Kapitel 23: Von einem Blindflug und...

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Aus Instinkt lief ich auf die linke Seite. "Die Pilotin fliegt rechts", meinte Peter lachend und ich rannte schnell auf meine Seite und startete die Turbinen. Als Mark und Peter drinnen saßen hob ich das Baby in die Luft. Ich liebte das Gefühl selbst zu fliegen, da war es einfach die Freiheit die man sich selbst schaffen konnte. Klar bedeutete fliegen im Allgemeinen Freiheit aber wenn man es selbst steuerte war es nochmal ein anderes Gefühl. Sobald wir hoch genug waren startete ich schon den Funk. "Munich Tower this is Medicopter 117 were on an Ambulant Mission Delta Vioa November were request to enter you control zone from east to west", sprach ich in das Funkgerät. "Go ahead Medicopter 117", kam es zurück, dann funkte ich die Rettungsleitstelle an. "Rettungsleitstelle für Medicopter 117, erbitten genaue Koordinaten", sprach ich wieder ins Funkgerät. "Hier Rettungsleitstelle, genaue Koordinaten sind 12,37 East zu 34,65 Nord", kam die Antwort. "Verstanden Rettungsleitstelle, erreichen Einsatzort in etwa", dabei sah ich zu Peter der mir vier Finger zeigte, "vier Minuten over and out."

Nach exakt vier Minuten kamen wir am Einsatzort an. Ein Auto stand in Flammen und gerade als wir aussteigen wollten ging es noch einmal in die Luft. Ich zog uns schnell hoch und landete das Baby ein paar Meter weiter entfernt, dann sprangen Mark und Peter raus und rannten los. Ich fuhr die Turbinen runter und rannte mit der Trage hinterher. Die Jungs versuchten derweil das Auto auf zu bekommen doch es gelang ihnen nicht. Mark versuchte es an der Fahrerseite, während Peter und ich auf die Beifahrerseite rannten. Irgendwann schaffte es Peter dann die Tür aufzubrechen und fest zu halten, ich kletterte rein und sah nach dem Patienten. "Puls kaum tastbar, keine Atmung", rief ich raus zu Mark der gerade die Tür aufbrach. Peter und er zogen den Mann von draußen raus und ich half von innen nach. Nach zwei Minuten hatten die beiden ihn stabil und ich startete wieder den Heli. Als alle drinnen saßen hob wir ab. "Medicopter 117 an Rettungsleitstelle" "Rettungsleitstelle hört" "Erbitten Klinikzuweisung" "Sie haben Klinikzuweisung für Klinikum Murnau" "Verstanden Rettungsleitstelle sind in etwa zwanzig Minuten da over and out. Leute ihr habt mitgehört" "Jo Liv, so lange können wir ihn stabil halten." Ich nickte und entschied mich für die Route über das Haselgebirge.

Verdammt was ist das, vor meinen Augen verschwamm alles und wurde lila, der Heli ruckelte ganz schön. "Liv was ist bei dir vorne los?", fragte Mark, der sich an die Heliwand klammerte. "Sorry Leute, aber irgendetwas ist mit meinen Augen." "Rettungsleitstelle für Medicopter 117. Medicopter 117 Bitte kommen", kam ein Funkspruch rein. "Hier Medicopter 117", meldete ich mich. "In dem Wagen, befanden sich Fässer die Chlor-Blei-Iso-Auranazid beinhaltete haben", "alles was auf zid endet ist ein Gift", erklärte Mark uns gerade, ich schluckte schwer. "Was sind die Symptome?", fragte ich die Rettungsleitstelle. "Lähmungserscheinungen und vorübergehende Erblindungserscheinungen, daß Gift wird über die Atemwege oder die Haut aufgenommen", erklärten die Rettungsleitstelle. Ich war im ersten Moment geschockt, dann sprach ich etwas verkrampft, "Rettungsleitstelle für Medicopter 117" "Rettungsleitstelle hört", "wir haben Rauch am Unfallort eingeatmet, ich erkenne die Instrumente nur noch schemenhaft", "laut unseren Unterlagen ist derzeit kein Gegenmittel eingetragen", "Verstabden Rettungsleitstelle, unsere jetzigen Koordinaten sind, 47, ach verdammt ich kann es nicht mehr erkennen, ich versuche eine Notlandung, solange meine Augen noch irgend etwas hergeben, over", erklärte ich und stellte den Funk wieder auf Heli. "Ok Jungs, ich glaube da vorne auf zwei Uhr ist eine Lichtung, Peter? Mark? Kann das einer von euch bestätigen?", fragte ich sie. "Ja etwa zweihundert Meter vor dir", bestätigte Peter. "Ok ich versuche dort runter zu gehen", erklärte ich.

=Ich schätze 95% von euch wissen wie es weiter geht, deshalb springe ich mal ein bisschen=

"Nächstes mal müssen sie mich echt früher informieren", erklärte Herr Höppler gerade und alle nickten zufrieden. Dieser Flug war der blanke Horror. Peter nahm meine Hand und zog mich vom Boden hoch, mir war zwar noch etwas schwummrig, aber das war halb so schlimm, ohne das es die anderen merkten, liefen wir zum See und hielten uns an den Händen fest. Vorm See sah Peter mir tief und fest in die Augen und nahm beide meine Hände in seine. "Liv, wir haben jetzt schon so viel zusammen durchgemacht, wir haben zwei wundervolle Töchter und ich möchte das wir das jetzt versiegeln", sagte er und kniete vor mir nieder und holte eine kleine Schachtel aus der Jacke, "Livia-Margo Thaler, möchtest du mich heiraten", fragte er, während er das Schächtelchen öffnete. Ich sah ihn erst etwas perplex an, dann flüsterte ich etwas das "ja" heißen sollte und dann sagte ich es nochmal lauter, "ja ich möchte dich heiraten Peter Berger." Dann küsste ich ihn, während er mir den kleinen silbernen Ring mit dem kleinen Diamanten (genaue Beschreibung, ein paar Kapitel vorher) auf den linken Ringfinger. Nach einer Weile schlenderten wir Hand in Hand wieder zurück zu den anderen die uns anscheinend schon gesucht hatten. "Was ist so schwer an liegen bleiben und ausruhen zu verstehen, küssen könnt ihr euch auch hier, wir wissen es doch eh alle", meinte Karin und sah uns streng an. Wir gehorchten lieber und legten uns wieder zu Mark der uns schon schmunzelnd ansah.

"Euch zweien kann man auch echt sagen, wo man will oder?", meinte Karin und ich zuckte nur mit den Schultern. "Ok von dir bin ich es gewohnt Liv, aber ich hatte gedacht, das zumindest du noch etwas Verstand besitzt", sagte sie jetzt zu Peter, der aber nur am strahlen war und über den Ring an meiner Hand strich. Karin schien das bemerkt zu haben und sah zu Peter. "Du hast es jetzt endlich getan?", fragte sie, ich kapierte nichts, während Peter nickte. Dann fiel Karin mir um den Hals. "Herzlichen Glückwunsch, das würde aber langsam Zeit", schrie sie aus und drückte mich. Ich sah genau so verwirrt aus wie alle anderen. Dann merkte ich es, "warte du hast es gewusst?", fragte ich sie und sie nickte, "ja schon seit Ewigkeiten, was denkst du warum ich ihm so leicht vergeben konnte?", fragte Karin mich und ich sah sie etwas verdattert an dann lachte ich vor Freude. "Würde uns auch mal jemand aufklären?", fragte Flo, der genauso verwirrt drein blickte, wie Gina, Max, Höppi, Mark, Enrico und Biggi. Karin hob meine Hand und die anderen kapierten und wir feierten, dass wir alle heil wieder hier waren und Peters und meine zukünftige Hochzeit.

Medicopter 117 - First Love; Last Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt