleinen Briefumschlag. Mit zitternden Händen nahm ich ihn und verschwand auf Dawn's Zimmer. Allein, sie gönnte mir die Ruhe schon die ganzen Tage über. Langsam, aber geschickt öffnete ich den Umschlag und öffnete den Brief.

Liebste Cassie

Wie kommst du auf die Idee, dass ich auch nur in der Lage wäre dich zu hassen? Denn du hast Recht, wir beide scheinen irgendwie die einzigen Personen zu sein, die einander richtig verstehen können, da unser Schicksal so gut wie nie gerecht zu uns ist. Zwar magst du jemand anderes sein als du immer geglaubt hast, doch ändert dein Name etwas an der Person die du bis? Ich glaube kaum, denn du bist noch immer Cassie. Mir hat mal jemand gesagt, dass jede noch so kleine Veränderung der Beginn von etwas neuem ist. Und das glaube ich auch. Und auch wenn du gezwungen wurdest dein altes Leben und auch deine Familie hinter dir lassen musstest wurde dir da durch eine Chance gegeben noch einmal komplett von vorne zu beginnen. Doch egal wie sehr du es hasst solltest du diese Chance ergreifen. Versuche einen Teil von dir zu behalten und einen anderen komplett zu erneuern. Und vergiss nicht:Der Name sagt nichts über die Person dahinter aus

Claire

Sie hatte so Recht und doch hatte ich solche Angst gehabt ihr das zu schreiben. Klar ein Schock dürfte das auch für sie sein, doch gerade Claire war das Beste Beispiel mit solchen Situationen umzugehen. Als es klopfte und ich die Stimme meines Bruders vernahm erstarrte ich aber. "Was willst du Alaric?" fragte ich ihn als ich die Tür aufschwingen ließ. "Du wirst öffentlich vermisst...Ich hab mich schon darum gekümmert, aber vielleicht solltest du den Jeffersons die Gedanken nehmen." Kein Hallo, von keiner Seite. "Ich soll ihnen die Erinnerungen an mich nehmen?" Er nickte bloß, doch ich schüttelte den Kopf. "Erstens ist es zu auffällig, zweitens will ich es nicht." "Es geht nicht darum was du willst, sondern dass niemand rausfindet wer du bist." "Ich hab dir gesagt ich brauche Zeit Alaric." Er seufzte genervt auf. "Du hast keine Zeit. Du bist eine Lestrange und musst langsam endlich mal deine Familie kennen lernen."

Das wollte ich nicht. Es war nicht meine Familie. Meine Familie waren die Kentwells die ich kannte. "Geh Alaric. Ich kann das noch nicht." Doch er ging nicht und setzte sich neben mich. "Ich hab so lang gewartet dich kennen zu lernen Cassie..." Ich sah zu Boden. "Ich kann doch auch nichts dazu Alaric. Ich bin einfach nicht die die ich sein soll. Ich hab meine Familie damals verloren." "Und sie dich als sie dich damals schützten und weggaben." Natürlich hatte er Recht, aber ich wollte meine Eltern gar nicht kennen lernen. Mein Vater war Todesser und wahrscheinlich auch Eloise.

"Gut machen wir es so: Ich verbring mehr Zeit mit dir, du erzählst mir mehr und dann bin ich bald bereit, hoffentlich." Er nickte. "Bleibt bloß eine Sache noch...Was machst du mit deinem Ex und den Anderen?" Ich biss mir nicht auf die Unterlippe und aus irgend einem Grund traf mich das Thema auch nicht. "Ich werde schreiben, dass ich zwar lebe, aber er mich aufgeben soll. Die Jeffersons werden so oder so nach Hogwarts gehen. Dawn und ich nicht." Nach dieser Veränderung konnte ich nicht zurück und Dawn hatte so oder so zu viel verpasst. Alles war für immer verändert.

Dean, Victoria, Jeremy,

es tut mir leid, dass ich verschwunden bin, aber ich lebe. R ist mein Bruder und ich bin Tochter von Todessern, was aber nicht heißt, dass ich auch eine Todesserin werde. Niemals würde es das heißen und das wisst ihr. Dean, ich hab dich wirklich geliebt und doch hält unsere Liebe das hier nicht aus. Victoria...Du hattest wohl die Ganze Zeit Recht: Ich bin in gewisser Weise den Todessern nahe, wusste es selber nicht, wollte es nicht wahr haben. Jeremy, du wirst immer mein kleiner Bruder bleiben, doch ich muss fort bleiben. Hab dich lieb Kleiner.

Lernt mich zu vergessen, denn ich werde nicht zurückkommen.

Cassie (Cassandra Lestrange)

Cassie Kentwell [3] - The lost Lestrange ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt