Kapitel 35 - Barrowman's Plan

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Der nächste Morgen war grauenhafter als so ziemlich jeder Morgen. Abgesehen vielleicht von dem Morgen an dem ich zu der Beerdigung von Jane und Kendros musste. Personen, die für mein Leben starben und meine wirklichen Eltern waren. Nicht biologisch...da waren sie Tante und angeheirateter Onkel, aber sie waren einfach so viel mehr...Im Badeimmer brauchte ich recht lange. Rabastan hatte mich darauf hingewiesen, dass ich perfekt sein sollte und ich gab mir Mühe eine perfekte Fassade zu tragen. Das schwarze Kleid war recht knapp und meine Haare fielen in sanften Locken um meine Schultern. Die Schuhe waren nicht sonderlich hoch, aber aufwendig und mein Make-up nicht wirklich dezent, aber auch nicht zu viel. Ich wand mich ein letztes Mal zum Spiegel, musterte mein Outfit erneut, ehe ich zu meinem Bruder ging und wir apparierten.

Das Anwesen der Barrowman-Familie war riesig und grade deswegen war es noch einmal unangenehmer. Der weiße Schnee glitzerte und wirkte zu unschuldig auf all das. "Cassandra!" Ich hörte die Stimme Rabastans und trat näher, als ich ihn rechts von mir sah. "Ja Vater?" Es war höflich wie ich mit ihm sprach, obwohl seine Stimme barsch und drohend war. "Du weißt, dass diese Hochzeit wichtig ist oder?" Ohne wegzusehen nickte ich. "Natürlich..." Eigentlich wollte ich den Satz noch vollenden, aber eine männliche Stimme durchbrach die Gespräche die begannen. "Rabastan, ihr seid etwas früh." Mein Vater trat von mir weg, warf mir aber einen letzten Blick zu, der klar zeigte, was er eigentlich von mir hielt. Er wand sich an Mr. Barrowman, dann wurde ich aber selbst angesprochen.

Daniel trat hinter seinem Vater hervor, der sich jetzt mit meinem unterhielt und kam mit einem Lächeln auf mich zu. Wüsste ich nicht, dass er so ein Arschloch wäre, dann würde ich wohl meinen, dass es einfach nett sein sollte, aber mir war klar, dass er mich nutzen wollte. "Cassandra. Du siehst gut aus." Ich sah nur kurz zu meinem Bruder, ehe ich meinen Blick ein wenig arrogant hob und kühl lächelte. "Habt ihr etwa etwas anderes erwartet?" Ihm schien das zu gefallen, denn sein charmantes Lächeln wechselte zu einem selbstsicheren. "Natürlich erwarte ich nichts anderes von meiner Verlobten, aber ich denke wir können auf ein Du umsteigen oder nicht?" Ich nickte leicht. "Natürlich Daniel." Er nickte und reichte mir seinen Arm in den ich mich einhakte.

Das Essen selbst war ganz ruhig. Daniel saß neben mir, auf der anderen Seite Ric. Mir gegenüber saßen die Zwillinge und alle waren zwar recht still, hörten aber den Erwachsenen zu. Erst als wir grade fast alle fertig waren mit dem Essen wand sich jemand an Daniel und mich. "Cassandra, Daniel. Es steht inzwischen ein Datum für eure Hochzeit." Innerlich schrie ich jetzt grade nur noch Nein, aber nach außen hin gab ich nur ein kühles Nicken von mir, sah Daniel kurz an, der begeistert schien und sah dann fragend zu den beiden Männern.

"Der Neunundzwanzigste April. Es ist noch etwas zeit bis dahin, aber ich denke es gibt auch noch einiges vorzubereiten und zu klären. Außerdem...ich Beide kennt euch auch noch recht wenig. Die Zeit sollt ihr natürlich bekommen." Ein erneutes Nicken von mir und dann war es plötzlich Amber die sprach. "Ich denke nicht, dass die Beiden sich kennen lernen können, wenn wir immer dabei sind." behauptete sie und in diesem Moment verfluchte ich das blonde Mädchen grade, denn natürlich gaben ihr alle Recht. Vor allem aber Daniel schienen die Worte zu gefallen. "Du hast Recht Schwester und deshalb schlage ich auch vor, dass ich mit meiner Verlobten nach oben gehen werde." Auf seinen Lippen blitzte ein Lächeln auf, dass ich lieber ganz schnell vergessen würde. Es wirkte fast schon bedrohlich auf mich, weil er irgendetwas plante und seine Eltern ihn ansahen, als ob sie verstanden. Er meinte doch wohl nicht...

"Klar. Es würde uns auch reichen, wenn ihr Cassandra erst gegen Abend zu unserem Anwesen bringen würdet." meinte Rabastan, während ich kurz Eloise sah, die mich beunruhigt musterte. Naja, sie sah mich für höchstens zwei Sekunden so an. Mehr würde auffallen. Als Daniel sich dann erhob und ich es ihm gleich tat, versuchte ich ihr mit einem Blick zu zeigen, dass ich das schon schaffen würde. Selbstverständlich nahm Daniel meine Hand und zog mich noch recht sanft aus dem Raum, aber sobald wir einen Stock höher gegangen waren, spürte ich einen Druck der von seiner Hand ausging und als er eine Tür öffnete und mich in den Raum zog, zog mein Magen sich kurz zusammen, aber ich fing mich, ehe er die Tür geschlossen hatte und mich wieder ansah.

"Alles gut?" fragte ich ihn und tat einen auf unwissend, aber er nickte ruhig. "Natürlich. Aber ich denke du solltest einiges lernen Cassandra." Damit zog er mich zu einem kleineren Sofa. Mein Blick ging kurz durch den Raum. Ein großes Bett stand in einem Nebenraum, war durch die offene Tür zu sehen und es waren die gleichen dunkelbraunen Möbel wie auch im Wohnzimmer. Daniel setzte sich neben mich und ließ meine Hand los, legte seine auf meinen Oberschenkel, doch ich schlug seine Hand weg. "Noch bin ich nicht deine Frau Barrowman." Er lachte kühl auf, doch meine Miene blieb wie aus Stein. "Du wirst es aber und das wissen wir Beide." Daraufhin sagte ich nichts und als er seine Hand erneut auf meinen Oberschenkel legte ließ ich es zu. Vielleicht müsste ich das alles wirklich durchziehen, müsste ihn heiraten und er würde auch meinen Körper bekommen, aber ich musste kurz an Julien denken.

"Ja das wissen wir Daniel, aber ich bin kein Püppchen was du herumschieben und ankleiden kannst." Er hob eine Augenbraue und legte seine zweite Hand unter mein Kinn, lenkte meinen Blick auf sich. "Cassandra. Ich dachte wirklich, dass du nicht so dämlich wärst, aber...Du gehörst längst mir und ich nehm mir auch das, was mir zusteht. Ich hab mir nicht umsonst eine Lestrange genommen, nicht umsonst dich." Ich musste mich inzwischen wirklich beherrschen meine Mauer zu halten und ihm nicht irgendeinen Fluch auf den Hals zu jagen. Seine Hand strich langsam meinen Hals runter und über meine Schulter. Mir wurde davon beinahe schlecht. Ich wollte seine Haut nicht auf meiner, ich wollte hier weg, aber ich wusste was meine Pflichten als Lestrange waren und das hier gehörte dazu.

"Und ich weiß, dass du und Gray beide zufällig zur gleichen Zeit auf dem Ball verschwunden seid. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass du jemanden hast den du liebst, sonst wäre dir das hier scheiß egal." Ich zuckte zusammen und schlug seine Hände weg. "Ich schwöre dir, dass wenn du das irgendjemandem sagst..." Er lachte auf. "Ich hab nicht vor deine kleine Affäre zu verraten, solange du mir später zur Verfügung stehst wie ich dich brauche. In allen Punkten in denen eine gute Ehefrau bei ihrem Mann sein muss." Ich schluckte leicht, nickte aber. "Nur wirst du mich nicht vor der Hochzeit bekommen Daniel." Mir war klar, dass ich nur noch hoffen konnte, dass diese Hochzeit nicht stattfinden würde. "Oh Cassandra. Das was zählt ist, dass ich dich bekomme und er dich verlieren wird."
[Da haben wir es...das letzte Kapitel von Teil 3 ;) folgen wird wie immer ein Epilog :3 LG]

Cassie Kentwell [3] - The lost Lestrange ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt