Kapitel 18 - Der Beginn

1.1K 73 6
                                    

Manchmal ist es besser zu verstecken, wer man wirklich ist um die zu schützen die einen auf der richtigen Seite halten. Ausgeschlossen welche Seite es jetzt war. Bei mir ist es die Macht der Todesser die mich aus Angst zu sich zog, doch auch dort gab es Licht. Julien, Alaric und Draco würden das Gleichgewicht wieder herstellen für mich, das ahnte ich und dennoch brauchte ich auch die durch und durch gute Dawina, die mich hielt, soweit es eben ging.

"Du sieht gut aus Schwester." Alaric trat ins Zimmer und grinste mich leicht an. Ich wand mich wieder zum großen Spiegel und musterte mich. Die langen, dunkelbraunen Haare hatte ich in einen hohen und strengen Zopf gebunden, was den Ohrringen meines Bruders mehr Aufmerksamkeit schenken würde. Das knielange, schwarze Kleid lag eng an und der Herzausschnitt harmonierte mit dem am Hals geschlossenem Stoff. Das Make-Up war das von Cassandra. Edel und dennoch nicht zu viel. Anders als das Make-Up von Cassie, das ab und an etwas mehr war und nicht wirklich edel.

"Ich fühle mich wie eine Fremde."Er kam auf mich zu und legte mir eine Hand aufs Herz. "Solange du im Inneren du bleibst wird es gehen. Es wird in Zukunft zu einem Kampf der Seiten kommen und viele stellen sich dann auf die Seite der Guten." Ich nickte leicht und sah kurz aus dem Fenster. Draußen wurde es dunkler und die Zeit mein wirkliches Ich über Stunden zu verschleiern war gekommen. Also zog ich meine schwarzen High-Heels an, schloss das Armband um mein Handgelenk und kontrollierte mein Aussehen zum gefühlt hundertsten Mal. "Ich werde heute alles drauf setzen nicht aufzufallen. Nur...Ich weiß nicht wie ich es die Tage danach machen soll. Ich mein die Grays sind da und ich..." - "Du stehst so oder so sehr im Licht. Ich weiß Cassie." Ich sah ihn wieder an und sah wie gut er mich verstand. "Vielleicht schaff ich es dir etwas Freiraum zu schaffen und ne Lösung zu finden wie du ein paar Tage bei mir bleiben kannst." Ich nickte dankbar und sah auf meinen Unterarm. "Wir sollten oder?" Es war nur eine hauchzarte Frage, aber Ric nickte leicht. Daher hielt ich ihm meinen Arm hin und er legte seine Zauberstarbspitze auf diesen. Die dunklen Linien breiteten sich mit einem unangenehmen Gefühl aus und ich musste mich konzentrieren um normal weiter zu atmen. Es war zu viel dieses Zeichen auf meinem Unterarm zu sehen und wenn ich dran dachte, das dies das war, vor dem ich damals Jeremy schützen wollte, mich selbst vor verbergen und wofür meine Tante und mein Onkel starben, schnürte es mir den Hals zu. Ich hatte aufgegeben, obwohl andere gekämpft hatten.


Wenig später gingen Alaric und ich runter in die Eingangshalle. Dort warteten unsere werten Eltern und ich bemerkte wie beide mich prüfend musterten. "Sie sieht aus, als ob sie nie in eine andere Familie gehört hätte. Eine perfekte Lestrange vom Äußeren her." Eloise schien wieder eine Show abzuziehen und ich spielte einfach mit. Vor Rabastan war ich so oder so kühl. "Was erwartet ihr auch? Ihr sagtet ich soll mich der Familie anpassen. Ich habs getan." Alaric grinste mich dunkel an. Wir waren nicht so kühl, nicht, wenn wir wir selbst waren. "Na dann sollten wir auch los." Alaric nahm meinen Arm und wir apperierten zum Malfoy Anwesen.

Es war draußen bereits dunkel und dennoch erkannte ich Malfoy Manor nur zu gut. Kurz schwappten meine Gedanken zum Treffen letztes Weihnachten. Vor nicht mal einem Jahr sah mein Leben noch vollkommen anders aus. Dean. Ich hatte ihn nicht vergessen, aber er war sicher, weswegen meine Gedanken nicht oft bei ihm lagen. Zudem gab es das jemanden..."Cassandra. Dir ist klar, dass du im Mittelpunkt stehen wirst oder?" meinte Rabastan mit einem verschwörerischen Lächeln auf den Lippen und ich nickte. "Natürlich Vater. Die Geschichte sind mein Bruder und ich mehrfach durchgegangen und durch Draco weiß ich wie ich mich zu verhalten habe."

"Du bist gut. Er nimmt dir alles ab." flüsterte Alaric, als er mir seinen Arm reichte und wir durch die Tür traten. Mit einem Seitenblick nickte ich knapp. Irgendwie hoffte ich nur, dass ich diesen Abend überleben würde und blieb gemeinsam mit meinem Bruder stehen, als ein blonder Mann sich vor uns aufbaute. "Cassandra Lestrange. Wie schön, dass du endlich weißt wer du bist." - "Finde ich auch Mr. Malfoy. Ich denke, dass ich damit in ihrem Ansehen gestiegen bin." Er staunte über meine Ruhe und meinen Mut offen zu sprechen, das war offensichtlich. Dem Mann der neben ihn trat waren seine Lebensjahre stark anzusehen. "Das ist also die kleine Lestrange..." - "Ich bin nicht mehr klein Mr. ...!" Gut ich konnte nichts dazu, dass ich die Namen nicht kannte. Daraus konnte man mir wohl keinen Strick drehen. "Malfoy." kam es von ihm, woraufhin ich kurz verstummte. Claire's Vater. Am liebsten würde ich fragen, ob er wüsste, was mit ihr war, aber mir war auch bewusst, dass das nicht gerade schlau wäre. "Ich will ja nicht unhöflich sein, aber ich würde meine Schwester gern reinbegleiten." Lucius musterte Alaric und nickte mit einem falschen Lächeln, trat erst dann zur Seite. "Natürlich." Das letzte was ich von den Malfoybrüdern mitbekam war der Blick auf meinen Unterarm.

"Bei anderen ist es wohl nicht so einfach sie zu..." Ich verstummte, als ich mich im Raum umsah und mein Blick genau auf den von Julien traf. Mein Herz schien beinahe aus der Brust zu springen, doch ich setzte eine kühle Miene auf, ignorierte den Schmerz in meiner Brust so gut es ging und wand mich mit einem letzten kühlen Blick ab. Ich wollte das nicht und am liebsten geradewegs weg hier, doch mir war klar, dass es nicht so einfach war. "Cassandra komm." Ric schaffte es mich wieder auf die richtige Bahn zu lenken und stellte mich irgendwelchen Todessern zu, die höchst erfreut waren die verlorene Lestrange kennen zu lernen. Doch während des Gesprächs an dem ich mich halbherzig beteiligte sah ich ein mal nach rechts. Draco stand nicht weit entfernt und sah im selben Moment zu mir, weswegen ich kurz lächeln musste und mich dann wieder nach vorne wand. "...Sicher. Es ist schön, dass meine Schwester endlich daheim ist." Das war wohl mein Einsatz. "Es wurde Zeit, dass ich bemerkte wer ich war Alaric." Die Frau lachte dunkel auf und erzählte irgendetwas von der Bürde eines Bruders, weswegen ich sie ein wenig ausblendete und zusammenzuckte, als ich neben Alaric eine Stimme vernahm, die meinen Namen nannte.


Es war ein junger Mann, ich schätzte ihn auf ungefähr Anfang 20. "Ja?" Ich zog eine Augenbraue in die Höhe und Alaric funkelte den Unbekannten an. Es war eine klare Spannung in der Luft, die wohl nicht nur ich nicht verstand. Es wirkte wie ein alter Hass, der auf Gegenseitigkeit beruhte. "Halt dich zurück Barrowman." - "Ich hab nichts getan und wollte mich nur deiner werten Schwester vorstellen. Du darfst dich nachher aber auch noch wundern." Ein widerliches Lächeln legte sich auf die Lippen des braunhaarigen Mannes und er nahm meine Hand in seine und führte sie an seine Lippen. Ich musste mich wirklich zusammenreißen um sie ihm nicht wegzuziehen und es mit kühler Miene über mich ergehen zu lassen. "Daniel Barrowman." - "Freut mich Mr. Barrowman, doch ich war gerade in einem Gespräch wie sie sehen." Belustigt zog sah er zu der dunkelhaarigen Frau und ihrem Mann. "Ja mit meinen Eltern Liebes." Verdammt! Ich hätte auf die Namen achten sollen. Jetzt steckte ich etwas in der Klemme und es war offensichtlich, dass ich nicht zugehört hatte. "Sie müssen meine Tochter entschuldigen. Es ist noch alles etwas viel auf einmal denke ich." Es trat eine weitere Person zu, welche kein anderer war als Rabastan. "Nur muss ich ihnen meine Kinder auch leider noch einmal entreißen, da gerade der Rest der Familie angekommen ist..." In mir zog sich alles zusammen. Familie hieß wohl so viel wie Tante und Onkel, zudem natürlich die Verbindung zu Familie Malfoy. Genau in diesem Moment hörte ich eine verrückte, geistesgestörte Lache, die mir durch jede Körperzelle zu durchdringen schien und wand mich um um direkt meiner Tante gegenüber zu stehen. Bellatrix Lestrange.



Cassie Kentwell [3] - The lost Lestrange ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt