Bonuskapitel - Alternatives Ende

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Hello, hello! Da das letzte Kapitel bald schon seit dreieinhalb Jahren online ist (Gott, ich bin alt geworden), dachte ich, es wäre eine nette Idee, ein Bonuskapitel zu veröffentlichen, das unglaublich oft angefragt wurde: Ein alternatives Ende. 

Also bitte sehr! Ehrlich gesagt gefällt es mir sogar besser als das eigentliche Ende, also dürft ihr es gern als Canon betrachten, wenn ihr wollt. Es schließt direkt an Kapitel 54 an, sozusagen anstelle vom eigentlichen Kapitel 55. 

Ich hoffe, es gefällt euch und danke an alle, die dieses Buch gelesen, kommentiert und bei den  Kapiteln fleißig mitgefiebert haben. DANKE!

Und jetzt viel Spaß...

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Mir lief es heiß den Rücken herunter. Ich hatte mir oft ausgemalt, wie es sein würde, den Stoff aus Verteidigung gegen die dunklen Künste wirklich anzuwenden, aber es war nicht mit den Szenarien in meinem Kopf zu vergleichen.

Die sonst so dunklen Kerker waren hell erleuchtet von den umherblitzenden Flüchen. Es waren nicht besonders viele Todesser, nur etwa zwei Dutzend, aber es reichte, um sogar Professor McGonagall das Fürchten zu lehren, die mit zerzausten Haaren verzweifelt Verwünschungen ausstieß.

Ich hatte gewusst, dass ich Angst haben würde, doch die Panik, die mich jetzt übermannte, lähmte meine Glieder und ließ meine Hände zittern.
"Liv, Hör mir zu!", sagte Sirius und umfasste mein Gesicht mit seinen Händen, "Du musst dich jetzt zusammen reißen, okay?". Ich schluckte schwer und nickte dann. Ernst fuhr er fort: "Wir werden jetzt helfen, das Schloss zu beschützen, egal was es kostet!".

Dann drückte er mich kurz an sich und wir liefen mitten ins Geschehen.

Die meisten Schüler waren geflohen, aber eine Hand voll war geblieben. Etwa die Hälfte waren aus Gryffindor, dem Haus der Tapferen, aber zu meiner Überraschung sah ich auch zwei Slytherins, die gegen einen besonders großen Mann mit schwarzer Kapuze kämpften.
Von den Lehrern schien niemand das Weite gesucht zu haben. Flitwick nahm es sogar mit zweien gleichzeitig auf.

Ein grüner Lichtstrahl zischte knapp an mir vorbei und schlug dann in die Wand vor mir ein. Ich wirbelte herum und erkannte eine irre lachende Frau, der das Gefecht ganz offensichtlich Spaß machte. Entschlossen zielte ich in ihre Richtung: "Stupor!". Sie parrierte den Zauber mit einem Schlenker ihres Zauberstabs, ohne ihre Lippen zu bewegen.

Verdammt!

"Expelliarmus!", versuchte ich es verzweifelt noch einmal, aber wieder verteidigte sie sich, ohne ersichtliche Anstrengung. Plötzlich wurde sie seitlich von einem Fluch getroffen und erstarrte zu Eis. Ich sah mich nach meinem Retter um und entdeckte den Größeren der beiden Slytherins, der mir grimmig zunickte.

Ich wollte die Geste erwidern, wurde aber von etwas abgelenkt, das an meiner Schulter abprallte und zu Boden fiel. Es war ein Zauberstab, lang und schwarz mit einem etwas breiteren Griff. "Gib ihn mir zurück, Mädchen, mach schon!". Die Stimme gehörte einem Todesser mit so breiten Schultern, dass sie fast den Umhang sprengten. Das schlimmste waren seine Zähne. Spitz und lang, wie die eines Wolfes.

Mein Mund war so trocken, dass ich kein Wort heraus bekam. Stattdessen konzentrierte ich mich kurz und röchelte: "Petrificus totalus". Als nichts passierte lachte er spöttisch auf: "Hast wohl im Unterricht nicht aufgepasst. Du würdest einen hübschen Werwolf abgeben, meinst du nicht auch?". Bedrohlich näherte er sich mir, bis ich seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren konnte.

"Stupor! Stupor! Stupor!", schrie ich, vor Angst ganz heiser, aber außer ein paar Funken verließ nichts die Spitze meines Zauberstabs. Schnell hob ich einen Stein vom Boden auf und schleuderte ihn gegen sein enstelltes Gesicht. Er prallte ab, als sei er kaum mehr als ein Kiesel.

Everybody needs enemies  (Rumtreiber ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt