Kapitel 53: Presseerklärungen und Autogramme
"Ich kann nicht fassen, dass du mir das verschwiegen hast!", sagte ich schnaubend zu Sirius, bevor der mich überhaupt begrüßen konnte. Entsprechend perplex sah er mich mit hochgezogenen Augenbrauen an: "Hab ich was verpasst?".
"Nein, ich!", fauchte ich. "Hä?", machte Black wenig intelligent. Ich stämmte meine Hände in die Hüften und bedachte ihn mit einem Blick, von dem mein Vater immer sagte, ich könnte Wasser damit gefrieren. Auf dem Flur beachtete uns niemand. Nur die Kröte eines Sechstklässlers stierte aus leeren Augen zu uns herüber. Eklige Viecher!
"Dein Geburtstag, Sirius". Endlich ging ihm ein Licht auf. "Oh...Liv, ehrlich, das war keine Absicht". Hilflos hob er die Hände vor sich und setzte seinen Hundeblick auf. Ich ließ mich nicht beeindrucken: "Ach ja? Nenn , mir nur eine Person, die ihren Geburtstag vergisst!". Ich selbst hatte nur durch Zufall davon erfahren. Heute morgen war ich wie sonst auch ins Bad gewankt, hatte mich umgezogen und war dann in den Gemeinschaftsraum gegangen, um mich mit Lily auf den Weg zum Frühstück zu machen. Durch meine, vom Schlaf geschwollenen Augen, war mir entgangen, dass sie ein Päckchen in Händen hielt. Erst in der großen Halle, als sie und alle Anderen ihr Geschenk auf dem Tisch platzierten, wurde mir klar, dass mir irgendeine entscheidene Information nicht mitgeteilt worden war.
Ich entschloss mich also das Geburtstagskind vor dem Speisesaal abzufangen und es verbal zusammen zu falten. "Livy, wirklich, James ist der Einzige, der jedes Jahr daran denkt und Alle Anderen daran erinnert. Wahrscheinlich ist er einfach davon ausgegangen, dass du schon Bescheid weißt".
Gegen meinen Willen legte sich meine Wut und ich verschrenkte nur matt die Arme: "Aber jetzt bin ich die Einzige, die kein Geschenk für dich hat". Sirius lachte auf und griff nach meiner Hand, um mit mir in zum Frühstück zu gehen: "Ich brauche kein Geschenk von dir".
"Was tust du?", energisch entzog ich ihm meine schmalen Finger. Hatte er vergessen, dass außer unseren Freunden niemand von diesem Beziehungsding wusste?
"Wieso? Wir können das ja schlecht bis zu unserem Abschluss durchziehen. Oder willst du vorher noch eine Presseerklärung schreiben?". Ich boxte ihm gegen die Schulter, konnte mir aber selbst ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Abgesehen davon", fügte er hinzu, "geht es niemanden was an, ob ich eine Freundin habe oder nicht! Sieh es als dein Geburtstagsgeschenk an mich".
Unsicher lächelte ich, legte meine Hand in Seine und klammerte mich förmlich daran. Es wird schon nicht so schlimm werden. Erst als wir die Große Halle betraten begriff ich, was wir da gerade taten. Ich lief scharlachrot an und versuchte nur stur gerade aus zu gucken. Natürlich funktionierte das nicht!
Es war, als würde ein Bienenschwarm losfliegen. Durch die ganze Halle zog sich ein Raunen und ich entdeckte Bambi, der vor Schreck Kürbissaft aus dem offenen Mund lief. Sirius' Liebesleben schien doch mehr Menschen zu interessieren, als gedacht (insbesondere weibliche Erstklässler). Mein Kopf lief knallrot an und ich klammerte mich so fest an seine Hand, dass ich mich an seiner Stelle losgerissen hätte!
"Aha! Jetzt ist es also offiziell?", sagte James keck, als wir uns an den Tisch setzten und klopfte seinem Freund anerkennend auf die Schulter. Ich stopfte mir schnell ein Stück Toast in den Mund. "Alles Gute zum Geburtstag, Padfoot!", meinte jetzt auch Remus und jeder überreichte ihm ein Päckchen.
"Entschuldigung", sagte eine piepsige Stimme und ich erkannte das Mädchen, das Sirius und mich auf dem Flur entdeckt hatte. Schüchtern und mit gesengtem Kopf stand es neben ihrer Freundin: "Wir finden euch total süß zusammen!".
Oh.
"Ähm...danke?", erwiderte ich etwas verunsichert und hoffte, das mein Freund auch etwas dazu sagen würde. Der war allerdings viel zu beschäftigt damit, etwas auf seiner Serviette herum zu kritzeln. Dann überreichte er sie dem Mädchen, das sogleich puterrot anlief. Er hatte doch tatsächlich seinen vollen Namen darauf gekritzelt. "Versprochen ist versprochen!". Die Mädchen sahen sich an und liefen dann kichernd zu ihren Plätzen zurück.
"Geht's noch?", ich boxte ihm in den Oberarm. "Du fängst doch jetzt nicht ernsthaft an Autogramme zu verteilen?". Er grinste nur breit und legte mir einen Arm um die Schulter. "Weißt du, Liv, berühmt zu sein ist eine Bürde und wenn ich diese Mädchen damit glücklich machen konnte, soll es doch so sein!". Gegen meinen Willen musste ich lächeln und so klang mein "Arroganter Mistkerl!" nur halb so anklagend, wie gedacht.
---Da ich heute kein einziges Fach zusammen mit Sirius hatte, dauerte es seine Zeit bis ich ihn wiedersah und er hatte Recht gehabt! Es war toll ihn umarmen zu können, wann immer ich wollte.
James sah uns vorwurfsvoll an: "Ich verstehe ja, dass ihr euch lange nicht mehr gesehen habt, aber das hier ist immer noch eine Schule, kein Rotlichtviertel!". Sirius machte keine Anstalten mich loszulassen: "Wir umarmen uns nur, Prongs, du bist derjenige, der Lily heute Morgen fast aufgefressen hätte".
Ich vergrub mein Gesicht tiefer in seiner Halsbeuge und schmiegte mich demonstrativ näher an ihn. James wurde das wohl zu langweilig, also verabschiedete er sich halbherzig und grummelte etwas von McGonagall und Hausaufgaben.
Sirius' Brust hob und senkte sich so gleichmäßig, dass ich am Liebsten darauf eingeschlafen wäre und seine Stimme, als er mir von seinem Tag erzählte, war so beruhigend und tief, dass ich entspannt aufseufzte.
"Können wir den Rest des Tages nicht einfach schwänzen?", murmelte ich müde. Auch wenn ich es nicht ernst gemeint und einfach nur dahergesagt hatte, war er damit einverstanden. "Wieso eigentlich nicht", sagte er entschlossen und nahm meine Hand. "Der Raum der Wünsche ist perfekt dafür, niemand wird uns finden".
"Ähh...du weißt schon, dass wir noch Unterricht haben?". Er nickte nur anwesend und zog mich hinter sich her. Völlig überrumpelt ließ ich mich von ihm führen und beschloss, dass ich die Schulaufgaben auch bei Lily würde abschreiben können. Sowieso war das Einzige Fach, das mir heute noch bevorstand Geschichte der Zauberei und da verpassste ich nun wirklich nichts.
Als wir im siebten Stock angekommen waren, wartete ich geduldig bis er dreimal an der Wand entlang gegangen war und eine schwere Holztür in der Steinmauer erschien. Ein letztes Mal sahen wir uns um, dann betraten wir den Raum der Wünsche.
DU LIEST GERADE
Everybody needs enemies (Rumtreiber ff)
Fanfiction》Also Livy, wie gefällt dir Hogwarts bis jetzt?《 》Für dich Olivia. Wesentlich besser bevor du kamst!《 --------------- Olivia Withaker wechselt in ihrem siebten Jahr nach Hogwarts, da ein dunkler Zauberer mit seiner Armee auf dem Vormarsch ist und ih...