Kapitel 45: Ein Unglück und ein überfüllter Krankenflügel
Die Ferien waren vorüber und Hogwarts pulsierte wieder vor Leben.
Lily und Alice überhäuften mich mit Erzählungen über ihre Familien ("Glaub mir, Meine Oma hat ein Rad ab. Sie hat mir eine Puppe zu Weihnachten geschenkt, eine von diesen gruseligen Horrorexemplaren aus Porzellan. Zu Allem übel war sie auch noch verhext und ist einem mit ihrem Blick gefolgt...es war schrecklich!"), aber ich freute mich die Beiden wiederzusehen.Laika, Satan und die Teufelsbrut hörten mittlerweile bereits auf "Sitz!" und ''Hol das Stöckchen". Allerdings war das Sirius' Verdienst. Ich fürchtete mich immer noch vor den spitzen Eckzähnen der Drei. "Gibst du mir mal den Knochen?", fragte Sirius, als wir uns während Pflege magischer Geschöpfe mit ihnen beschäftigten.
Schwungvoll griff ich neben den Baumstumpf, auf dem ich wie üblich saß und reichte ihm den Knochen. Auf meinem Schoß lag das Zaubertränkebuch, aus dem ich schon seit einer viertel Stunde vorlas, sodass wir später keine Probleme haben würden, den Trank zu brauen.
Ich hatte nämlich beschlossen, bessere Noten zu schreiben und meine Freunde unterstützten mich dabei. "Okay, also man rührt je nach Stand des Saturns entweder dreimal im Uhrzeigersinn oder fünfmal dagegen, richtig?".
"Ja", antwortete Sirius nickend und warf den Knochen in den Wald, woraufhin unser Zerberus fröhlich bellend hinterher sprang. "Aber es ist wichtig, dass du mit einem Holzlöffel umrührst. Wenn Metall an den Trank kommt kannst du neu anfangen".
,,Hey, Leute!", rief Lily. ,,Könnt ihr uns kurz helfen?". Ihre Stimme klang schon fast wütend (Die perfekte Mischung aus Stutenbissigkeit und Genervtheit. Sie würde eine gute Lehrerin abgeben) was mehr als Verständlich war, wenn man bedachte, dass sie mit dem dreiköpfigen Pflegehund um ihren Zauberstab rang, während Callum, ihr Projektpartner, nur heimtückisch grinsend daneben stand und zusah.
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Professor Slughorn hatte heute einen außergewöhnlich guten Tag! Schon als er das Klassenzimmer betrat, strahlte er mit der Sonne um die Wette. "Guten Morgen! Es freut mich sehr, sie heute wieder vollzählig vorzufinden, denn diese Stunde wird vermutlich eine der spannendsten des gesamten Schuljahrs werden!".
Dramatisch hielt er inne, um bedeutungsschwangere Blicke in die Reihen der Schüler zu werfen, die förmlich an seinen Lippen klebten.
"Denn heute werden wir einen Trank zubereiten, den man nur ein einziges Mal im Jahr brauen kann, weil dafür die Blüten des Adamskrauts benötigt werden, welche, wie sie sicher alle wissen, nur bei einem bestimmten Stand der Sterne gedeihen kann!". Ein Aufseufzen ging durch die Menge und die anfängliche Spannung war völlig verpufft.
Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte, aber etwas spektakulärer hätte die Verkündung ruhig ausfallen können.
Professor Slughorn schrieb die Zutaten an die Tafel und erzählte währenddessen von der Wirkung des Serums: "Schon ein Tropfen genügt und ihr Gegenüber träumt, was immer sie wollen, meine Damen und Herren, es ist faszinierend!".
Seufzend ging ich zum Schrank und holte mir ein paar Einhornzähne und etwas Baumschlangenhaut, wobei ich penibel darauf achtete, ja nicht das Glas mit den eingelegten Nacktschnecken zu berühren.
Vorsichtig gab ich die Zutaten in meinen Kessel und hielt mich dabei streng ans Rezept. Nach zehn Minuten hatte das Gebräu bereits die gewünschte Konsistenz (schleimig und bröckelig) und ich lachte innerlich genugtuend, als der Professor mein Werk betrachtete und anerkennend nickte.
Ja, es hätte eine fantastische Stunde werden können, wäre John Derekson nicht auf die Idee gekommen zwei statt einer Birkenrinde in den Trank zu werfen. Zuerst hörte man ein zischendes Geräusch, dann ein Blubbern und schließlich spritzte der gesamte Inhalt des Kessels durch das Klassenzimmer.
Kreischende Schüler versuchten sich unter Tischen zu verstecken, aber das braune Gemisch hatte sich bereits großflächig im Raum verteilt. Einen Moment lang hielt jeder den Atem an und wartete darauf, dass etwas passierte.
Dann begannen vereinzelt Schüler sich zu kratzen. Nun spürte ich es auch. Mein ganzer Unterarm war bedeckt mit Johns missglücktem Trank und juckte wie verrückt.
Slughorn versuchte verzweifelt Ordnung in das Chaos zu bringen: "Bitte begeben sie sich allesamt zu Madame Pomphrey! Es gibt keinen Grund zur Panik, schließlich ist niemand ernsthaft verletzt!".
Ich suchte die Menge nach Alice und Lily ab. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Krankenflügel, wo Madame Pomphrey aufgebracht umherwuselte und immer wieder "Katastrophe" und "fürchterliches Durcheinander" murmelte.
Plötzlich legte jemand seine Hand auf meine Schulter. Es war Sirius, der keinen einzigen Tropfe abbekommen hatte, weil er gerade ein Messer vom Boden aufgehoben hatte, als es passierte und damit durch die dicke Tischplatte geschützt gewesen war.
"Na, juckt es noch sehr?", fragte er schadenfroh grinsend, während die Schulkrankenschwester Salbe verteilte. "Ach, halt doch den Mund, Padfoot!", sagte James. "Sonst wachst du bald in Juckpulver auf!".
"Na na na, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen! Unseren Vorrat an Juckpulver verwahre seit der ersten Klasse ich. Übrigens ist er auch dort das letzte mal aufgefrischt worden, also ist es inzwischen vermutlich abgelaufen", sagte Sirius.
Lily verdrehte genervt die Augen. Ich hingegen fand die Beiden eher amüsant, da ich doch wusste, dass sie es nicht ernst meinten. "Gib es auf, Lils!", meinte Alice zu der Rothaarigen: "Kleine Jungs bleiben immer kleine Jungs! Da kannst du dich noch so anstrengen".
Frustriert seufzend legte Lily ihren Kopf auf James' Schulter: "Ich hasse es wenn du Recht hast, Alice!".
Auf einmal trat Professor Slughorn vor und brachte die Schüler durch eine Geste seiner Hand zum Schweigen: "Dürfte ich kurz um ihre Aufmerksamkeit bitten? Die heutige Stunde ist leider etwas...eskaliert. Da unsere nächste Unterrichtsstunde erst nächste Woche stattfinden wird, werde ich den Schulleiter bitten, sie alle heute Abend den Trank erneut brauen zu lassen, da es, wie bereits erwähnt, der Einzig mögliche Zeitpunkt dazu ist!".
Ein Stöhnen durchzog die Reihen. Extra-Unterricht? Na wunderbar, so gut wie vorhin würde mein Trank ohnehin nicht mehr gelingen, das wusste ich. Daher hoffte ich, dass Slughorn sich gemerkt hatte, wie gut mein Zwischenergebnis gewesen war.
Als sich der Aufruhr ein Wenig gelegt hatte, knurrte mein Magen. Einige meiner Mitschüler drehten mir den Kopf zu, was mein Gesicht puterrot anlaufen ließ: "Was ist?!", fragte ich bissig. "Ich habe Hunger, seit heute Morgen habe ich nichts mehr gegessen, also kümmert euch um euren eigenen Kram!".
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Everybody needs enemies (Rumtreiber ff)
Fanfiction》Also Livy, wie gefällt dir Hogwarts bis jetzt?《 》Für dich Olivia. Wesentlich besser bevor du kamst!《 --------------- Olivia Withaker wechselt in ihrem siebten Jahr nach Hogwarts, da ein dunkler Zauberer mit seiner Armee auf dem Vormarsch ist und ih...