Kapitel 25: Eine Rache mit Folgen

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Kapitel 25: Eine Rache mit Folgen

Als der Hund einen Monat später neben dem Hirsch, der Ratte und dem vernarbten Jungen herlief, wussten sie, das sie verfolgt wurden. Der schwarzhaarige Junge mit der Hakennase jedoch war der festen Überzeugung diskret zu handeln und seinen Widersachern endlich das heimzuzahlen, was sie verdienten. Leider hatte  er nicht bedacht, dass die Anderen ihm immer einen Schritt voraus waren.

Er umklammerte die alte Polaroidkamera fester. Zu Gut konnte er sich erinnern was passiert war, als er vor vier Jahren  eben diesen Weg gegangen war. Damals jedoch war er nicht so gut vorbereitet gewesen, wie jetzt. Der Halbblutprinz war reifer geworden und hatte genug Zeit gehabt an seinen Zaubern zu feilen, bis sie es sogar zustande bringen würden einen Werwolf zu lähmen, um ihn anschließend zu fotografieren.

Sobald sie vor der Peitschenden Weide angekommen waren, huschte die Ratte zu den breiten Wurzeln und drückte sie leicht. Sofort erstarrten die Äste des großen Baumes, die zuvor alles zermalmt hätten, was versucht hätte in das Loch zu schlüpfen, welches sich am Fuße des Stammes auftat.

Sofort machten Ratte und Junge sich auf, um in den schmalen Tunnel zu steigen und schon wurden sie von der Erde verschluckt. Zur Überraschung des nächtlichen Verfolgers allerdings machten der Hirsch und der Hund keinerlei Anstalten dem Beispiel ihrer beiden Freunde zu folgen. Stattdessen drehten sie der Weide den Rücken zu und verwandelten sich wieder in ihre menschliche Gestalt zurück. Der Hund wurde zu einem hochgewachsenen, gutaussehenden jungen Mann mit ebenmäßigen Zügen und der Hirsch zu einem Halbwüchsigen mit zerzaustem, pechschwarzem Haar und Brille.

"Schniefelus", sagte James und zog seine Brille von der Nase um sie mit einem Zipfel seines Umhangs zu polieren: "Hast du denn beim letzten Mal nichts gelernt?". Der Halbblutprinz überspielte seine Überraschung geschickt und schoss mit öliger Stimme zurück: "Das selbe könnte ich dich fragen, Potter", er spuckte das letzte Wort beinahe aus seinem Mund.

"Keine Angst, diesmal haben wir nicht vor dir Todesangst einzujagen", erklärte Black sachlich. James setzte seine Brille wieder auf: "Wir wollen dir lediglich klar machen, dass es unartig ist Mädchen als Schlammblüter zu bezeichnen". Der Hakennasige lachte trocken auf: "Ach ja? Und wie genau wollt ihr das anstellen?". Die beiden Freunde sahen sich an. "Levicorpus!", murmelte James und beförderte den Halbblutprinz somit kopfüber in die Luft.

Zynisch lächelte Black zu ihm hinauf: "kalt, meinst du nicht? Muss furchtbar sein eine ganze Nacht hier draußen zu baumeln". Angst breitete sich im Kopf des Prinzen aus: "Das könnt ihr nicht machen!". Seufzend  zog James den Schnatz aus seiner Hosentasche und ließ ihn durch seine Finger wandern: "Ja, du hast recht". Black deutete mit seinem Zauberstab auf den zappelnden Körper des Hakennasigen: "Liberacorpus". Dumpf fiel er zu Boden und rappelte sich umgehend auf. "Aber wir wären dazu in der Lage...wären wir inzwischen nicht so reif und erwachsen, nicht war Padfoot?". "Genau richtig, Prongs!".

Die beiden klatschten einander ab und drehten sich um, damit sie den Weg zur heulenden Hütte antreten konnten. Doch als sie sich verwandeln wollten, wurde James plötzlich in die Höhe gerissen. Als Black herumfuhr, erblickte er den Prinzen, der in ungesagten Zaubern als Jahrgangsbester galt. "Vielleicht könnt ihr das nicht, aber ich bin nicht so verweichlicht, wie ihr".

Aus dem Augenwinkel bemerkte Black, wie Bewegung in den alten Baum kam, doch bevor er etwas sagen konnte, hing auch er in der Luft. "Habt eine gemütliche Nacht und süße Träume", murmelte der Prinz leise lachend, und schritt in die Nacht hinaus, vollkommen zufrieden mit sich.

"Prongs? bist du da?", flüsterte Black in die Dunkelheit. "Ja, Kumpel. Schön mal wieder mit dir abzuhängen". "Lass die Wortwitze, Prongs", sagte er und fügte schließlich hinzu: "Wir wissen beide, dass das hier echt nicht schniefelustig ist". Die Weide knarrte verdächtig. "Verdammt", beschwerte sich James: "So wollte ich nicht sterben! Na ja, wenigstens sind wir zusammen".

Auf einmal kroch ein pummeliger Junge aus dem Loch: "Jungs, wo seid ihr?". Nie waren die beiden glücklicher über das Auftauchen ihres Freundes gewesen. "Hier oben!", rief James. Als der kleine Junge aufsah, war er zunächst verwirrt: "Was tut ihr da oben?". "Erklären wir dir naher", sagte Black: "Aber jetzt mach uns bitte los, sonst zerfleischt uns die Weide noch". Mit einem Schlenker des Zauberstabes landeten die beiden auf dem weichen Gras und schafften es gerade noch rechtzeitig in das Loch, bevor die Weide aus  ihrer Starre erwachte.

Everybody needs enemies  (Rumtreiber ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt