Kapitel 19: Eine unerwartete Wendung und ein Streit

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Kapitel 19: Eine unerwartete Wendung und ein Streit

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Ich habs leider nicht geschafft das richtige  Lied direkt einzufügen (nur ein cover), ich versuchs nachher nochmal, vielleicht klappts dann. Jetzt müsst ihr euch leider mit Youtube begnügen.
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Der Weg über die Ländereien zu Pflege magischer Geschöpfe war viel zu schnell vorbei. Ich hatte Laika, Satan und Teufelsbrut nicht sonderlich vermisst und noch etwas anderes lag heute noch vor mir.

Da ich mit Black eine Gruppe bildete, würde ich um das Entschuldigen nicht herum kommen.

Das war aus genau zwei Gründen Scheiße:

1) Ich hasste es, mich zu entschuldigen (es war fürchterlich demütigend)

2) Seine Ersatzmutter war gestorben, also würde er vermutlich erwarten, dass ich ihn tröstete.

Nicht dass es mir nicht leid tat, ganz im Gegenteil, aber ich neigte dazu, in solchen Situationen immer das Falsche zu sagen.

Alice, die neben mir lief, boxte mir aufmunternd gegen die Schulter: "Keine Sorge, das wird schon!".

Ich schenkte ihr ein schwaches Lächeln und richtete meinen Blick auf den Stall, der inzwischen gut zu sehen war. Unsere Mitschüler hatten sich größten Teils bereits um Professor Kesselbrand versammelt, ein gewisser Grauäugiger miteingeschlossen.

Ich atmete tief durch und gesellte mich dann unauffällig zu ihm. Genauer gesagt stellte ich mich so hinter ihn, dass er mich nicht sehen konnte.

"Ich will keine großen Reden halten", sagte der Professor, als die Klasse vollständig war: "Also los, gehen sie an die Arbeit, zack zack, denken Sie an ihre Note".

Bewegung kam in die Gruppe und jeder machte sich mit seinem jeweiligen Partner auf den Weg zu den Ställen.

Black rührte sich nicht und stand nur still da. Ich räusperte mich vernehmlich: "Chrm chrm...ähm...Black?".

Er zuckte heftig zusammen und drehte sich ruckartig zu mir um, sodass ich sein Gesicht sehen konnte. Ich hatte vergessen wie ausgelaugt er aussah. Sofort verspürte ich den Drang ihn aufzumuntern, aber das musste warten.

Seine Haut wirkte fahl und sogar seine Haare hatten an Glanz eingebüßt. Er musste James' Eltern wirklich sehr nahe gestanden haben.

"Sollen wir zu den Biestern gehen?", meinte ich zögerlich. Als hätte meine Stimme ihn daran erinnert, dass er Zuschauer hatte, setzte er sei übliches, überhebliches  Grinsen auf (auch wenn es nur halb so süffisant ausfiel, wie sonst) und nickte.

Neben einander steuerten wir auf unsere Schützlinge zu. Da ich ihnen nicht über den Weg traute, betrat Black ihre Box und legte Laika ein Halsband und eine Leine um. Völlig protestlos ließen sich die drei Köter hinaus ziehen und ich kam nicht umhin ihn dafür zu bewundern.

Am Waldrand angekommen setzte ich mich auf den Baumstumpf, der schon letztes Mal als Sitzgelegenheit hatte herhalten müssen: "Okay, hör zu, Black...ich wollte mich entschuldigen! Es tut mir leid, dass ich dich bloßgestellt habe".

Black zog eine Augenbraue in die Höhe, wie er es oft tat, und kraulte Teufelsbrut hinter den Ohren. Eine Weile sagte keiner etwas, bis er mich  schließlich direkt ansah: "Olivia, ich glaube dir, dass es dir leid tut".

Erleichtert atmete ich aus, als er fotfuhr: "Aber irgendwie kommt es mir so vor, als ob wir gar nicht anders können, als uns zu streiten. Du machst mich verrückt und das meine ich nicht positiv". Ich nickte: "Du mich auch".

"Ich will das nicht mehr, Olivia". Wann hatte er angefangen mich so zu nennen? "Ich will keinen Streit, vorallem jetzt nicht, vielleicht ist es besser, wenn wir uns aus dem Weg gehen. Natürlich, wir müssen uns zusammen um die Hunde kümmern, aber außerhalb des Unterrichts sollten wir uns möglichst nicht unterhalten".

Wie bitte? So hatte ich mir unsere Versöhnung nicht vorgestellt. Es fühlte sich an, als würde etwas sehr schweres auf meine Brust drücken. Meine Lippen formten ein Lächeln, aber meine Augen wollten nicht: "Gute Idee, Black".

Nein, furchtbare Idee! Er stieß befreit den Atem aus: "Gut".
Auch wenn er Recht hatte, war mein Inneres dagegen. Die Neckereien hatten mir im Nachhinein sogar Spaß gemacht und mir war klar, dass es ohne sie unglaublich langweilig werden würde. Jeder brauchte so etwas wie einen Erzfeind, meiner Meinung nach, auch wenn diese Abneigung nicht auf Hass aufbaute, denn hassen tat ich ihn sicher nicht. Wir hätten wohl niemals beste Freunde werden können, aber vielleicht Verbündete.

Ich schämte mich schon beinahe für meine Gedanken, denn er war ganz offensichtlich anderer Meinung. Wie Naiv von mir, so viel hinein zu interpretieren, wo ich für ihn doch nur lästig war.

"Also! Ich schlage vor, dass wir heute versuchen ihnen 'Sitz' beizubringen, oder?", fragte er höflich.

"Ja ", murmelte ich abwesend.

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"Das hat er gesagt?", fragte Lily mich ungläubig. Ich lächelte milde: "Jep! Ich bin so froh, dass das geklärt ist. Er hat manchmal wirklich gute Ideen, dieses elende Gestreite kann ganz schön stressig sein. Jetzt habe ich schon mal eine Sorge weniger".

Mistrauisch taxierte sie mich. Schließlich zuckte sie, ebenfalls lächelnd, mit den Schultern und hakte sich bei mir und Alice ein und zog uns den Gang entlang zu Verteidigung gegen die dunklen Künste: "Ich hab euch auch was zu erzählen...", begann sie, hielt aber Inne, Stimmen am Ende des Korridors laut wurden.

"Wag es ja nicht, Schniefelus!".

Das war eindeutig James, wenn auch um einiges aufgebrachter als sonst.

"Sonst was?", höhnte jemand. Die Stimme klang krächzend und unangenehm.

Als wir näher kamen erkannte ich eine Ansammlung Siebtklässler, die sich um die Rumtreiber und einen Jungen mit fettigen, pechschwarzen Haaren versammelt hatten.
Die Fünf hatten den Zauberstab gezückt und ziehlten aufeinander.

"Was ist hier eigentlich los?", brauste Lily auf: "Lasst mich durch, ich bin Schulsprecherin!". Geschickt schlängelte sie sich durch die Menge und stand plötzlich genau zwischen den Rumtreibern und dem fremden Jungen.

"Geh zur Seite, Schlammblut", zischte dieser. Alle Schüler sogen scharf die Luft ein. James kniff die Augen zusammen und hielt seinen Zauberstab noch ein klein wenig höher: "Nimm das auf der Stelle zurück, Schniefelus, oder ich versohl dir deinen dreckigen Todesser Arsch!".

Beschwichtigend gestikulierte Lily mit den Händen: "Lasst ihn! Er ist es nicht wert", abwertend betrachtete sie den Jungen. Ich war mir ziemlich sicher, ihn bein Essen am Slytherintisch gesehen zu haben und seiner Wortwahl zufolge hatte ich damit nicht unrecht.

"Sie hat Recht, Prongs! Lass gut sein", Remus redete beruhigend auf seinen Freund ein: "Sonst fliegen wir wegen ihm noch von der Schule".

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass zwischen dem Jungen und den Rumtreibern schlechte Schwingungen herrschten. Beinahe hätte ich sogar gewagt von Hass zu sprechen, aber war es Schülern unseren Alters überhaupt möglich, ernshaften, tiefen Hass zu empfinden?

"Nimm dich in Acht, Schniefelus!", zischte James und steckte dann seinen Stab zurück unter den Umhang. Er rückte seine Brille zurecht, fuhr sich durchs Haar und bedeutete dann seinen Freunden ihm zu folgen: "Kommt! Wir klären das ein Andermal".

Dass "Ein Andermal", für selbigen Jungen  um ein Haar tödlich endete, konnte niemand wissen. Eben so wenig, wie jemand ahnen konnte, dass ausgerechnet Potter ihn retten würde.

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Na, jemand ne Idee, was die Rache sein könnte?

Nur soviel: Lily wird nicht der Einzige Auslöser sein!

Man liest sich...

Everybody needs enemies  (Rumtreiber ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt